Walle

Saubere Löhne: IG BAU fordert 3 Euro mehr für Gebäudereiniger im Bergstraße-Kreis

Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU fordert einen Mindestlohn von 16,50 Euro pro Stunde für Reinigungskräfte im Landkreis Bergstraße, um angemessene Bezahlung für die harte Arbeit und den Nachholbedarf an Löhnen zu gewährleisten, während die Verhandlungen mit dem Bundesinnungsverband in der nächsten Woche fortgesetzt werden.

Die Diskussion um gerechte Löhne in der Reinigungsbranche nimmt Fahrt auf. Ein klares Ziel: eine Anhebung des Mindestlohns auf 16,50 Euro pro Stunde. Diese Forderung stammt von der Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU, die die Löhne für alle Beschäftigten in der Reinigungsbranche um 3 Euro erhöhen möchte. Dies würde bedeuten, dass auch Glas- und Fassadenreiniger künftig mit einem Stundenlohn von 19,70 Euro rechnen dürfen. Der Vorsitzende der IG BAU Rhein-Main, Bruno Walle, unterstreicht die Wichtigkeit dieser Erhöhung vehement und gibt einen Einblick in die Arbeit der Reinigungskräfte im Landkreis Bergstraße.

„Unsere Mitglieder reinigen Schulen, Arztpraxen und Altenheime – oft unter schwierigsten Bedingungen“, sagt Walle. Die aktuellen Löhne seien nicht mehr zeitgemäß und spiegelten nicht die harte Arbeit wider, die täglich geleistet wird. Zwar verdienen die meisten Reinigungskräfte im Kreis Bergstraße derzeit um die 16,50 Euro, doch die steigenden Lebenshaltungskosten machen eine Lohnerhöhung dringend notwendig. Laut Walle würde eine Vollzeitbeschäftigung auf einen Bruttoverdienst von knapp 2.790 Euro pro Monat kommen – ein Betrag, der jedoch kaum realistisch ist, da viele in Teilzeit arbeiten müssen.

Die Herausforderungen der Reinigungsbranche

Die Lage in der Reinigungsbranche ist alles andere als entspannt. Reinigungskräfte sind oft zu den unliebsamsten Zeiten im Einsatz – etwa frühmorgens oder spätabends, wenn die meisten Berufstätigen noch schlafen oder ihre Freizeit genießen. „Es ist ein Knochenjob, der oft körperlich anstrengend ist“, erklärt Walle und betont den enormen Zeitdruck, dem die Angestellten ausgesetzt sind. Insbesondere die Reinigung von sensiblen Bereichen wie Kranken- oder Pflegezimmern kann extrem belastend sein und geht oft über die körperlichen Anforderungen hinaus.

„Wir müssen endlich dafür sorgen, dass den Beschäftigten anständige Löhne gezahlt werden“, fordert Walle. Die Zeiten, in denen Reinigungskräfte mit einem Platz am Ende der Lohnskala abgespeist wurden, seien vorbei. Besonders gravierend ist, dass die rund 2.150 Beschäftigten der Gebäudereinigung im Landkreis Bergstraße seit längerer Zeit keine Inflationsausgleichsprämie erhalten haben, was den Nachholbedarf beim Lohn umso dringlicher macht. Der Verhandlungsdruck steigt; es ist an der Zeit, dass der Wert der Arbeit in der Gebäudereinigung gewürdigt wird.

Zusätzlich zur Lohnerhöhung für erfahrene Fachkräfte fordert die IG BAU auch eine Verbesserung der Ausbildungsvergütung. Für Azubis im ersten Ausbildungsjahr soll die Vergütung um 150 Euro im Monat steigen, was bereits mit einem Startbetrag von 1.050 Euro einhergehen würde. Im dritten Ausbildungsjahr sollen Azubis dann sogar 1.500 Euro pro Monat erhalten, was eine Erhöhung von 300 Euro bedeutet. Dies könnte helfen, die Branche für zukünftige Generationen attraktiver zu machen.

In der kommenden Woche stehen nun weitere Verhandlungen zwischen der IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks an. Die Hoffnung auf eine Einigung ist groß, denn die Anerkennung der Reinigungskräfte und ihre Arbeit ist wichtiger denn je.

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