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Neue Grabstelle für Wohnungslose: Eine letzte Würdigung am Waller Friedhof

Die Wohnungslosenhilfe im Verein für Innere Mission Bremen hat auf dem Waller Friedhof eine neue Grabstelle für verstorbene Wohnungslose eingeweiht, um diesen Menschen einen Namen zu geben und ihre Geschichten zu würdigen, nachdem die erste Grabstelle aus dem Jahr 2012 vollständig belegt war.

Die Wohnungsnot und die damit verbundenen Herausforderungen sind Themen, die in der Gesellschaft immer wieder diskutiert werden. In Bremen-Walle wird nun ein wichtiger Schritt unternommen, um den verstorbenen Wohnungslosen gedenken und ihnen eine würdevolle letzte Ruhestätte zu bieten. Der Verein für Innere Mission Bremen, der sich für die Belange von wohnungslosen Menschen engagiert, hat eine neue Grabstelle auf dem Waller Friedhof eröffnet, die es ermöglichen soll, verstorbene Obdachlose nicht nur zu beerdigen, sondern ihnen durch Namensgravuren auch ein wenig von ihrer Identität zurückzugeben.

Diese Initiative ist besonders wichtig, da die erste Grabstelle für Wohnungslose, die 2012 ins Leben gerufen wurde, inzwischen komplett belegt ist. Mit einem Platz für 64 Urnengräber auf dem neuen Gelände wird die Trauerarbeit für Angehörige und Freunde von Verstorbenen erleichtert. Die finanziellen Mittel für die Investition in die neue Grabstelle, die insgesamt 25.000 Euro kosten wird, stammen von der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) sowie von privaten Spendern. Der Verein hat sich bereit erklärt, die Grabstelle für einen Zeitraum von 25 Jahren zu pachten, um somit einen langfristigen Raum für die Trauerbewältigung zu schaffen.

Gestaltung der Grabstelle durch lokale Künstlerin

Die Gestaltungsarbeit wurde von der Steinmetzin Katja Stelljes übernommen. Ihre Vision für das Grabfeld umfasst nicht nur die praktische Nutzung, sondern auch eine tiefere symbolische Bedeutung. Der fast 150 Jahre alte Grabstein, der das Grabfeld ziert, trägt ein Mosaik aus Glassteinen, welches einen Tisch mit zwei leeren Stühlen darstellt. „Diese Darstellung soll als Einladung zum Dialog verstanden werden“, erklärt Stelljes. Ihre Überlegung, wie man obdachlosen Menschen Wertschätzung entgegenbringen kann, spiegelt sich in der Vielfalt der Geschichten wider, die jeder Mensch mit sich trägt. „Es ist schön, wenn man ein Dach über dem Kopf hat und einen Raum, wo man anderen Menschen begegnen kann“, fügt sie hinzu.

Die eingravierten Namen der Verstorbenen auf Sandstein-Tafeln sind ein eindringliches Zeichen der Erinnerung und geben den Verstorbenen eine Stimme, die oft in der Gesellschaft überhört wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Sichtbarkeit für verstorbene wohnungslose Menschen zu erhöhen und ihren Geschichten einen Raum zu geben. Die Bedeutung der Grabstelle geht über die physische Beisetzung hinaus; sie ist ein Mahnmal für die Gesellschaft, das an die Bedarfe und Herausforderungen von Obdachlosen erinnert.

Diese Grabstelle wird also nicht nur ein Ort des Gedenkens sein, sondern auch ein Zeichen für mehr Menschlichkeit und Verständnis. Die Entscheidung des Vereins für Innere Mission Bremen, diese Initiative zu ergreifen, zeigt den Mut und das Engagement, sich für eine oft vergessene Personengruppe einzusetzen. Der ehrenamtliche Einsatz und die finanziellen Mittel, die für dieses Projekt aufgebracht wurden, sind Beweise dafür, dass es auch in schwierigen Zeiten Möglichkeiten gibt, Mitgefühl und Rücksichtnahme zu zeigen und zu leben.

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