Altstadt

Fahrradtourismus in Telgte: Lösungen für Parkprobleme gefordert

Fahrradtouristen sorgen in Telgte für wirtschaftlichen Aufschwung, verursachen jedoch durch unzureichende Abstellmöglichkeiten am Marktplatz Probleme, weshalb die Telgter Hanse nun dringende Maßnahmen zur Schaffung zusätzlicher Fahrradparkplätze fordert.

In der charmanten Stadt Telgte, bekannt für ihre malerische Altstadt und lebendige Gastronomieszene, hat sich ein drängendes Problem entwickelt: Die steigende Zahl an Fahrradtouristen. Diese Besucher sind in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung, doch das wild parkende Rad ist längst kein Einzelfall mehr. Immer häufiger parken die Radfahrer ihre Zweiräder dort, wo es ihnen gerade passt, was vor allem an Markttagen zu Engpässen und Verwirrung führt.

Walburga Westbrock, die Vorsitzende der Telgter Hanse, trat kürzlich als Stimme für die betroffenen Anwohner und Gewerbetreibenden auf und beantragte im Haupt- und Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt, dieses Problem aktiv anzugehen. Sie machte deutlich, dass in der Innenstadt das „wilde“ Parken zunehmend überhandnimmt. Ihre Botschaft ist klar: Die Stadt braucht einen Plan, um sowohl den Bedürfnissen der Radfahrer gerecht zu werden als auch die Ordnung in der Altstadt zu wahren.

Notwendige Maßnahmen zur Lösung des Problems

Im Rahmen der Sitzung brachte Westbrock einige Vorschläge zur Sprache. Einer dieser Vorschläge ist die Schaffung zusätzlicher Parkflächen für Fahrräder. Dazu gehört auch die Installation von klaren Hinweisschildern, die Radfahrern zeigen, wo sie ihr Gefährt legal abstellen dürfen. Dies sollte nicht nur für die Altstadt, sondern auch für die gesamte Stadtplanung von Bedeutung sein, um eine harmonische Koexistenz von Fußgängern und Radfahrern zu ermöglichen.

Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt, das die Telgter Hanse ins Gespräch brachte, ist der Ausbau eines Fahrradparkhauses. Dieses soll nicht nur funktional sein, sondern auch ästhetisch zur Innenstadt passen. Der Bedarf nach sicheren und gut zugänglichen Abstellplätzen für Fahrräder wird immer drängender, insbesondere in einer Zeit, in der Radfahren an Beliebtheit gewinnt.

Julia Lückfeldt, die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit, informierte die Ausschussmitglieder über bereits unternommene Schritte zur Verbesserung der Radabstellmöglichkeiten. So wurden im September 2023 und August 2024 zwei neue temporäre Radabstellplätze an der Emsstraße 4 und der Münsterstraße 1 eingerichtet. Diese Plätze sind mit Fahrradbügeln ausgestattet, die den Radfahrern eine sichere Möglichkeit bieten, ihre Räder abzustellen.

Doch die Herausforderungen bleiben. Um die Radfahrer effektiv zu informieren, plant die Stadt den Einsatz von Aufstellern, die an zentralen Orten in der Altstadt und in gastronomischen Betrieben platziert werden sollen. Diese sollen den Radfahrern den Weg zu den neuen Parkplätzen leicht verständlich machen und ihre Aufmerksamkeit auf die ausgewiesenen Abstellmöglichkeiten lenken.

Die Stadtverwaltung ist sich der wachsenden Problematik bewusst und sucht aktiv nach weiteren potenziellen Abstellflächen. Dies zeigt, dass die Stadt nicht nur auf die Herausforderungen reagiert, sondern auch proaktive Schritte unternimmt, um die Situation langfristig zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie schnell diese Maßnahmen umgesetzt werden, doch die Zeichen stehen auf Veränderung.

Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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