Uckermark

Sauberkeits-Chaos in Prenzlauer Berg: Mieterin schlägt Alarm!

In einem Prenzlauer Berg-Haus müffelt es bestialisch: Mieterin Petra Baumann kämpft gegen dreckige Treppen und vermüllte Keller, während sie sich an die Zeiten in der DDR erinnert, als Treppendienst für Sauberkeit sorgte – wird der Vermieter nun aktiv oder bleibt es beim Chaos?

Im norddeutschen Prenzlau sorgt eine sich anbahnende Diskussion um die Sauberkeit im Wohnhaus für einige Aufregung. Petra Baumann, eine 62-jährige Mieterin, hat in ihrer Wohnung in der Brüssower Allee ein kleines Paradies geschaffen. Doch anstatt sich nach einem Umzug umzusehen, ist es die Nachbarschaft, die sie zur Verzweiflung bringt.

Baumann, die ehrenamtlich beim DRK tätig ist, lebt seit acht Jahren in ihrer gemütlichen Wohnung. Nach anfänglicher Begeisterung über die Miete und die Lage, leidet sie nun unter dem gestörten Verhältnis ihrer Nachbarn zu Ordnung und Hygiene. „Es ist eine schöne Wohnung, die Miete stimmt, aber das Treppenhaus ist eine Katastrophe“, seufzt sie. Besonders unangenehm ist eine Kotspur, die sich durch das ganze Treppenhaus zieht.

Ein Blick in den Zustand des Hauses

Gemeinsam mit einer Journalistin des Uckermark Kuriers inspizierte Baumann diese Woche Flur und Keller. Es ist ein Bild des Grauens: „Das Geländer ist so dreckig, dass man droht, daran festzukleben,“ bemerkt sie traurig. Besonders schockiert ist sie über Abfälle und den Zustand des Kellers, in dem sie sogar ein benutztes Kondom gefunden hat. Auch Ungeziefer hat sich dort schon breitgemacht. Baumann wünscht sich, dass der Vermieter endlich handelt.

Ein „Treppendienst“, wie es in der DDR üblich war, könnte Abhilfe schaffen, denkt sie laut nach. „Früher haben wir uns um die Treppenreinigung gemeinsam gekümmert. Warum nicht jetzt?“ Ihren eigenen Reinigungsversuchen hat sie mittlerweile eingestellt. „Ich sehe nicht ein, dass ich die anderen immer hinterherkehren soll,“ erklärt sie, während sie auf die angewachsene Schmutzansammlung deutet.

Reaktion der Wohnbau GmbH

Als Baumann die Wohnbau GmbH mit ihren Sorgen konfrontierte, reagierte Jenny Busse, eine Sprecherin des Unternehmens, mit Verständnis: „Wir wissen, dass die Treppenhausreinigung von den Mietern eigenverantwortlich durchgeführt wird.“ In einem Schreiben an die Mieter betonte die Wohnbau GmbH jedoch die Wichtigkeit der Sauberkeit und Ordnung im Haus und bat alle Mieter, ihrer Verantwortung nachzukommen.

Das Unternehmen plant, sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen, um zu entscheiden, ob eine professionelle Reinigungsfirma beauftragt wird. „Wir hoffen, so die Sauberkeit im Wohnhaus zu erhöhen, zum Wohlbefinden aller Mieter,“ so Busse weiter.

Im Gegensatz zu anderen Wohnanlagen, bei denen bereits eine Fachfirma mit der Reinigung beauftragt ist, bleibt in diesem Haus die Verantwortung bei den Mietern. Laut Busse übernehmen in etwa 50 Prozent des Wohnungsbestandes die Reinigungsfirmen die Treppenhausreinigung.

„Wir sind auf die Rücksichtnahme aller Mieter angewiesen,“ sagt Baumann. Die Hoffnung bleibt, dass die Haustür nicht wie ein Schafstall aussieht und alle Parteien ihren Teil dazu beitragen, das Wohnen angenehmer zu gestalten. Für mögliche Entwicklungen hinsichtlich der Treppenhausreinigung wird bereits gespannt gewartet, was die zuständigen Stellen unternehmen.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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