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Speed-Dating mit Politik: Wittenberger Schüler treffen ihre Kandidaten!

Wittenberger Schüler setzen mit einem politischen Speed-Dating im Marie-Curie-Gymnasium ein Zeichen zur Mitbestimmung: 16-Jährige diskutieren direkt mit Direktkandidaten über ihre Wünsche und Forderungen zur Landtagswahl!

Am Dienstag fand im Marie-Curie-Gymnasium in Wittenberge ein ganz besonderes Event statt, das sich vom herkömmlichen Speed-Dating abhebt. Hier ging es um Politik und nicht um Romantik. Die Schüler der Elft- und Zwölftklassen hatten die Möglichkeit, in kleinen Gruppen von jeweils fünf bis sechs Schülern, den Direktkandidaten für die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg 15 Minuten lang Fragen zu stellen. Dies ist das dritte Mal, dass junge Menschen ab 16 Jahren in Brandenburg teilnehmen können.

Die Veranstaltung wurde vom Landesjugendring Brandenburg organisiert, dessen Ziel es ist, Jugendliche aktiv in die politische Diskussion einzubeziehen. Chris Trzensimiech, der Koordinator, erklärte, dass dieses Format bereits in mehreren Regionen erfolgreich durchgeführt wurde. „Es ist wichtig, dass die jungen Menschen sich mit ihren Kandidaten austauschen können“, so Trzensimiech.

Politische Vielfalt vertreten

Die Resonanz bei Schulleiter Andreas Giske war durchweg positiv: „Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für die Schüler, direktes Feedback von den Kandidaten zu erhalten“, betonte er. Die Auswahl der Politvertreter umfasste viele Parteien, darunter die CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, FDP und Plus Brandenburg. Auch die Kinder- und Jugendbeauftragte des Landes, Katrin Krumrey, war anwesend, während die AfD von einem Sozialarbeiter vertreten wurde. Giske begründete diese Entscheidung damit, dass die AfD seiner Meinung nach nicht vollständig hinter der Verfassung stehe.

Ein neuer Blick auf die politischen Themen wurde auch von den Schülern geworfen. Sophia, Isabella, Emma und Jacob, die alle zur elften Klasse gehören, fanden die Veranstaltung äußerst wertvoll und haben sich entschlossen, an den Wahlen teilzunehmen. Sie alle sind der Meinung, dass jede Stimme zählt und dass man sich nicht über die Politik beschweren kann, wenn man selbst nicht gewählt hat. „Wenn wir wählen dürfen, wollen wir das auch. Wer nicht mitentscheidet, darf nicht meckern“, sagt Emma deutlich.

Wünsche und Forderungen der Jugendlichen

Die Diskussionen mit den Politkern haben den Schülern geholfen, sich eine Meinung zu bilden. Jacob hebt die Bedeutung des persönlichen Austauschs hervor: „Es hat uns geholfen, die Politker besser kennenzulernen und mit ihnen über unsere Anliegen zu sprechen.“ Die Jugendlichen äußerten den Wunsch nach mehr Mitbestimmung in politischen Entscheidungen. Isabella und Jacob sind sich einig: „Wenn wir das Recht zu wählen haben, sollten wir auch stärker an Entscheidungen beteiligt werden.”

Ein zentrales Anliegen der Jugendlichen betrifft die Verbesserung der Verkehrsanbindung. Isabella möchte, dass es einfacher wird, zu größeren Städten wie Berlin oder Hamburg zu reisen. „Ich kann es kaum erwarten, dass die Arbeiten an der Bahnstrecke zwischen Wittenberge und Karstädt abgeschlossen sind“, sagte sie. Emma fügte hinzu: „Es müsste einfacher sein, vom Dorf mit dem Bus wegzukommen. Der Rufbus fährt nur tagsüber und nur einmal pro Stunde, was für uns wenig flexibel ist.” Sie alle wünschen sich mehr Veranstaltungen für junge Menschen in der Region, um das kulturelle Angebot zu erweitern.

Attraktivität der Prignitz erhöhen

Die vier Jugendlichen sind sich einig, dass die Region Prignitz attraktiver gestaltet werden sollte, damit viele nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium zurückkehren. Sophia merkt an: „Wir haben hier viel Potenzial, da wir geografisch günstig zwischen Hamburg und Berlin liegen.“ Auch die sanierungsbedürftigen Schulgebäude in kleineren Orten sollten erneuert werden, um einladende Lernumgebungen zu schaffen.

Trotz ihrer Unentschlossenheit über die berufliche Zukunft bekräftigen sie alle, dass sie in der Prignitz leben möchten. Diese Einstellung verdeutlicht das Engagement der Jugendlichen für ihre Heimatregion und den Wunsch, aktiv zur positiven Entwicklung der Prignitz beizutragen. Das Event am Marie-Curie-Gymnasium ist ein weiterer Schritt, um diesen Dialog zwischen der jungen Generation und der Politik zu fördern, was auch auf das zunehmende Interesse an politischen Themen innerhalb der gesamten Altersgruppe hinweist.

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