In der italienischen Region Campi Flegrei sorgt ein zunehmendes vulkanisches Aktivitätsniveau für Sorge und Aufregung. Der Supervulkan hat in den letzten Monaten zahlreiche Erdbeben und signifikante Bodenhebungen verursacht, was Fragen zur Sicherheit der Anwohner aufwirft. Besonders alarmierend ist die jüngste Meldung, dass sich der Boden in der Umgebung innerhalb von 15 Tagen um zwei Zentimeter angehoben hat, ein Tempo, das schneller ist als in den Vormonaten.
Die Stadt Pozzuoli, die direkt am Krater des Supervulkans liegt, erlebt seit Januar 2023 eine Bodenhebung von insgesamt etwa 23,5 Zentimetern. Dies zeigt sich auch durch die Aufzeichnungen des italienischen Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (INGV), das für die Überwachung vulkanischer Aktivitäten zuständig ist. Während der Woche vom 15. bis zum 21. April wurden 145 Erdbeben registriert, jedoch wurden bei anderen Messungen keine signifikanten Veränderungen festgestellt.
Vorherige Aktivitäten und natürliche Phänomene
Der Begriff „Bradyseismos“ beschreibt das Phänomen, das hier auftritt, wobei eine langsame Bodenbewegung, die sowohl Anhebung als auch Senkung umfassen kann, der Normalzustand ist. Historisch gesehen ist der Campi Flegrei für seine unruhige Aktivität bekannt. In den Jahren 1982 bis 1984 kam es in Pozzuoli zu Bodenbewegungen, die mehr als 1,5 Meter hoch waren. Interessanterweise wird die letzte Eruption des Vulkans auf das Jahr 1538 datiert, dennoch wurde in den letzten 70 Jahren eine Vielzahl kleinerer Erdbeben verzeichnet.
Vulkanologe Thomas R. Walter, der am Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) arbeitet, erklärte, dass diese jüngsten Entwicklungen geologisch gesehen normal erscheinen. „Für den Menschen gelten andere Zeitspannen, sodass hier sicherlich nicht von Normalität gesprochen werden kann“, fügte er hinzu, um die Sorgen der Bevölkerung zu adressieren. Seinen Aussagen nach wird der Vulkan kontinuierlich überwacht, was dafür sorgt, dass alle potenziellen Risiken genau beobachtet werden.
Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die Anwohner sind sich der Unsicherheiten bewusst, die diese geophysikalischen Veränderungen mit sich bringen. Katastrophenschutzübungen haben kürzlich dazu geführt, dass vier Schulen vorübergehend evakuiert wurden. Eine im vergangenen Jahr durchgeführte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Region anfälliger für Risse geworden ist, was die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs erhöht. Der Supervulkan Campi Flegrei bleibt somit ein ernsthaftes Anliegen für Wissenschaftler und Behörden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die vulkanischen Aktivitäten im Campi Flegrei nicht nur eine geologische Beobachtung darstellen, sondern auch Auswirkungen auf das tägliche Leben von Zehntausenden von Menschen haben. Das Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia stellt sicher, dass alle relevanten Daten erfasst und analysiert werden, um eine transparente Kommunikation über den Zustand des Vulkans aufrechtzuerhalten. Weitere Informationen zu den Aktivitäten des Campi Flegrei finden Sie in dem Artikel auf www.merkur.de.