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Wiesbaden in der Krise: Gewerbeflächen fehlen, Unternehmen enttäuscht!

Wiesbaden, einst ein Magnet für Unternehmen, steht jetzt vor der bitteren Realität: Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger muss Bewerbern für Gewerbeflächen absagen, denn die Stadt hat schlichtweg keinen Platz mehr – eine alarmierende Situation für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts, die sofortige Lösungen erfordert!

Wiesbaden hat sich als ein Standort etabliert, der zahlreiche Behörden und Unternehmen anzieht, doch die Realität für neue Unternehmen ist ernüchternd. Wirtschaftsdirektorin Christiane Hinninger (Die Grünen) sieht sich oft mit der Enttäuschung von Firmenchefs konfrontiert, die nach verfügbaren Gewerbeflächen fragen. Bedauerlicherweise gibt es für ansiedlungswillige Firmen kaum Optionen, was in einer hohen Nachfrage nach rund 200 Hektar Gewerbefläche resultiert, die die Stadt schlichtweg nicht anbieten kann.

Die Situation wird deutlich durch den Zwischenbericht zum Gewerbeflächenkatasters, den Hinninger im Wirtschaftsausschuss vorlegte. Es gibt zwar nahezu 600 Hektar Gewerbefläche in Wiesbaden verteilt auf 29 Gewerbegebiete, doch diese sind größtenteils belegt. Das größte Gebiet, der Infraserv-Industriepark Kalle-Albert, umfasst allein 124 Hektar, während die restlichen Gebiete kaum freien Platz bieten. Der Petersweg hat ein paar Hektar, aber diese sind bereits für andere Projekte reserviert.

Knappheit an verfügbaren Flächen

Die wenigen geeigneten Gewerbeflächen, die in der Analyse von Birgitt Wachs, einer Expertin für Markt- und Absatzforschung, hervorgehoben wurden, variieren in der Größe, sind jedoch für neue Unternehmen nicht ausreichend. Beispielsweise gibt es im Petersweg-Ost theoretisch 25 Hektar, die zur Verfügung stünden, jedoch sind diese an die Landespolizei versprochen. Die Stadt hat sogar Pläne für ein neues Gewerbegebiet im Ostfeld aufgegeben, da die Flächen nicht verfügbar sind.

Einige der identifizierten Flächen, die potenziell als Gewerbefläche genutzt werden könnten, sind in Privatbesitz. Zwar gibt es Hoffnung auf etwa neun Hektar in Nordenstadt, doch die Eigentümer sind nicht bereit, ihre Grundstücke zu verkaufen. Das führt dazu, dass die Flächen, die theoretisch aktivierbar wären, sich als „Briefmarken“ erweisen – kleine, unzureichende Flächen, die den tatsächlichen Bedarf nicht decken können.

In dieser angespannten Lage fordert Wachs eine aktive Bodenpolitik von der Stadt, um die Flächenentwicklung zu fördern. Hinninger unterstützt diese Empfehlung und bezieht sich auf den neuen Flächennutzungsplan, der in Arbeit ist. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich die Lage in den kommenden Jahren verbessern wird. Die Einschätzung beider Expertinnen deutet darauf hin, dass die Stadt auf der Suche nach neuen Flächen für Gewerbe wesentlich aktiver werden muss.

Die Reaktionen im Ausschuss waren von Ernüchterung geprägt. Einige Stadtverordnete räumten ein, dass während der vergangenen Jahre die städtische Politik einen zu starken Fokus auf den Wohnungsbau gelegt hat. Dies ging zu Lasten der Wirtschaftsförderung. Stimmen wie die von Reinhard Völker (CDU) stellten fest, dass durch die aktuellen Entwicklungen die kommunale Wirtschaftsförderung ins Absurde geführt wurde, was die Dramatik der Lage unterstreicht.

Insgesamt zeigt sich, dass Wiesbaden vor einer erheblichen Herausforderung steht, wenn es darum geht, wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Die angespannte Flächenlage könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt im regionalen Kontext gefährden und Unternehmen davon abhalten, sich in Wiesbaden niederzulassen. Wenn neue Unternehmen und Investoren anziehen werden sollen, benötigt die Stadt ein strategisches Konzept, das nicht nur kurzfristige Notwendigkeiten, sondern auch nachhaltige Lösungen umfasst.

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