In einer überraschenden Wendung hat die Block House-Kette angekündigt, die Preise für ihre Steakgerichte in allen 47 Filialen in Deutschland ab Ende September zu senken. Dies wurde durch einen offenen Brief des Gründers Eugen Block an die Gäste mitgeteilt. Gerade in einer Zeit, in der die Preise in der Gastronomie stetig steigen, spricht diese Entscheidung für eine bemerkenswerte Strategie. Eugen Block, der 83-jährige Unternehmer, äußerte sich besorgt über die konstanten Preiserhöhungen von Lieferanten und den allgemeinen Kostendruck durch politische Entscheidungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und seinen Gästen faire Preise anzubieten, hat Block entschieden, einige Preise zu senken – eine Geste, die von vielen, aber auch von einigen kritisch betrachtet wird.
In dem Brief betont er, dass das Block House kein „Gourmettempel“ sei, sondern ein Steakhaus für jeden Tag und jedes Budget. Dennoch beinhaltet die Preissenkung eine Änderung der Portionsgrößen. Beispielsweise wird das Gewicht des beliebten Mrs. Rumpsteaks von 180 auf 160 Gramm reduziert, während der Preis von 24 Euro auf 23 Euro sinkt. Manche Gäste werden sich fragen, ob diese Preissenkungen tatsächlich eine Ersparnis darstellen, wenn gleichzeitig das Gewicht der Portionen reduziert wird.
Preisanpassungen und Gewichtsänderungen
Die Entscheidung, die Maßgaben für die Portionen und die damit verbundenen Preise zu verändern, kommt nicht ganz ohne Kritik. Verbraucherschützer und Gäste äußern Bedenken, dass die Reduzierung der Portionsgrößen die tatsächliche Preissenkung in einem anderen Licht erscheinen lässt. Ein Kommentar auf LinkedIn bringt es auf den Punkt: Die Reduzierung des Gewichts könnte eher als versteckte Preiserhöhung interpretiert werden, da der Preis nach der Gewichtsveränderung nicht annähernd dem Wert entsprechen könnte, den man vorher für eine bestimmte Menge bezahlt hat.
Die Block House-Kette reicht von den Standorten in Hamburg bis zu Filialen in Niedersachsen, darunter Braunschweig und Hannover. Schon jetzt wurden die neuen Preise in einigen Filialen getestet. Die Reaktion der Kunden reicht von Skepsis bis hin zu Verständnis, wobei einige die neue Preisstruktur als durchdachte Maßnahme betrachten, um den Genuss auch weiterhin wirtschaftlich attraktiv zu halten. „Genuss muss bezahlbar bleiben“, äußerte sich ein zufriedener Kunde, der die Entscheidung verteidigt.
Die Verbraucherzentrale hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und erklärt, dass es sich um eine wohlüberlegte Marketingaktion handelt. Während einige Preisnachlässe tatsächlich stattfinden, sei die gesamte Struktur der Preisgestaltung und wie oft in den letzten Jahren die Preise erhöht wurden, nicht transparent. „Die Preisreduzierungen sind nicht so hoch, weil auch die Portionsgrößen gesunken sind“, so der Verbraucherschützer Armin Valet, der jedoch auch positive Aspekte in der Preisanpassung sieht.
Die Parkbank-Bewertung ist gespalten. Während einige glauben, dass diese Entscheidung ein positives Zeichen in einer Zeit von ständig steigenden Preisen ist, heben andere hervor, dass sie dennoch kritisch hinterfragt werden sollte. „Wir müssen uns fragen, wie oft diese Restaurants die Preise erhöht haben, bevor sie jetzt die Gewichte anpassen“, so ein weiterer Kommentar. Die Anpassung könnte durchaus eine Marketingmaßnahme sein, um Kunden in die Läden zu ziehen und dennoch Rendite zu generieren.
Kostenbewusste Gäste stellt es möglicherweise vor eine Herausforderung, die tatsächlichen Vorteile dieser Preisanpassungen zu erkennen. Für alle Beteiligten bleibt abzuwarten, ob diese Strategie von Block House auf lange Sicht erfolgreich sein wird oder ob sie das Vertrauen der Gäste langfristig eher untergräbt.