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Erste Hilfe: So retten Sie Leben – Jeder kann helfen!

In Berlin warnt Prof. Bernd Böttiger vom DRK: Bei einem Herzkreislaufstillstand zählt jede Minute und das Nicht-Handeln kann sogar strafbar sein – denn Erste Hilfe kann Leben retten!

In der Hektik eines Notfalls kann das Zögern oft entscheidend sein. Erste Hilfe zu leisten ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch rechtlich vorgeschrieben. Professor Bernd Böttiger, der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes, macht dies deutlich, indem er auf den Paragrafen 323c des Strafgesetzbuches verweist, der besagt, dass unterlassene Hilfeleistung bestraft werden kann. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass jedermann bei einem Notfall im Rahmen seiner Möglichkeiten handeln sollte.

Doch trotz dieser gesetzlichen Vorgaben empfinden viele Menschen Unsicherheit, wenn sie als Ersthelfer gefragt sind. Oft liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs Jahre zurück, und das Wissen wird nie genutzt – zum Glück, möchte man meinen. Doch in einer solchen Stresssituation ist es wichtig, die Angst vor Fehlern zu überwinden. Böttiger betont: „Es gibt keinen Grund, sich zurückzuhalten, wenn es darum geht, Leben zu retten.“

Jede Sekunde zählt bei einem Herzstillstand

Ein Beispiel für die Dringlichkeit der Erste-Hilfe-Maßnahmen ist der Herzstillstand. Hierbei hört das Herz auf zu schlagen, was bedeutet, dass die Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden können. „Das Gehirn überlebt in einem solchen Fall nur drei bis fünf Minuten,“ warnt Böttiger. Bis der Rettungsdienst eintrifft, ist die Hilfe von Umstehenden entscheidend.

Wer in einer solchen Situation handelt, tut gut daran, sofort einen Notruf unter der Nummer 112 abzusetzen und mit der Herzdruckmassage zu beginnen. Jede Minute ohne diese Behandlung verringert die Überlebenschancen um etwa zehn Prozent, wie die Deutsche Herzstiftung erklärt. Um effektiv zu helfen, sollte der Ersthelfer sich seitlich neben die betroffene Person knien, den Handballen auf die Mitte des Brustbeins legen und mit der anderen Hand die erste handdrücken.

Das Ziel ist, den Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter tief zu drücken und dies 100 bis 120 Mal pro Minute zu tun. Ein guter Rhythmus kann dabei zu einem bekannten Song helfen, wie „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees, der exakte 100 Beats pro Minute hat. Wenn mehrere Helfer vor Ort sind, können sie sich abwechseln, doch es ist entscheidend, nicht aufzuhören, bis fachkundige Hilfe eintrifft.

Rippenbrüche: Ein kleines Übel im Vergleich zu den Folgen

Die Herzdruckmassage ist nicht zimperlich; oftmals kann es zu Rippenbrüchen kommen. Böttiger erklärt: „Es erfordert viel Kraft, damit das Blut wieder in den Kreislauf gelangt. Rippenbrüche können auftreten, aber sie sind im Vergleich zu den möglicherweise katastrophalen Folgen einer unterlassenen Hilfe zu vernachlässigen.“ Es ist wesentlich schlimmer, wenn Sauerstoffmangel im Gehirn zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod führt.

Ein weiterer beruhigender Aspekt für Ersthelfer ist, dass sie rechtlichen Schutz genießen. „Wer in einem Notfall eine Maßnahme nicht korrekt ausführt, kann dafür nicht haftbar gemacht werden,“ stellt Böttiger klar. Das Recht schützt diejenigen, die in einer kritischen Lage helfen. Zudem können die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle telefonisch Anweisungen zur Herzdruckmassage geben, was hilfreich sein kann, wenn man im Moment der Verzweiflung Unterstützung benötigt.

Um für den Ernstfall besser gerüstet zu sein, empfiehlt es sich, regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. „Da das Wissen oft schnell verblasst, raten wir zu einer Auffrischung alle zwei Jahre,“ merkt Böttiger an. Wer sich mit Erste Hilfe beschäftigt und übt, kann im Notfall besser reagieren und die nötigen Schritte auch im Stress sicher ausführen.

In einer Welt, wo schnelle Aktionen lebensrettend sein können, sollte jeder die Verantwortung übernehmen und sich gut auf einen Notfall vorbereiten. Daten zu den Kursen und weitere Informationen erhalten Interessierte über lokale Rettungsdienste und die Webseiten des Deutschen Roten Kreuzes. Diese proaktive Herangehensweise könnte das Leben eines anderen retten und stellt sicher, dass im Fall der Fälle niemand zögert, sondern direkt handelt. Weitere Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.radioguetersloh.de.

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