Joachim Nagel, Chef der Bundesbank, hat in einem Interview mit Focus seine kritische Haltung zu Kryptowährungen wie Bitcoin deutlich gemacht. Er beschreibt Bitcoin als ein Spekulationsobjekt und warnt vor den enormen Kursschwankungen, die mit der Nutzung digitaler Währungen einhergehen. Anmerkungen zu Bitcoin führen bei Nagel zu einem Gefühl der „Gänsehaut“, da er die Substanz von Bitcoin, die ausschließlich auf einem mathematischen Algorithmus beruht, als problematisch erachtet. Seinen eigenen Investitionen in Kryptowährungen, sowohl privat als auch als Mitglied des EZB-Rates, hat Nagel stets widerstanden.
Er äußert zudem, dass die Inflation in Deutschland „zumindest gezähmt“ sei, und stellt fest, dass der Preisanstieg gut im Griff sei. Allerdings weist er auf erhebliche Unsicherheiten hin, die durch geopolitische Umwälzungen, wie den Konflikt im Nahen Osten und den Ukraine-Krieg, bedingt sind. Aktuell liegt die Kerninflation bei etwa 2,7 Prozent und wird voraussichtlich weiter sinken. Für 2024 wird ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent prognostiziert, sowie ein leichter Beschäftigungsabbau für 2025, bevor sich der Arbeitsmarkt voraussichtlich ab 2026 erholen könnte. Die Bundesbank rechnet mit einem BIP-Wachstum von 0,2 Prozent für 2025, 0,8 Prozent für 2026 und 0,9 Prozent für 2027.
US-Wirtschaftsdaten und deren Einfluss auf Bitcoin
Krypto-Marktteilnehmer konzentrieren sich auf drei bedeutende US-Wirtschaftsdaten, die die Stimmung für Bitcoin (BTC) beeinflussen könnten. Der Bitcoin-Kurs liegt zurzeit knapp unter 100.000 USD und bewegt sich am Wochenende im Bereich von 99.000 USD. Zu den wichtigen US-Wirtschaftsdaten, die für diese Woche erwartet werden, zählt der US-Verbraucherpreisindex (CPI), der am 11. Dezember um 14:30 Uhr veröffentlicht wird. Die vorherigen CPI-Daten zeigten eine Inflation von 2,6 Prozent, stabil bei 0,2 Prozent im Monatsvergleich. Für den aktuellen CPI wird ein Anstieg um 0,3 Prozent im Monatsvergleich prognostiziert, mit einem Konsens von 2,7 Prozent unter Wall-Street-Ökonomen. Auch die Kern-CPI-Inflation wird erwartet, mit einem Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Darüber hinaus werden am Donnerstag Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche bis zum 7. Dezember veröffentlicht. Die vorherigen Anträge lagen bei 224.000, was über den Schätzungen von 215.000 liegt. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent, während im November 227.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft hinzugefügt wurden. Hohe Arbeitslosenansprüche könnten die Marktstimmung negativ beeinflussen und Unsicherheit hervorrufen, was wiederum zu einer erhöhten Nachfrage nach Bitcoin als Wertspeicher führen könnte. Schließlich wird auch der Erzeugerpreisindex (PPI) am Donnerstag veröffentlicht, der die Großhandelsinflation misst. Die CPI- und PPI-Daten sind entscheidend für die bevorstehende Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) in diesem Monat, wie BeInCrypto berichtet.