Weilheim-Schongau

Schongau feiert mit klangvoller Orgelwanderung durch die Kulturgeschichte!

Schongau wurde zum Mekka der Musikliebhaber, als Kirchenmusiker Andreas Wiesmann mit über 40 Teilnehmern auf eine spannende Orgelwanderung ging und dabei die klanglichen Schätze der Stadt pflichtbewusst präsentierte!

In Schongau fand zuletzt eine außergewöhnliche Orgelwanderung statt, die sowohl Musikliebhaber als auch Interessierte an Kircheninstrumenten anlockte. Organisiert von der katholischen Pfarreiengemeinschaft und der evangelischen Kirchengemeinde, brachte die Veranstaltung am 14. September 2024 über 20 Teilnehmer zusammen, die die musikalische Vielfalt der Schongauer Kirchen erkunden wollten. Die Wanderung begann in der Pfarrkirche Verklärung Christi, wo Kirchenmusiker Andreas Wiesmann den Teilnehmern die 1972 erbaute und 2013 umfassend renovierte Orgel vorstellte.

Die Teilnehmer erhielten umgehend tiefgehende Einblicke in die Orgelgeschichte und -mechanik. Wiesmann hatte viele Informationen parat und begleitete die Vorstellung mit musikalischen Darbietungen. Nach den ersten Klängen begaben sich die Teilnehmer zur nächsten Station, der Dreifaltigkeitskirche. Hier erklärte Organist Till Twardy die Besonderheiten der 1981 erbauten Orgel, die in den Jahren 2020 bis 2022 restauriert worden war. Besonders Interessierte lauschten den Wesen von Johann Sebastian Bach, während sie von unten den Klängen der Orgel folgten.

Die Überraschungen der Orgelwanderung

Nach einem kurzen Fußweg zum Münztor gesellten sich Schongaus neuer Stadtpfarrer Ulrich Manz und die Wanderer auf den Weg zur Heiliggeist-Spitalkirche St. Anna. Diese beherbergt das älteste Orgelinstrument der Stadt, das 1725 von Ferdinand Stückl gefertigt wurde. Die Orgel, die zuvor in der ehemaligen Spitalkirche stand, ist ein wahres Schmuckstück der Orgelbaukunst. Andreas Wiesmann erklärte den Teilnehmern während der Besichtigung ihrer Eigenheiten und Besonderheiten.

Ein Highlight dieser Tour war sicherlich die Möglichkeit, die Mechanik der Orgel in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt zu sehen. Wiesmann hatte die Oberschicht des Instruments kurz abgenommen, um tiefere Einblicke in die Funktionsweise zu geben. Interessant war seine Anmerkung, dass manche Tonarten bei dieser Orgel schlicht nicht spielbar sind. Dies zeigt die Einzigartigkeit und Komplexität dieser Instrumente.

Vielfalt und Charakter der Orgeln

Die Wanderung fand ihren krönenden Abschluss in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt, die gleich zwei Orgeln bietet. Neben der Chororgel, die erst 2017 nach Schongau kam, fiel die 2012 gebaute Hauptorgel auf, die durch ihre beeindruckenden Klänge besticht. „Jede Orgel hat ihren eigenen Charakter und ihren eigenen Reiz“, fasste Wiesmann seine Erfahrungen zusammen. Mit einem humorvollen Blick auf die technische Beschaffenheit verwies er darauf, dass trotz all der klanglichen Möglichkeiten „kein Fernsehprogramm empfangen werden kann“ – eine Äußerung, die bei den Teilnehmern für Gelächter sorgte.

Die Orgelwanderung demonstrierte auf eindrucksvolle Weise die Reichhaltigkeit der Schongauer Orgellandschaft. Musikliebhaber und Neugierige konnten nicht nur den unterschiedlichen Klang der Instrumente erleben, sondern auch die Geschichten und Fachkenntnisse, die die Orgeln der Region umgeben. Solche Veranstaltungen sind nicht nur eine Hommage an die Musik, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Wertschätzung der Kultur in Schongau.

Für weitere Informationen und aktuelle Geschichten folgt man am besten der Schongauer Nachrichten Facebook-Seite oder besucht die Website von www.merkur.de.

Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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