Unterallgäu

Benediktiner als Friedensbrückenbauer: Abtprimas spricht über Ukraine-Krieg

Neuer Abtprimas Jeremias Schröder fordert die Benediktiner in der ganzen Welt auf, als Brückenbauer im Ukraine-Konflikt zu agieren, während er sich auf dem Äbtekongress für echte Synodalität und den Zusammenhalt seiner Gemeinschaft starkmacht – ist eine friedliche Wende in Sicht?

Jeremias Schröder hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, der neue Abtprimas der weltweit agierenden Benediktinergemeinschaft zu sein. Mit 59 Jahren führt er nun eine bedeutende Rolle, in der er nicht nur die Klöster zusammenhalten, sondern auch als Brückenbauer fungieren soll, insbesondere im Kontext des Ukrainekriegs. In einem Interview mit dem Portal „katholisch.de“ betonte Schröder, dass Gespräche mit über 200 Äbten aus aller Welt angestrebt werden, um gemeinsame Handlungsmöglichkeiten zu erörtern. „Wir wollen überlegen, wie wir das wieder vertiefen können“, erklärte der neue Abtprimas.

Ein zentraler Aspekt seiner Betrachtungen bezieht sich auf die Synodalität innerhalb der Kirche. Schröder stellte fest, dass der Äbtekongress ein Beispiel für den gelungenen Austausch auf Augenhöhe sei, wo verschiedene Themen ohne hierarchische Strukturen diskutiert werden. „In den Klöstern sind seit Jahrhunderten starke demokratische Elemente gepflegt worden; Äbte werden gewählt und nicht von oben eingesetzt“, so Schröder weiter. Diese Erfahrung der Synodalität, die „unaufgeregt und unideologisch“ sei, könne für die Kirche von großer Bedeutung sein.

Benediktinische Familienwerte bewahren

Als Abtprimas trägt Schröder die Verantwortung, das bewusste Zusammengehörigkeitsgefühl der Benediktiner zu fördern und zu wahren. „Der Abtprimas muss einerseits darauf achten, dass die benediktinische Familie zusammenhält, damit unser gemeinsames Bewusstsein, wer wir sind und wo wir hingehen, bestehen bleibt“, erläuterte er. Dies erfordere vor allem „soft power“, um Beziehungen und Kommunikationsstrukturen aktiv zu pflegen.

Darüber hinaus obliegt es Schröder, die Benediktiner nach außen zu vertreten, sei es gegenüber dem Heiligen Stuhl oder in der weltweiten Kirchenlandschaft. „Es geht darum, Netzwerke zu schaffen und den Kontakt zu halten“, fügte er hinzu.

Jeremias Schröder, der mit Taufnamen Maximilian heißt, hat seine Wurzeln im deutschen Unterallgäu. Nach dem Abschluss seiner Schulbildung trat er in die Benediktiner-Erzabtei St. Ottilien ein. Seine akademischen Studien in Philosophie und Theologie absolvierte er in Rom und vertiefte seine Kenntnisse in Geschichte in Oxford. Im Jahr 1992 wurde er zum Priester geweiht und übernahm von 1994 bis 2000 die Sekretariatsaufgaben des damaligen Erzabtes Notker Wolf. Als Wolf von 2000 bis 2016 in Rom das Amt des Abtprimas innehatte, folgte Schröder ihm als Erzabt von St. Ottilien und wurde 2012 Abtpräses der Missionsbenediktiner.

Diese umfassenden Erfahrungen helfen ihm nun, seine neue Rolle als Abtprimas mit Weitblick und Weitsicht auszufüllen. Ein wichtiges Ziel wird es sein, die Traditionen und Werte der Benediktiner, die auf den Prinzipien der Gemeinschaft und des Dialogs basieren, weiterhin zu stärken und gleichzeitig auf die aktuellen Herausforderungen der Kirche und der Gesellschaft zu reagieren. Die Bemühungen um Brückenbau und Verständigung werden auch in der heutigen Zeit als entscheidend erachtet, insbesondere vor dem Hintergrund internationaler Konflikte. Weitere Informationen zu seinen Ansichten und der Vision für die Benediktiner findet man hier.

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