Ein Tiefdruckgebiet namens Anett, das über dem Norden Italiens und dem nordöstlichen Balkan liegt, hat erhebliche Auswirkungen auf das Wetter im Südosten Bayerns. Am bevorstehenden Wochenende wird eine Kombination aus starkem Dauerregen und Neuschnee in den Hochlagen erwartet, was potenziell zu Hochwasser führen könnte. Besonders betroffen sind die Alpenregionen und der Bayerische Wald, wo bereits der Schneefall begonnen hat.
Wie der BR-Wetterexperte Christian Lorenz erläutert, sind bis Sonntag vor allem im Gebiet zwischen dem Chiemgau und dem Rottal, sowie dem Raum Passau erhebliche Niederschläge möglich. In der Nacht auf Samstag und am Samstagvormittag können zwischen 40 und 60 Liter pro Quadratmeter fallen, und lokal sogar bis zu 80 Liter. In den Bergen des oberbayerischen Alpenrandes, insbesondere im Chiemgau und im Berchtesgadener Land, werden Niederschlagsmengen von bis zu 140 Litern prognostiziert, was fast die Hälfte der üblichen monatlichen Regenmenge in kurzer Zeit entspricht.
Schneefall und Wintereinbruch
Die Schneefallgrenze liegt voraussichtlich zwischen 1.200 und 1.500 Metern. Bei starkem Niederschlag könnte sie sogar auf 1.000 Meter sinken. In Höhenlagen zwischen 1.300 und 1.500 Meter ist es denkbar, dass mehr als ein halber Meter Neuschnee fällt. In den höchsten Regionen des Berchtesgadener Landes kann die Schneedecke sogar einen ganzen Meter überschreiten. Meteorologen bezeichnen diese Wetterlage als bemerkenswerten Wintereinbruch, der für die Jahreszeit eher untypisch ist.
Seit den frühen Morgenstunden sind bereits Räumfahrzeuge im südlichen Landkreis Oberallgäu unterwegs, um auf die winterlichen Bedingungen zu reagieren. In den höchsten Lagen des Bayerischen Waldes könnte es ebenfalls schneien, oft wird hier jedoch Schneeregen erwartet.
Unwetterwarnungen in mehreren Landkreisen
Wegen der angespannten Wetterlage wurden in verschiedenen Landkreisen Unwetterwarnungen ausgesprochen. Im Regierungsbezirk Oberbayern sind die Landkreise Altötting, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Ebersberg, Erding, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Mühldorf a. Inn, München, Rosenheim, Traunstein und Weilheim-Schongau betroffen. In Niederbayern sind die Kreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Landshut, Passau, Regen und Rottal-Inn sowie die Stadt Passau in Alarmbereitschaft. Auch der Landkreis Cham in der Oberpfalz und der Landkreis Ostallgäu in Schwaben stehen unter ähnlichen Warnungen.
Diese umfassenden Wetterprognosen zeigen die Dringlichkeit der Situation, da die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten sich auf extreme Wetterbedingungen einstellen muss. Laut den aktuellen Berichten müssen sich auch die Einsatzkräfte und Behörden auf mögliche Hochwassergefahren vorbereiten, da die Regenfälle in den kommenden Stunden zunehmen werden. Weitere Details zu dieser Wetterlage finden sich bei www.br.de.