Regensburg

Klimaaktivistin nach grünem Brunnen-Alarm: Verfahren eingestellt!

In Regensburg bleibt eine Klimaaktivistin straffrei, nachdem sie während des Bürgerfests das Wasser eines Brunnens grün eingefärbt hat, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen – das Landgericht stellte das Verfahren ein!

In Regensburg sorgte ein aktueller Prozess für erregte Gemüter und unerwartete Wende. Am 14. September 2024 wurde vor dem Landgericht Regensburg der Fall einer 22-jährigen Klimaaktivistin behandelt, die im letzten Jahr, während des Bürgerfests, das Wasser eines Brunnens am Bismarckplatz grün eingefärbt hatte. Ziel dieser Aktion war es, auf die globale Klimakrise aufmerksam zu machen.

Ursprünglich wurde die Aktivistin wegen der „gemeinschädlichen Sachbeschädigung“ zu 50 Tagessätzen verurteilt. Das Amtsgericht hatte festgestellt, dass die Einfärbung das ästhetische Erscheinungsbild des Brunnens erheblich beeinträchtigt hatte, was zu Umsatzausfällen und zusätzlichen Kosten von rund 750 Euro pro Brunnen führte. Trotz der Bestrafung ging die Aktivistin in Berufung.

Berufungsverfahren und überraschende Entscheidung

Die Berufungsverhandlung am Dienstag dauerte nur etwa 30 Minuten. Die junge Frau nahm die Stellung und verwies darauf, dass ein ähnliches Verfahren in Wien eingestellt wurde. Um den Prozess zu beschleunigen, einigten sich die betroffenen Parteien darauf, dass die Aktivistin die Kosten für die Wassersperrung übernehmen würde. Positives Echo im Saal: Das Verfahren wurde eingestellt und die Staatskasse trägt die Kosten.

Anfänglich hatte das Amtsgericht argumentiert, die Einfärbung des Wassers habe die Brauchbarkeit des Brunnens beeinflusst. Die Stadt hatte beide Brunnen vorübergehend gesperrt und das gefärbte Wasser abgelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte sich gegen die Aktion gewandt, in der die Aktivistin die Aufmerksamkeit auf die Klimaerwärmung lenken wollte. Sie verwendete ein Färbemittel namens Uranin, das als unbedenklich gilt und zur Verfolgung von Wasserläufen und zur Sicherstellung von Leckagen in Rohrleitungen verwendet wird.

Dieses wasserlösliche Natriumsalz färbt sich bei Sonnenlichteinwirkung grün und verliert rasch seine Farbe, weswegen die Studentin meinte, dass das Einfärben nicht unbedingt zu einem enormen Schaden geführt hätte.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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