In der Passauer Firma „AKE technologies“ wird das Bild von Robotern, die eifrig Maschinen bauen, immer alltäglicher. Hier entstehen hochmoderne Produktionsanlagen, insbesondere für die Automobilindustrie. Seit Beginn des Jahres beschäftigt sich das Unternehmen zunehmend mit Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologie wird eingesetzt, um den Programmierungsprozess der Maschinen zu optimieren und zu vereinfachen.
„Begonnen haben wir mit Text- und Bildverarbeitung und haben erkannte, dass die Programmierung auch als eine Art Sprache betrachtet werden kann“, beschreibt Michael Schurm, der Geschäftsführer von „AKE technologies“. Die Integration von KI in die Programmierung ist jedoch nur durch gezielte Schulung und die Zusammenarbeit mit Experten und Universitäten möglich geworden. Schurm betont die Notwendigkeit, in diesem sich schnell verändernden Bereich stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, um die neuen Entwicklungen nicht zu verpassen.
Die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz
Die positive Sichtweise auf KI wird auch von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geteilt. Während einer Diskussionsrunde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Menschen-in-Europa“ stellte er klar, dass Künstliche Intelligenz als eine Gelegenheit betrachtet werden sollte, die sowohl in der Medizin als auch in der Industrie zahlreiche Vorteile verspricht. Er ist sich sicher, dass Technologien wie KI unser Leben erheblich verbessern können.
Söder hebt hervor, dass Bayern deutlich mehr in KI investiert als andere große Nationen wie Großbritannien oder Frankreich. Dies zeigt sich in der Förderung von Universitäten und Lehreinrichtungen, die sich mit KI beschäftigen.
Ein weiterer Redner, Philipp Justus, der Geschäftsführer von Google Deutschland, kritisierte jedoch, dass die Schulen in der Ausbildung junger Menschen hinsichtlich KI hinterherhinken. Er fordert eine Anpassung des Lehrplans, damit Schüler auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden. Ein nachhaltiger Bildungsansatz sei entscheidend, da der technologische Fortschritt exzellent beherrscht werden muss.
Ein bemerkenswerter Fakt ist, dass laut dem Ifo-Institut im vergangenen Jahr nur etwa 13 Prozent der deutschen Unternehmen Künstliche Intelligenz nutzten. Dies zeigt, dass es noch viel Raum für das Wachstum und die Implementierung dieser Technologie gibt. Magdalena Rogl, die Microsoft auf dem Podium vertrat, merkte an, dass der Einsatz von KI in vielen Berufen zunehmen wird. Sie sieht in der Technologie nicht nur die Gefahr der Jobverlagerung, sondern vielmehr eine Chance, lästige und repetitive Aufgaben zu delegieren, sodass Menschen sich verstärkt kreativen und anregenden Tätigkeiten widmen können.
Schurm von „AKE technologies“ teilt diese Sichtweise und versichert, dass die 250 Angestellten des Unternehmens auch in Zukunft gefordert sein werden. Trotz der fortschreitenden Automatisierung sei die menschliche Kreativität und Entscheidungsfähigkeit unverzichtbar. Die Zukunft der Arbeit wird eine Kombination aus KI und menschlichem Eingreifen sein, um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen.
Die Diskussion über KI zeigt, dass diese Technologie nicht nur als Bedrohung, sondern vor allem als Chance gesehen wird. Die richtigen Rahmenbedingungen und eine umfassende Ausbildung sind entscheidend, um die Vorteile dieser neuen Möglichkeiten zu nutzen. Dies sind Entwicklungen, die nicht nur in Passau, sondern auch im gesamten Freistaat Bayern von Bedeutung sind, während sich das Land darauf vorbereitet, eine Vorreiterrolle im Bereich der Künstlichen Intelligenz einzunehmen.