München

Radeln im Gleitkomma: Münchens Critical Mass rockt die Straßen!

Jeden letzten Freitag im Monat erobern 300 bis 400 Radfahrer Münchens Straßen bei der Critical Mass, wo sie mit lauter Musik und über rote Ampeln für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit im Straßenverkehr protestieren – ein kreativer Spaß mit politischer Botschaft!

Ein warmer Spätsommerabend in München zieht zahlreiche Radfahrer an die Maximilianstraße, wo sie sich zwischen halb sechs und halb sieben versammeln, um an einem besonderen Ereignis teilzunehmen. Es ist der letzte Freitag im Monat – Zeit für die Critical Mass, eine Aktion, bei der Radler gemeinsam durch die Stadt fahren, während sie Musik hören und Rotphasen an Ampeln ignorieren, sofern sie in einer geschlossenen Gruppe fahren. Die Regel besagt, dass eine Gruppe von mindestens 16 Radlern als geschlossener Verband gilt und das Recht hat, nebeneinander zu fahren.

Insgesamt 318 Teilnehmer sind an diesem Abend gezählt worden. Die Gruppe fährt unter Begleitung von Polizeibeamten, die dafür sorgen, dass der Verkehrsfluss für die Radfahrer gesperrt wird. Die Atmosphäre ist entspannt und voller Lebensfreude. Der Verkehr wird an verschiedenen Kreuzungen gestoppt, sodass die Radler mit lauter Musik und fröhlichen Gesichtern durch die Straßen ziehen können. Sie sehen in der Aktion eine Möglichkeit, Sichtbarkeit für die Bedürfnisse von Radfahrern zu schaffen.

Kreativer Protest für mehr Sicherheit

Während einer Pause an der Theresienwiese unterhalten sich die Radler und tauschen Erfahrungen aus. Katharina und Martin, zwei erfahrene Teilnehmer, betonen, dass die Critical Mass nicht offiziell als Demonstration angemeldet ist, sondern vielmehr einem organisierten Zufall folgt. „Wir machen einfach Spaß und zeigen, dass wir hier sind“, erklärt Katharina und hebt die Bedeutung der Polizei hervor, die das Event begleitet. Dadurch fühlen sich die Radfahrer sicherer und können gefährliche Situationen vermeiden.

Die Critical Mass ist mehr als nur eine Radtour; sie ist auch eine kreative Protestform, bei der die Radler auf die unzureichende Fahrrad-Infrastruktur aufmerksam machen wollen. „Wir sind nicht hier, um den Verkehr komplett aufzuhalten, sondern um ihn zu teilen“, fügt Martin hinzu. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen im Straßenverkehr, und auch wenn die Teilnehmer nicht das Ziel haben, den Autofahrern das Leben schwer zu machen, ist ihre Präsenz auf der Straße ein wichtiges Signal.

In München wird die Verkehrswende kontrovers diskutiert. Erst im Juli wurde ein Vorhaben, die Lindwurmstraße fahrradfreundlicher zu gestalten, vorerst gestoppt. Diese ständige Diskussion um die Verkehrsführung macht die Critical Mass besonders relevant, da die Teilnehmer auf die Gefahren aufmerksam machen, die Radfahrer im Alltag erleben.

Nach der Pause geht die Gruppe weiter über die Straßen der Stadt, vorbei an belebten Plätzen und Restaurants. Man spürt förmlich die Energie der Teilnehmer, die sich in der Gemeinschaft wohlfühlen und die gemeinsame Fahrt genießen. Mit einem tiefblauen Himmel über ihnen machen sie deutlich: „Wir sind hier, um gesehen zu werden! Und wir wollen ein Teil des Verkehrs sein, nicht nur eine Randgruppe.“ Die Musik, die nicht aufhört, untermalt ihre Botschaft. Das gemeinsame Fahren stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und zeigt wie wichtig eine stärkere Berücksichtigung ihrer Anliegen im Stadtverkehr ist.

Die Veranstaltung endet gegen 23 Uhr, als sich die Radler allmählich auflösen und in verschiedene Richtungen davonfahren. Ein Radler verrät stolz, dass er an diesem Abend etwa 40 Kilometer zurückgelegt hat. Mit einem Lächeln und einer Botschaft im Herzen fahren sie in die Nacht hinaus, bereit, nächsten Monat wieder für ihre Sichtbarkeit und ihre Rechte zu kämpfen.

Für weitere Informationen zu diesem Ereignis und den Hintergründen ist der Bericht auf www.merkur.de zu empfehlen.

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