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Pflanzliche Lebensmittel müssen billiger werden – Experten fordern Reform!

Forschende der Universitäten Greifswald und Nürnberg sowie der Tollwood GmbH fordern anlässlich des Abschlusses des HoMaBiLe-Projekts in München, dass pflanzliche Lebensmittel drastisch günstiger werden müssen, um Umwelt- und Sozialkosten zu senken – ein wichtiger Schritt für die Zukunft unserer Ernährung und des Planeten!

In einem neuen Kapitel für die Lebensmittelproduktion in Deutschland steht das Forschungsprojekt HoMaBiLe, das jetzt nach drei Jahren intensiver Arbeit endet. Forscher von der Universität Greifswald, der Technischen Hochschule Nürnberg und der Tollwood GmbH in München haben sich mit den verborgenen Kosten unserer Ernährung beschäftigt. Hierbei geht es vor allem um die Frage: „Was kostet uns unser Essen wirklich?“ Die Ergebnisse könnten weitreichende Konsequenzen für die Preisgestaltung von Lebensmitteln haben.

Ein zentrales Anliegen der Forscher ist, die Preise für pflanzliche und biologisch erzeugte Lebensmittel zu senken. Sie argumentieren, dass die Mehrwertsteuer auf diese Produkte gesenkt werden sollte, während tierische Lebensmittel höher besteuert werden müssten. Diese Forderung gründet sich auf den erheblichen Umwelt- und Gesundheitsfolgekosten, die mit der Produktion von tierischen Lebensmitteln verbunden sind.

Wahre Kosten von Lebensmitteln verstehen

Das Projekt hat es zum Ziel, die sozialen und ökologischen Folgekosten der Lebensmittelproduktion zu quantifizieren. Prof. Dr. Tobias Gaugler von der Technischen Hochschule Nürnberg erklärt: „Wir haben die Umwelt- und Sozialfolgen sozialer Schäden erfasst und in einen monetären Wert übersetzt.“ Dies bedeutet, dass Preise von Lebensmitteln mit den tatsächlichen Kosten verglichen werden, wenn man Schäden an Umwelt und Gesellschaft berücksichtigt. Die Forscher fanden heraus, dass pflanzliche Produkte deutlich niedriger ausfallen als ihre tierischen Pendants.

Ein interessantes Ergebnis der Studie war die Zusammenarbeit mit der Supermarktkette Penny, die es ermöglichte, die „wahren Preise“ von neun Lebensmitteln in über 2.000 Filialen zu testen. Konsumenten mussten hier die Preise zahlen, die die tatsächlichen Produktionskosten widerspiegelten. Diese Aktion hat nicht nur zu lebhaften Diskussionen angeregt, sondern auch das Bewusstsein der Bevölkerung für die tatsächlichen Kosten unserer Ernährung geschärft.

Handlungsbedarf in der politischen Landschaft

Die Ergebnisse des Projekts präsentieren eindringlich, dass viele Verbraucher nicht in der Lage oder bereit sind, die vollen Kosten ihrer Lebensmittel zu tragen. „Die Politik ist gefordert, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, die nachhaltige Lebensmittel unterstützen und umweltschädliche Produkte verteuern“, fordert Prof. Dr. Gaugler. Es wird eine Senkung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Produkte sowie eine Erhöhung für tierische gefordert.

Die politische Verantwortung erstreckt sich dabei über mehrere Bereiche, einschließlich der Förderung umweltfreundlicher Landwirtschaft und der Entwicklung von Standards für gesunde und nachhaltige Ernährung in Schulen und Kitas. Daniela Schmid von Tollwood weist darauf hin, dass „nachhaltige Ernährung keine komplizierte Wissenschaft sein darf“, und die breite Anwendung von Projekten wie dem digitalen Bio-Speiseplaner für Bildungseinrichtungen einen Schritt in die richtige Richtung darstellt.

Die Forderungen aus dem HoMaBiLe-Projekt sind nicht einmalig, sondern setzen neue Maßstäbe für die Zukunft der Lebensmittelproduktion und -preise in Deutschland. Das Projekt ermutigt zu einem nachhaltigen Umdenken, das sowohl Umwelt als auch Gesundheit in den Vordergrund stellt. Mehr Informationen zu diesen Entwicklungen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.tollwood.de.

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