München

Mode unter Druck: Oxfam trotzt H&M mit nachhaltigem Event!

In Londons Untergrund präsentierte Oxfam mit Vinted einen Modenschau für nachhaltige Mode, während Fast-Fashion-Riesen wie H&M die Bühne dominierten – ein erbitterter Kampf um die Zukunft der britischen Mode, in der nur wenige Marken echte Klimaziele setzen!

In einem faszinierenden Schauplatz eines unterirdischen Industriegebiets im Herzen Londons fand ein Modespektakel statt, das die Aufmerksamkeit auf den nachhaltigen Modeansatz lenkte. Unter dem Titel „Style for Change“ präsentierte die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam in Zusammenarbeit mit der Plattform Vinted ein Schaufenster für Second-Hand-Kleidung, während Models in farbenfrohen Kleidern und trendigen Denim-Outfits über den Laufsteg schritten.

Das Event fiel zeitgleich mit der Londoner Fashion Week, jedoch war der Glanz und Glamour von Modegiganten wie H&M unter der Teilnahme von Star-Performerin Charli XCX nur schwer zu ignorieren. Diese Kontraste werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die nachhaltige Mode steht. Laut einer Untersuchung der Organisation Collective Fashion Justice, die Ende August veröffentlicht wurde, haben lediglich 3,39 % der 206 Marken, die dem British Fashion Council (BFC) angehören, konkret festgelegte Ziele zur Reduzierung ihrer Emissionen definiert.

Nachhaltigkeit im Fokus

Von diesen Marken, die Teil des britischen Modesystems sind, haben nur fünf ein Ziel gesetzt, das mit dem Paris-Abkommen übereinstimmt. Dies zielt darauf ab, den globalen Temperaturanstieg auf maximal 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Im Gegensatz dazu haben 44 % der britischen Unternehmen laut dem Climate-Ready Index von Aviva bereits einen Klimaschutzplan implementiert. Emma Hakansson von Collective Fashion Justice betont: „Die britische Mode bleibt hinter anderen Industrien in Großbritannien zurück.“

Ein alarmierender Bericht des Unternehmens Quantis aus dem Jahr 2018 stellt fest, dass die globalen Bekleidungs- und Schuhindustrien etwa 8 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantworten, und Schätzungen deuten darauf hin, dass die Textilindustrie bis 2050 bis zu 26 % der Kohlenstoffemissionen ausmachen könnte. In Anbetracht dieser Zahlen sind die Belastungen, die von der Modeindustrie ausgehen, von erheblicher Bedeutung.

Unternehmen wie Burberry haben sich bis 2040 eine Kohlenstoffneutralität zum Ziel gesetzt. Caroline Rush, die Direktorin des BFC, erläutert die Herausforderungen, vor denen insbesondere kleinere Unternehmen stehen, wenn es darum geht, ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Die BFC plant, in einem vom britischen Regierung geförderten Programm etwa fünfzig Marken zu schulen, um ihre Emissionen besser zu messen und zu reduzieren.

Handlungsbedarf in der Branche

Im Gegensatz zu diesen Bemühungen im Vereinigten Königreich hat die Fashion Week in Kopenhagen bereits strenge Umweltnormen für alle teilnehmenden Marken eingeführt. Auch in New York wird derzeit ein „Fashion Act“ diskutiert, der Unternehmen verpflichten würde, ihre Emissionen, einschließlich der ihrer Lieferketten, deutlich zu verringern. Solche gesetzgeberischen Maßnahmen könnten Druck auf die Modeindustrie ausüben, um nachhaltigere Praktiken zu fördern.

Die Problematik der Stoffe, die in der Modeindustrie verwendet werden, kommt ebenfalls zur Sprache. Materialien wie Leder, Wolle und Kaschmir haben oft umweltschädliche Produktionsprozesse, die große Mengen Wasser verbrauchen und Methan, ein starkes Treibhausgas, emittieren. Besonders die Produktionsstätten, die für das Färben und Behandeln von Textilien zuständig sind, setzen fossil basierte Energien ein, was die Umweltauswirkungen weiter verschärft.

Es gibt jedoch vielversprechende Ansätze, die den Wechsel zu grünerer Mode unterstützen können. Designer wie Stella McCartney haben beispielsweise auf pflanzliche Alternativen zu Leder gewechselt. Zudem bietet das Unternehmen Arda Biomaterials Materialien an, die aus Abfällen der britischen Brauindustrie hergestellt werden. Viele Marken experimentieren auch mit Reparatur- und Rental-Services, um den Lebenszyklus von Kleidung zu verlängern.

Bay Garnett, eine bekannte Verfechterin nachhaltiger Mode, die das Oxfam-Event mitverantwortet hat, stellt fest, dass viele junge Leute Second-Hand-Kleidung als eine „coole“ Möglichkeit entdecken, ihren persönlichen Stil zu finden, ganz ohne den Druck, ständig den neuesten Trends nachzujagen. Sie betont, dass das Entwickeln eines individuellen Stils nicht nur durch den Kauf von neuer Kleidung, sondern auch durch die Nutzung von gebrauchten Stücke gefördert wird.

Aber die gesamte Rückführungskette muss ebenfalls Unterstützung erhalten. Der führende Anbieter für Textilsammlungen im Vereinigten Königreich hat gewarnt, dass seine Verarbeitungsstätten an der Kapazitätsgrenze stehen, da die Spenden enorm zugenommen haben.

Für weitere Details zu dieser Thematik und neuen Entwicklungen in der Modebranche siehe die Berichterstattung auf fr.fashionnetwork.com.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"