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„MedienScoutZ: Salzgitteraner Schüler stärken Medienkompetenz“

Die Stadt Salzgitter und die Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel haben am 19. August 2024 im Jugend- und Bildungscamp auf der Nordseeinsel Neuwerk die Ausbildung von 50 Schülern zu „MedienScoutZ“ gestartet, um diese in der Medienkompetenz zu schulen und ihnen zu ermöglichen, ihre Mitschüler über Chancen und Risiken der Mediennutzung aufzuklären.

Im malerischen Ambiente des Jugend- und Bildungscamps auf der Nordseeinsel Neuwerk fand eine spannende dreitägige Ausbildung statt, die junge Menschen dazu befähigen soll, als „MedienScoutZ“ an ihren Schulen aktiv zu werden. Am 19. August 2024 versammelten sich 50 Schülerinnen und Schüler aus vier verschiedenen Salzgitteraner Schulen, eingeladen von der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter, um ihr Wissen über Medienkompetenz zu verbessern und dies anschließend an ihre Mitschüler weiterzugeben.

Die teilnehmenden Schulen waren die Gottfried-Linke-Realschule, die Hauptschule am Fredenberg, die Realschule Salzgitter-Bad und das Gymnasium am Fredenberg. Jedes dieser Schulen brachte engagierte Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter mit, um das Projekt gemeinsam zu unterstützen und zu begleiten. Die „MedienScoutZ“ sollen zukünftig als Anlaufstelle dienen, um die Diskussion über den sicheren Umgang mit Medien zu fördern.

Die Themen der Ausbildung

Die Ausbildungsinhalte waren vielfältig und beleuchteten wichtige Aspekte der Mediennutzung. So behandelt das erste Thema „Recht am eigenen Bild“ die Persönlichkeitsrechte in Bezug auf Bild- und Videoaufnahmen. Die Teilnehmenden lernten, dass sie vorher die Erlaubnis der abgebildeten Personen einholen müssen, bevor sie Fotos oder Videos veröffentlichen, insbesondere in sozialen Medien.

Ein weiteres wichtiges Thema war der rechtliche Schutz von Persönlichkeitsrechten, das gemäß Paragraf 201a des Strafgesetzbuchs geregelt ist. Hierbei wurde erklärt, in welchen Bereichen das Gesetz eine Grenze zieht, und dass es strenge Vorschriften gibt, wo und wie Bilder gemacht werden dürfen. Eine Herausforderung für viele Jugendliche, die oft impulsiv und unbedacht in sozialen Netzwerken aktiv sind.

Das dritte Thema, „Cybermobbing“, wurde durch ein einfühlsames Rollenspiel und simulierte Chats behandelt. Diese aktive Lernmethode ermöglichte es den Teilnehmenden, auf emotionaler Ebene zu verstehen, welche Auswirkungen Cybermobbing auf die Betroffenen hat. Nach diesen Übungen hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, ihre eigenen Empfindungen zu reflektieren und zu teilen, was zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema führte.

Direkte Einblicke in die Realität

Einen besonderen Anreiz bot der letzte Ausbildungstag, als die Rechtsanwältin Gesa von Schwerin von Law4School per Videokonferenz zugeschaltet wurde. Mit anonymisierten Fallbeispielen gab sie den jungen Menschen einen realistischen Einblick in die möglichen rechtlichen Konsequenzen von Online-Aktivitäten. Ihre Schilderungen über hohe Strafsummen, die in bestimmten Fällen verhängt wurden, waren für viele Teilnehmende erschreckend und regten zum Nachdenken an.

Die Ausbildungswochen waren nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam. Zwischendurch konnten die Jugendlichen das schöne Wetter auf der Insel genießen und sich bei leckeren Speisen vom Campteam entspannen. Claudia Kramer, Polizeihauptkommissarin, und André Greco, Medienpädagoge, berichten von der gelungenen Veranstaltung: „Die Schülerinnen und Schüler haben sehr engagiert mitgemacht, und die positiven Rückmeldungen zeigen, dass das Konzept aufgeht.“

Das „MedienScoutZ“-Programm wird als einzigartiges Präventions- und Medienkompetenzprojekt in der Region bewertet. Es wird nicht nur von der Polizeiinspektion gefördert, sondern erhält auch finanzielle Unterstützung vom örtlichen Präventionsrat sowie dem Verein „Wir helfen Kindern“. Das Ziel ist klar: Die engagierten Jugendlichen sollen geschult werden, um als vertrauensvolle Ansprechpartner für ihre Mitschüler zu agieren und sie beim verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen.

Die Bedeutung der Medienkompetenz

Angesichts der wachsenden Bedeutung von digitalen Medien in der heutigen Gesellschaft ist die Ausbildung von „MedienScoutZ“ ein Schritt in die richtige Richtung. Durch diese Initiativen wird nicht nur das Bewusstsein für die Risiken und Chancen von Medien geschärft, sondern auch das soziale Miteinander unter den Jugendlichen gefördert. Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen, wie sie respektvoll und sicher im Internet agieren können. Die Ausbildung zeigt: Schüler können nicht nur lernen, sondern auch lehren und somit die Medienkompetenz ihrer Generation nachhaltig verbessern.

Das Programm „MedienScoutZ“ stellt nicht nur einen bedeutenden Schritt in Richtung Medienkompetenz für Jugendliche dar, sondern reflektiert auch die wachsende Bedeutung von digitaler Bildung in Schulen. Die Digi­sta­tio­nie­rung in Bildungseinrichtungen hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Schulen sehen sich zunehmend der Herausforderung gegenüber, Schüler auf die digitale Welt vorzubereiten, die geprägt ist von einer hohen Informationsflut und den Gefahren von Cybermobbing.

In der heutigen Zeit, in der Kinder und Jugendliche einem immer höheren Druck ausgesetzt sind, in sozialen Medien präsent zu sein, ist es wichtig, dass sie lernen, verantwortungsvoll mit ihren Online-Aktivitäten umzugehen. Die Initiative „MedienScoutZ“ spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Durch die Fortbildung werden die Teilnehmenden zu Multiplikatoren ihrer Altersgruppe, die auf die speziellen Herausforderungen und Risiken der Mediennutzung aufmerksam machen können.

Medienbildung in Deutschland

Das Thema Medienbildung hat in Deutschland an Bedeutung gewonnen, besonders vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Gesellschaft. Viele Schulen integrieren mittlerweile Medienkompetenz als festen Bestandteil ihres Lehrplans, um auf die digitalen Herausforderungen, denen Schüler gegenüberstehen, besser einzugehen. Laut dem „Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest“ gaben 2022 rund 45 % der Schulen in Deutschland an, medienpädagogische Projekte durchzuführen, um Schüler auf die digitalisierte Zukunft vorzubereiten. Die Projekte sollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch soziale Kompetenzen und ein verantwortungsbewusstes Nutzerverhalten fördern.

Zusätzlich zu schulischen Initiativen kooperieren zahlreiche Bildungseinrichtungen mit externen Partnern, um Projekte wie „MedienScoutZ“ zu realisieren. Das Ziel dieser Projekte ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich kritisch mit digitalen Medien auseinanderzusetzen und sie selbstbewusst zu nutzen. Sie sollen lernen, Gefahren wie Cybermobbing zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren, während sie gleichzeitig die positiven Aspekte der digitalen Welt erkennen.

Ergebnisse und Ausblick

Die ersten Rückmeldungen der Teilnehmer zu den Inhalten des „MedienScoutZ“-Programms sind vielversprechend. Viele Schülerinnen und Schüler heben hervor, wie wichtig es sei, über solche Themen zu diskutieren und voneinander zu lernen. Der interaktive Ansatz – durch Rollenspiele und Fallbeispiele – hat den jungen Menschen nicht nur das Wissen vermittelt, sondern auch ihre Empathiefähigkeit und ihr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit digitalen Medien gestärkt.

Im Hinblick auf zukünftige Maßnahmen wird angestrebt, weitere Ausbildungszyklen anzubieten und die erlernten Inhalte kontinuierlich zu aktualisieren. Das Engagement der teilnehmenden Schulen und der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel zeigt, wie wichtig und notwendig solche Entwicklungen in der heutigen digitalen Gesellschaft sind. Die Initiative „MedienScoutZ“ könnte somit nicht nur ein einmaliges Projekt darstellen, sondern als Modell für andere Regionen und Schulen in Deutschland fungieren.

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