München

Iranischer Regisseur Rasoulof: Exil, Gefängnis und ein Film für die Freiheit!

Mohammad Rasoulof, der regimekritische iranische Filmemacher, flieht ins Exil, nachdem er mit seinem geheimen Film "Les graines du figuier sauvage" die Zensur überlistet und bei den Filmfestspielen in Cannes internationale Anerkennung erlangt hat – ein beeindruckendes Zeugnis des Widerstands gegen die Repression in Iran!

Mohammad Rasoulof, ein iranischer Filmemacher, hat sich aufgrund der Restriktionen und Bedrohungen durch die iranische Regierung gezwungen gesehen, sein Heimatland zu verlassen. Der 51-Jährige, der für seine politischen Filme bekannt ist, hat in der Vergangenheit zahlreiche Male die Zensur herausgefordert. Nach dem heimlichen Dreh seines neuesten Werks, „Les graines du figuier sauvage“, musste er auf drastische Weise fliehen.

Rasoulof, der in Chiraz geboren wurde und als einer der markantesten Stimmen des iranischen Kinos gilt, hat langjährige Erfahrungen im Umgang mit dem repressiven Umfeld in seinem Land gesammelt. „Die Gefängnisse sind meine Filmschule“, beschreibt er seinen Werdegang. Diese Erfahrung hat ihm geholfen, kreative Wege zu finden, um unter den strengen Auflagen der Behörden zu produzieren und seine Filme umzusetzen. Trotz eines 20-jährigen Filmemachungsverbots, das ihm von der iranischen Justiz auferlegt wurde, hat er niemals aufgehört, weiterhin im Untergrund zu arbeiten.

Die Flucht aus dem Iran

Die Situation eskalierte für Rasoulof, als sich die Bedrohung durch das iranische Rechtssystem verstärkte. Im März 2023 wurde er wegen „Zusammenarbeit gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt und bekam eine Haftstrafe von insgesamt acht Jahren, von denen fünf wirklich vollzogen werden sollen. Anfang des Jahres 2023 gab es bereits Anzeichen dafür, dass sein Leben und seine Freiheit in ernsthafter Gefahr waren. Rasoulof entschloss sich daher, seine elektronischen Geräte abzuschalten und das Land über die Berge in Richtung Europa zu verlassen, wo seine Tochter Baran lebt.

Bald nach seiner Ankunft in Cannes, wo er für sein jüngstes Werk eine Auszeichnung erhielt, ging er offen auf die Herausforderungen ein, mit denen er konfrontiert war. Trotz der Risiken, die die Flucht mit sich brachte, betonte er, dass er weiterhin für die Freiheit in Iran kämpfen wolle. Der Film, der in Cannes debütierte, zeigt eindrücklich die repressiven Maßnahmen des Regimes und integriert sogar Bilder aus den jüngsten Protesten, die durch die feministischen Bewegungen im Iran angestoßen wurden.

Sein Oscar-nominierter Film „Le diable n’existe pas“ (2020), erhielt hohe Anerkennung, da er die politischen und sozialen Missstände in seiner Heimat thematisiert. Diese Werke sind nicht nur Filme, sondern auch wichtige gesellschaftliche Kommentare, die die Herausforderungen zeigen, denen sich die iranische Bevölkerung gegenüber sieht. Die erschreckenden Geschichten der Überwachung, Folter und Korruption werden nicht nur erzählt, sondern auch zu einem Aufruf zum Handeln, anstatt im Verborgenen bleiben zu müssen.

Die Bedeutung seines Schaffens

Ein klassisches Beispiel seiner künstlerischen Leistung ist der Film „Corruption“, in dem er die Korruption und die ungerechten Praktiken eines privaten Unternehmens behandelt, das versucht, die Menschen in einem kleinen Dorf zu betrügen. Rasoulofs Arbeiten sind kraftvolle Anklagen, die viele in der Zuschauerwelt berührt haben und reges Interesse bei internationalen Filmfestivals, einschließlich Berlin, wachgerufen haben. Seine Filmschaffens ist ein bemerkenswerter Akt des Widerstands gegen die restriktiven Strukturen des iranischen Kinos.

Er blickt voller Hoffnung auf die neue Generation, die sich ebenfalls für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt. Diese Generation ist mit Wissen und Zugang zu Informationen ausgestattet und hat das Potenzial, gravierende Veränderungen herbeizuführen. „Ich habe großen Respekt vor dieser Generation“, sagte Rasoulof. „Sie werden die Fronten des Wandels aufbrechen.“ Es sind genau solche Stimmen, die dem iranischen Kino eine neue Bedeutung verleihen und gleichzeitig die Schreie des Widerstands gewaltig klangvoll machen.

Nach seiner letzten Verurteilung blickt Mohammad Rasoulof noch entschlossener in die Zukunft. Er versteht die Kraft des Geschichtenerzählens und die Stärke, die das Kino entfalten kann. Diese Kunstform bleibt auch weiterhin ein einflussreiches Werkzeug des Wandels und der Aufklärung, selbst wenn es Risiken und Herausforderungen gibt. Seine Botschaften werden nicht verstummt, sondern bleiben im Gedächtnis und in der Nahrung für zukünftige Generationen. Besondere Anerkennung verdient sein Mut, nicht nur die Kamera, sondern auch seine Stimme gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeiten zu erheben.

Die gesammelten Erfahrungen und das reiche Leben von Mohammad Rasoulof werden auch für die kommenden Filmgenerationen in Iran ein prägendes Vermächtnis sein, während sie sich für Freiräume und kreative Entfaltung unter den gegenwärtigen repressiven Bedingungen einsetzen.

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