. Language: German. Title: „““Verschandelt der Neubau das Wahrzeichen Gemündens?“““ Given Information: „““
Die neue Tribüne der Scherenburgfestspiele steht schon hinter der Scherenburg. Was noch aussteht, ist das Funktionsgebäude daneben. Dafür gab es bereits Beschlüsse des Gemündener Stadtrats und des Bauausschusses. Am Montag war das schon genehmigte „Festspielhaus“ nun aber erneut Thema im Bauausschuss. Denn die Scherenburgfestspiele Main-Spessart gGmbH hat für das Gebäude schräg hinter der Scherenburg einen veränderten Bauantrag eingereicht: Es soll rund vier Meter länger werden als bisher. Mehreren Stadträten stieß dieser Plan sauer auf, sie fürchten eine Verschandelung des Gemündener Wahrzeichens Scherenburg. Monika Poracky (SPD) sprach von einer „Salamitaktik“.
Baureferent Peter Interwies hatte das veränderte Vorhaben dem Ausschuss vorgestellt. Mit der Verlängerung der Frontseite soll das Gebäude künftig 22 Meter lang sein. Im Erdgeschoss sollen weiterhin Klos sowie diverse Funktionsräume und ein Multifunktionsraum für Workshop, Proben, Eventfläche mit Küchenzeile untergebracht werden. Das Obergeschoss soll um vier Meter tiefer in den Hang gebaut werden. Dort sollen Toiletten mit Dusche, ein Besprechungsraum des Intendanten, Fundus, Maske, Proberaum sowie eine Dachterrasse entstehen. „Das ist kein Luxusbau, sondern nur das Notwendige für die Schauspieler“, so Interwies. Der Bedarf sei größer als ursprünglich geplant, es gebe mehr Toiletten, außerdem soll es mehr Wohlfühlatmosphäre bieten.
In früheren Sitzungen bekamen die Stadträte Simulationen, wie es aussehen soll
Richard Rauscher (FW-FB) fand: „Für die Burg ist das meiner Meinung nach nicht so zuträglich.“ Er hätte sich wie den früheren Sitzungen zum Thema eine 3D-Ansicht gewünscht. Bürgermeister Jürgen Lippert war der Meinung: „Man sieht es ja nur von Richtung Bahnhof.“ Von der Stadt aus mache es keine Probleme. Unter anderem Wolfgang Remelka (BfB) meinte aber, dass man es von der Mainbrücke sehr wohl deutlich sehe. „In unserem Ermessen liegt, ob es sich einfügt“, so Lippert. Denkmalschutzrechtliche Belange müsse das Landratsamt prüfen.
Auch Matthias Kübert (BfB) hätte gern eine Simulation gehabt, wie das vergrößerte Gebäude aussehen soll. „Es sollte ja mal ein Zweckbau werden und jetzt macht man da ein wirklich großes Gebäude draus“, fand er.
Poracky bemängelte, dass auch das Tribünendach sichtbarer sei als geplant
Monika Poracky fragte nach der Außenfassade, schließlich sei dort oben ein „historisch sensibler Bereich“. „Die wird so gestaltet“, so Interwies, „wie es der Denkmalschutz gestaltet haben möchte.“ Poracky meinte dazu, das Tribünendach sollte ja auch begrünt sein. „Das Dach reflektiert bei Sonnenlicht und ist von allen Seiten zu sehen.“ Sie fürchte eine „weitere Verschandelung unseres historischen Wahrzeichens“. „Die Scherenburg fällt als Fotomotiv total aus“, glaubt sie.
Und Poracky fragte, wozu man das Gebäude nutzen könnte, sollte es dereinst nicht mehr für die Scherenburgfestspiele genutzt werden und an die Stadt fallen. Die Frage habe nichts mit Baurecht zu tun, sagte Lippert, bei Sportheimen von Vereinen frage man auch nicht danach, auch die würden irgendwann an die Stadt fallen. Peter Interwies merkte an, dass das Landratsamt sowieso noch einmal prüfen würde, auch wenn die Stadt das Einvernehmen versage.
Reicht für die Fassade sandsteinfarben oder muss es Sandstein sein?
Wolfgang Remelka sagte: „Das ist das Wahrzeichen unserer Stadt und wir stellen da so einen Klotz hin.“ Er plädierte nicht nur für eine sandsteinfarbene Fassade, sondern für eine Sandsteinverkleidung. Das große Tour auf einem Entwurf der Frontansicht sehe für ihn aus wie ein Garagentor. Auch Jörg Fella (SPD) störte sich am „garagentorähnlichen Anblick“. Man dürfe sich von dem Entwurf nicht täuschen lassen, meinte Lippert, vielleicht sehe es in echt anders aus.
Remelka schlug vor, das ganze Gebäude einfach auf die von unten linke Seite der Tribüne zu bauen, da störe es keinen. In der Größe gehe es da wegen Rettungsweg und Wendeplatz nicht hin, sagte Interwies.
Mit denkbar knapper Mehrheit von 6:5 Stimmen erteilte der Bauausschuss schließlich das gemeindliche Einvernehmen.
Hans Michelbach begründet den größeren Platzbedarf
Auf Anfrage sagt Hans Michelbach, Vorsitzender des Festspielvereins, der gerade im Urlaub weilt: „Wir bauen auf keinen Fall eine Luxusausführung.“ Die „unwesentlich größere“ Neuplanung entspreche dem realistischen Bedarf. Die vielen Mitwirkenden hätten einfach einen großen Platzbedarf. In der Neuplanung seien die Toiletten für Besucher und Ensemble-Mitglieder, teilweise 40 bis 50 Leute pro Stück, getrennt. Von Profischauspielern und Kabarettisten/Musikern habe es auch schon Absagen gegeben, weil es keine professionelle Garderobe gibt. Über die Fassade könne man immer noch reden, aber als sandsteinfarben sei der erste Antrag vom Denkmalschutz genehmigt worden.
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