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Goretzka im Abseits: Was bedeutet seine Kader-Ausladung für die Bayern?

Leon Goretzka erhält beim FC Bayern eine knallharte Abfuhr von Trainer Vincent Kompany und muss sich über seine Zukunft Gedanken machen, denn beim Bundesliga-Spiel gegen Holstein Kiel am Samstag blieb der einstige Star erneut ohne Kaderplatz – und das, obwohl Verletzungsgründe nicht vorlagen!

Die Situation von Leon Goretzka beim FC Bayern München hat sich in den letzten Wochen erheblich verschärft. Der 29-jährige Mittelfeldspieler, der 2018 von Schalke 04 zum Rekordmeister wechselte, bekommt nicht nur wenig Spielzeit, sondern wird auch nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt. Dies wurde während des Bundesliga-Spiels gegen Holstein Kiel deutlich, als er nicht einmal im Kader stand. Der Grund? Verletzungen waren nicht der Fall. Trainer Vincent Kompany entschied sich, ihn aus dem Aufgebot zu streichen, was die Sorgen um seine sportliche Zukunft nur verstärkt.

Bei diesem Spiel nahm Kompany 20 Spieler mit nach Schleswig-Holstein. Goretzka stand nicht zur Auswahl und musste sich somit zwischen den anderen Profis behaupten. Vor ihm hatten sich ebenso die Talente Tarek Buchmann und Arijon Ibrahimovic, die sich im Aufbautraining befinden, aus dem Kader herausgehalten. Auch Hiroki Ito mit einem Mittelfußbruch war nicht dabei. Ein zusätzlich verletzter Spieler war Daniel Peretz, dessen Oberschenkelverletzung ebenfalls schwerwiegender Natur ist, und Josip Stanisic, der mit einem Außenbandriss kämpft.

Trainer-Kommentar und Reaktionen

Die Entscheidung, Goretzka nicht aufzustellen, kam für viele überraschend, da er zumindest in den ersten Spielen der Saison noch zum Aufgebot gehörte und gegen Freiburg einen Kurzeinsatz hatte. Der Trainer selbst blieb jedoch sehr sachlich in seiner Begründung. Auf die Frage von Sky, weshalb Goretzka nicht im Kader sei, sagte er schlicht: „Wenn es nicht Leon ist, ist es ein anderer Spieler.“ Diese nüchterne Antwort lässt darauf schließen, dass die Konkurrenz im Team größer geworden ist und Goretzka offenbar nicht mehr zu den ersten Auswahlmöglichkeiten zählt.

Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern, äußerte sich etwas ausführlicher zu der Lage. Er erklärte: „Wir haben von Anfang an klar kommuniziert, dass wir einen sehr ausgewogenen Kader haben werden.“ Goretzkas Gefühlslage selbst würdigte Eberl ebenfalls: „Im Moment ist Leon natürlich sauer, das verstehe ich auch.“ Diese Worte zeigen Verständnis für die Situation des Spielers, der über viele Jahre hinweg eine Schlüsselfunktion im Team einnahm.

Der Rückblick auf seine Karriere

In den letzten Jahren hat Goretzka nicht nur im Verein, sondern auch in der deutschen Nationalmannschaft eine bedeutende Rolle gespielt. Seine 57 Länderspiele, die er bis zuletzt im November 2023 absolvierte, belegen seine Wichtigkeit für das Team. Seitdem gab es jedoch keine Berücksichtigung mehr durch Bundestrainer Julian Nagelsmann, und für die bevorstehende EM im Sommer wurde er ebenfalls nicht nominiert. Sein aktueller Marktwert wird auf etwa 30 Millionen Euro geschätzt, was zeigt, dass er trotz der letzten Entwicklungen im Kader immer noch als wertvoller Spieler angesehen wird.

Die jüngsten Ereignisse werfen Fragen auf, wie es mit Goretzkas Karriere beim FC Bayern weitergeht. Mit zunehmendem Druck innerhalb des Teams und der Sicht der Trainer auf die Squad-Kompetition steht er möglicherweise vor weitreichenden Entscheidungen über seine Zukunft im Verein und möglicherweise auch über seine Karriere in der Nationalmannschaft. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation entwickeln wird und ob Goretzka noch einmal die Chance erhält, sich zu beweisen.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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