Garmisch-Partenkirchen

Das Gefängnisleben der Promis: Einblicke von JVA-Leiterin Monika Groß

Monika Groß, die seit 18 Jahren die JVA Landsberg leitet, gibt Einblicke in den spannenden Alltag eines Gefängnisses, wo neben Schwerverbrechern auch prominente Häftlinge wie Uli Hoeneß sitzen, und verrät, wie sie mit der Medienaufmerksamkeit umgeht und das Gefängnis trotz seiner Herausforderungen menschlich leitet.

In den letzten fast zwei Jahrzehnten hat Monika Groß die Geschicke der Justizvollzugsanstalt (JVA) Landsberg maßgeblich geprägt. Die 62-Jährige leitet die Einrichtung, die nicht nur für ihre Vielzahl an Schwerverbrechern bekannt ist, sondern auch für prominente Insassen wie Uli Hoeneß und Alfons Schuhbeck. Ihre langjährige Tätigkeit bringt mit sich, dass sie nicht nur Verantwortliche für die rund 450 Häftlinge, sondern auch für etwa 300 Bedienstete ist.

Mit einem Lächeln erzählt die Leiterin, dass der Alltag sich bei Eintritt prominenter Häftlinge nicht wesentlich ändert, obwohl sie dann oft mit Medienanfragen konfrontiert ist. „Die Abläufe in der Haftanstalt verändern sich nicht. Alle Gefangenen werden gleich behandelt. Ohne Ausnahme“, betont sie. Dies zeigt deutlich, dass in der JVA Landsberg das Prinzip der Gleichbehandlung einen hohen Stellenwert hat.

Der besondere Charme der Außenstelle Rothenfeld

Einer der Gründe, warum die JVA Landsberg eine interessante Wahl für viele Häftlinge ist, ist die Außenstelle Rothenfeld bei Andechs, die oft als „Kloster-Knast“ bezeichnet wird. Dort genießen die Insassen eine besonders idyllische Umgebung mit Platz für Tiere und Felder, die sie betreuen. Groß beschreibt: „Es ist sehr idyllisch. Vor Ort gibt es viel Platz, Felder und Tiere, die von den Gefangenen versorgt werden.“ Aktuell sind lediglich 27 von 101 Haftplätzen belegt, was die Möglichkeiten zur Arbeit und Beschäftigung der Insassen deutlich erhöht. Trotz dieser positiven Atmosphäre sind die Kriterien für die Zuweisung in diese Außenstelle strikt. „Es hängt auch davon ab, welches Delikt jemand begangen hat und ob weitere Straftaten zu erwarten sind“, erklärt Groß.

Ein weiteres interessantes Kapitel in Groß‘ Amtszeit war der Ausbruchsversuch eines Insassen im Jahr 2007, der als ihr „Begrüßungsgeschenk“ bezeichnet werden könnte. Diese Begebenheit führte dazu, dass sie und ihr Team erhöhte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen mussten. Trotz dieser hohen Anforderungen hebt sie hervor: „Die Leute fühlen sich anscheinend wohl hier.“ Sie erklärt auch, dass in ihrer Amtszeit keine weiteren Ausbruchsversuche gemeldet wurden, was für die Stabilität der Institution spricht.

Doch mit Freude und Erfolg bringen auch schwierige Momente Herausforderungen mit sich. Besonders schmerzhaft waren zwei Suizide in einer kurzen Zeitspanne, die sowohl für die Insassen als auch für die Mitarbeiter eine immense Belastung darstellten. „Das nimmt einen schon mit. Auch die Bediensteten“, reflektiert Groß über diese dunklen Zeiten in ihrer Führung.

Eine Schlüsselrolle für die Resozialisierung der Häftlinge spielt die individuelle Betreuung. Wie Groß anmerkt, variieren die Aussichten auf eine erfolgreiche Rückkehr in die Gesellschaft stark: „Eine Psychologin hat mal drei Arten von Gefangenen definiert: Die einen werden nie wiederkommen, bei ihnen hat die Haft gewirkt. Dann gibt es welche, da kann man machen, was man will, nichts hilft. Und es gibt die in der Mitte.“ Diese Differenzierung ist wichtig, um herauszufinden, wo gezielte Unterstützungsangebote platziert werden können.

Unterdessen hat Monika Groß nicht nur die Verwaltung in der JVA Landsberg geprägt, sondern auch eine wichtige Rolle in der politischen Landschaft des bayerischen Strafvollzugs eingenommen. In ihrer Position plant sie, bis Mai 2028 im Amt zu bleiben, was sie zur zweitlesenden Anstaltsleiterin in Bayern macht. „Mache ich das stolz?“, fragt sie schmunzelnd, hält aber fest: „Es ist meine Aufgabe. Und die habe ich immer so wahrgenommen.“

Monika Groß lässt sich von ihrer persönlichen Einstellung leiten. „Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Höflichkeit und Fleiß sind mir wichtig“, unterstreicht sie und zeigt damit, dass diese Werte nicht nur für die Führung einer Haftanstalt, sondern für das gesamte Leben von Bedeutung sind. Sie sei jedoch auch geduldig im Umgang mit den Häftlingen, was für eine positive Atmosphäre sorgt, die letztendlich dem Resozialisierungsprozess dient.

Die Leitung einer Justizvollzugsanstalt erfordert umfangreiche Menschenkenntnis sowie Organisationstalent. Ihr Beruf sehe sie nicht nur als Herausforderung, sondern auch als „Traumberuf“, der abwechslungsreich und fesselnd ist. Ihre langjährige Erfahrung hilft ihr, schwierige Situationen besser zu navigieren und einen klaren Kopf zu bewahren.

Die JVA Landsberg hat durch ihre prominente Klientel nicht nur bundesweit an Aufmerksamkeit gewonnen, sondern auch durch die Art und Weise, wie sie mit den Insassen umgeht. Groß‘ Philosophie spiegelt sich in ihrer Haltung wider: Die Menschen hinter den Straftaten werden ernst genommen und notfalls auch in ihrem Streben nach einer besseren Zukunft unterstützt.

Die JVA Landsberg bleibt somit ein relevantes Beispiel innerhalb des deutschen Justizsystems, und mit Monika Groß an der Spitze, die mit Menschlichkeit und Konsequenz leitet, wird sie diesen Werten auch weiterhin treu bleiben.

Mehr über die interessante Arbeit und die Herausforderungen in der Justizvollzugsanstalt Landsberg kann man im ausführlichen Artikel bei www.merkur.de nachlesen.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"