Erding

Modernisierung in Oberbierbach: Neuer Stall für mehr Tierwohl

Thomas Irl hat im September 2022 in Oberbierbach einen modernen Stall für seine 177 Kühe errichtet, um das Tierwohl zu verbessern und den Familienbetrieb zukunftssicher zu gestalten, während er die Tradition seines Hofs, der bis ins Jahr 1704 zurückreicht, weiterhin pflegt.

In Oberbierbach hat der 30-jährige Landwirtschaftsmeister Thomas Irl mit seiner Familie einen beeindruckenden Schritt in die Zukunft unternommen. Der Bau eines neuen Stalls für die Kühe wurde nicht nur aus einer Notwendigkeit heraus beschlossen, sondern auch als Ausdruck des Engagements für modernes Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft. Der alte Stall entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen, und so entschied man sich, in eine zukunftsfähige Lösung zu investieren.

„Es war eine langwierige und schwierige Entscheidung“, erklärt Irl, „aber unser alter Stall war einfach nicht mehr zeitgemäß und rentabel.“ Unterstützt von seinen Eltern Johann und Brigitte, sowie seiner Lebensgefährtin Franziska Ludwig, die alle tatkräftig mithilfen, wurde im September 2022 mit dem Bau begonnen. Ein Jahr später, im September 2023, konnte der neue Stall in Betrieb genommen werden, der nun Platz für 177 Kühe bietet.

Tradition und Modernität vereint

Die Wurzeln des Felber-Hofs, auf dem die Familie seit Generationen tätig ist, reichen bis ins Jahr 1704 zurück. Im Laufe der Jahre hat sich der Betrieb kontinuierlich weiterentwickelt. 1950 erweiterte die Familie die Tierhaltung mit acht Kühen und verschiedenen Pferden. In den letzten Jahrzehnten wurde der Hof immer wieder umgebaut, um den Ansprüchen der Zeit gerecht zu werden.

Mit dem neuen Stall wird sowohl das Wohl der Tiere als auch die Wirtschaftlichkeit großgeschrieben. Der moderne Stall ist über 68 Meter lang und 41 Meter breit. In der hellen, großzügig gestalteten Halle können die Kühe frei herumlaufen. Ausgestattet mit einer automatischen Melkanlage, die die Kühe selbstständig aufsucht, wird der Melkprozess nicht nur einfacher, sondern auch tierfreundlicher gestaltet. Die Kühe genießen eine besondere Betreuung, zu der unter anderem eine Massagebürste gehört.

Innovationen für das Tierwohl

Eine „Kuh-Dusche“ ist ein weiteres Beispiel für den Fokus auf das Wohlbefinden der Tiere. Diese Dusche wird bald installiert, um den Kühen an heißen Tagen zusätzlichen Komfort zu bieten. Das Management des Stallklimas ist ebenso durchdacht. Große Ventilatoren und automatische Lichtsteuerung sorgen für ein angenehmes Raumklima, während spezielle Ohrmarken es Irl ermöglichen, den Gesundheitszustand seiner Kühe über ein Smartphone ständig zu überwachen.

„Wir haben vorher zehn andere Betriebe besichtigt und uns dann mit einem Planungsbüro zusammengesetzt, um alles zu Papier zu bringen. Diese sorgfältige Planung hat sich gelohnt“, sagt Thomas Irl stolz. Die Investition in den neuen Stall wird als zukunftssicher und notwendig erachtet, obwohl über die Kosten der Maßnahme keine genauen Angaben gemacht werden. Irl betont jedoch, dass diese Investition im Sinne der künftigen Generationen erfolgt.

Zusätzlich zur Tierhaltung bietet die Familie Irl mit ihrer neuen Milchtankstelle ein erweitertes Angebot an. Hier können Regionalprodukte wie Eier, Honig oder sogar Eis erworben werden. Dieser Schritt zeigt das Bestreben, nicht nur im Bereich der Tierhaltung modern und nachhaltig zu arbeiten, sondern auch die direkte Verbindung zur Region zu stärken.

Thomas Irl hat klare Erwartungen an die Politik und die Verbraucher. „Von der Politik erhoffe ich mir mehr Verlässlichkeit in Entscheidungen. Landwirtschaft sollte nicht nur in Krisenzeiten als wichtig erachtet werden“, sagt er. Auch die Verbrauchererwartungen möchte er ansprechen: „Wir können und wollen nicht immer nur billig produzieren. Der Einsatz für mehr Tierwohl hat seinen Preis.“

Die Herausforderungen des Berufs sind erheblich; in der Erntezeit sind bis zu 90 Stunden Arbeit pro Woche keine Seltenheit. Dennoch schätzt Thomas Irl die Vorteile: „Ich habe einen kurzen Weg zur Arbeit, und Familie sowie Beruf sind hier an einem Ort vereint.“

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