Der Frauenfußball geht in eine neue spannende Saison, und die Vorfreude ist bereits deutlich spürbar. Die Meisterschaft der Frauen-Bundesliga startet bald, und die großen Rivalen Bayern München und VfL Wolfsburg stehen erneut im Zentrum des Geschehens. Die Werksmannschaft aus Wolfsburg, die vergangene Saison den DFB-Pokal gewann, möchte den Münchnern, die den Meistertitel verteidigen, die Feierlichkeiten verderben. Alexandra Popp, die Kapitänin von Wolfsburg, äußerte optimistisch, dass ihr Team in der Lage sein könnte, „etwas Großes“ zu erreichen, wenn es fortlaufend Fortschritte macht.
Die Bayern hingegen sind bereit, bescheiden zu bleiben, während sie die Favoritenrolle annehmen. Mit einem Auftaktsieg beim Rückkehrer Turbine Potsdam am Freitag um 17.00 Uhr (live bei ZDF, DAZN und MagentaSport) verfolgt der Rekordmeister hohe Ambitionen. Herbert Hainer, der Präsident des FC Bayern, betont, dass der Club entschlossen sei, die Meisterschaft zum dritten Mal in Folge zu gewinnen und gleichzeitig im DFB-Pokal sowie in der Champions League Erfolge zu erzielen.
Bayern als Favoriten
Obwohl es eine herausfordernde Saison werden könnte, sieht Hainer auch den Gewinn des ersten Titels in der Saison als Antrieb, um ihren Anspruch auf die nationalen und internationalen Titel zu bekräftigen. Das Team, angeführt von Trainer Alexander Straus, ist sich bewusst, dass die Konkurrenz speziell durch Wolfsburg, die stark aufgestellt sind, dennoch eine Herausforderung darstellen wird. „Wir müssen jeden Tag hart arbeiten und auf dem Boden bleiben“, erklärte Straus. Der Supercupsieg gegen Wolfsburg hat das Selbstbewusstsein der Münchnerinnen gestärkt, und sie wissen, dass eine fokussierte Einstellung entscheidend sein wird für ihren Erfolg.
Die Frage bleibt, ob jemand den beiden Spitzenmannschaften Paroli bieten kann. Laut einer DFB-Umfrage sehen viele Trainer die Bayern als klare Favoriten. Der VfL Wolfsburg hat mit Abgängen von Schlüsselspielerinnen, wie Lena Oberdorf, Ewa Pajor und Dominique Janssen, zu kämpfen, aber Trainer Tommy Stroot bleibt optimistisch für das Team. „Die Favoritenrolle liegt bei den Bayern. Aber wir sind bereit, sie herauszufordern“, sagte er, während er gleichzeitig den nötigen Umbruch im Kader ansprechen musste. Diese Grundlage bedeutet jedoch nicht, dass Wolfsburg nicht eine ernsthafte Bedrohung für den Titel darstellen könnte.
Frauen-Bundesliga auf dem Weg zur Professionalisierung
Eine wichtige Herausforderung bleibt die Professionalisierung des Frauenfußballs. Holger Blask, Geschäftsführer des DFB, hebt hervor, dass das Ziel darin besteht, aus dem Frauenfußball ein „sich selbsterhaltendes Wirtschaftssystem“ zu schaffen. Trotz der stetigen Fortschritte bleibt die Liga hinter den großen Männervereinen zurück, und viele Traditionsvereine, insbesondere Turbine Potsdam, suchen weiterhin nach einem Hauptsponsor. Die Liga floriert zwar, doch es wird klar, dass die finanziellen Mittel und die organisatorische Stabilität noch verbessert werden müssen.
Die Bayern und Wolfsburg sind nicht nur auf nationaler Ebene in einer Klasse für sich, sondern sie haben auch das Potenzial, den internationalen Wettbewerb maßgeblich zu beeinflussen. Der DFB plant, die Liga durch Maßnahmen wie die Aufstockung von 12 auf 14 Mannschaften bis zur Saison 2025/26 weiter zu professionalisieren. Der Supercup, der nach 27 Jahren Pause wieder ins Leben gerufen wurde, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Obgleich die Herausforderungen groß sind, scheinen die Ambitionen innerhalb des Frauenfußballs zu wachsen, und die Spielerinnen sind bereit, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Der sportliche Ehrgeiz ist deutlich spürbar und zeigt, dass die Frauenfußball-Bundesliga auf dem besten Weg ist, sich langfristig in der Sportlandschaft zu behaupten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Bayern ihren Titel verteidigen können oder ob Wolfsburg den Münchnern einen Strich durch die Rechnung machen kann.