In der malerischen Region Südtirol, bekannt für ihre Berge und herzliche Gastfreundschaft, hat sich ein unerwartetes Problem breitgemacht: Rattenplagen. Die Stadt Meran, berühmt für ihre prächtigen Schlösser und wunderschönen Gärten, sieht sich mit einer wachsenden Anzahl von Nagetieren konfrontiert, die sich in idealen Lebensbedingungen wohlfühlen. In der Tat gibt es Schätzungen, dass es in Meran etwa doppelt so viele Ratten wie Einwohner gibt.
Die örtlichen Schädlingsbekämpfer, wie Samuele Sancassiani, sind regelmäßig im Einsatz, um den Rattenbestand zu überwachen und die Bewohner über Präventionsmaßnahmen aufzuklären. Besonders betroffen ist das Villenviertel Obermais, wo Sancassiani den Anwohnern rät, Baumäste von Hauswänden fernzuhalten und Essensreste sicher zu entsorgen, um den ungebetenen Gästen keinen Anreiz zu bieten.
Experten warnen vor idealen Bedingungen für Ratten
Die Situation in Südtirol ist alarmierend, denn die Bedingungen für eine Rattenpopulation könnten nicht besser sein. Laut Sancassiani sind die schattigen, wasserreichen Zonen und das üppige Grün in Meran besonders attraktiv für die Tiere. Auch die moderne Bauweise und die Verfügbarkeit von Nahrungsquellen tragen zur Zunahme bei.
Einerseits kann man Ratten als süße, gesellige Haustiere in deren Käfig betrachten, andererseits lösen sie bei vielen Menschen Ekel und Besorgnis aus. Dies liegt nicht nur an der Möglichkeit, Krankheiten wie Salmonellen und Tuberkulose zu übertragen, sondern auch an den derben Spuren, die sie hinterlassen. Abfälle und ungesicherte Lebensmittel ziehen die Tiere an, weshalb viele Betroffene überlegen, wie sie ihre Haushalte schützen können.
Für Andreas Wenighofer, einen weiteren Schädlingsbekämpfer in der Region, gehört die Bekämpfung der Ratten zu seinem Arbeitsalltag. Er hat festgestellt, dass das Problem nicht nur in Meran, sondern auch in kleineren Gemeinden immer drängender wird. „Wir können die Rattenpopulation teilweise eindämmen, aber ganz loswerden ist nicht mehr möglich“, erklärt er. Viele Städte haben bereits reagiert, indem sie beispielsweise Rattenfallen an Flussufern aufgestellt haben, um die Tiere von bewohnten Gebieten fernzuhalten.
Die Stadtverwaltung von Meran ist sich der Problematik bewusst und hat verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um dem Anstieg der Rattenpopulation entgegenzuwirken. Es wird eine zyklische Kontrolle empfohlen. Damit soll sichergestellt werden, dass, wenn die Population steigt, schneller reagiert werden kann.
Abgesehen von den praktischen Schwierigkeiten, die eine Rattenplage mit sich bringt, betreffen die Anwohner auch die psychologischen Auswirkungen. Die ständige Präsenz der Tiere im Alltag wird von den meisten Menschen als unangenehm empfunden. Für die Bewohner bleibt es jedoch abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, vor allem im bevorstehenden Herbst, wenn die Ratten und Menschen beide wärmere Plätze suchen.
Um mehr über diese Problematik und die aktuellen Maßnahmen der Stadt zu erfahren, siehe den Bericht auf www.merkur.de.