Bad Tölz-WolfratshausenMiesbach

Handwerkliche Zukunft: Miesbach feiert 177 neue Gesellen voller Hoffnung

177 Azubis der Kreishandwerkerschaft Miesbach-Bad Tölz-Wolfratshausen wurden feierlich in den Gesellenstand erhoben, während prominente Gäste wie Bürgermeister Gerhard Braunmiller und Handwerkskammer-Präsident Franz Xaver Peteranderl die große Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft und Wirtschaft betonten.

In einer feierlichen Zeremonie wurden am Freitagabend in Miesbach 177 Azubis von Kreishandwerksmeister Martin Heimgreiter in den Gesellenstand erhoben. Der besondere Anlass fand im Waitzinger Keller statt und zog zahlreiche Gäste aus Politik, Handwerk und Kirche an, darunter Bürgermeister Gerhard Braunmiller und Handwerkskammer-Präsident Franz Xaver Peteranderl, die beide die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft hervorhoben.

Während die Stimmung im Saal ausgelassen war, warf die Versammlung auch Fragen zur Zukunft des Handwerks auf. Insbesondere der Mangel an Nachwuchs in bestimmten Berufen sorgte bei den Gästen für Besorgnis. Von den 177 neuen Gesellen waren nur fünf Friseurgesellinnen und zwei Bäckereifachverkäuferinnen, während 48 Schreinergesellen die Bühne betraten, um ihre Zeugnisse und Gesellenbriefe entgegenzunehmen.

Tradition und Zukunft

Die Feier steckte voller Tradition und Ausgelassenheit. Zu den Klängen der Blasmusikband „A griabiger Haufn“ wurde die Leistung der jungen Handwerker gewürdigt. Kreishandwerksmeister Heimgreiter hielt eine eindringliche Ansprache, in der er die jahrhundertealte Tradition der Freisprechung erläuterte. „Einst lebten die Auszubildenden bei ihrem Meister und mussten ihm bedingungslosen Gehorsam leisten“, erklärte er, bevor er die Bedeutung der Selbstständigkeit und des ständigen Lernens betonte. „In keinem anderen Wirtschaftsbereich sind die Chancen so groß, selbst im Chefsessel zu sitzen.“

Die jungen Gesellen wurden ermutigt, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und auch die Möglichkeit zu erwägen, eigene Betriebe zu gründen. „Macht Euch selbständig, wenn Ihr den Meister habt!“ betonte Anton Lugauer, stellvertretender Kreishandwerksmeister für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Er wies darauf hin, dass in Bayern 22.300 Betriebe zur Übernahme bereitstehen.

Diakon Joachim Baumann redete über die Bedeutung der Selbstfürsorge. „Stellt Euch drei Fragen: Welchen Raum nimmt die Arbeit in meinem Leben ein? Wofür arbeite ich? Wie sorgt Ihr dabei für Euch selbst?“ Seine Botschaft an die Gesellen war klar: Sie sollten sich nicht in der Arbeit verlieren und unbedingt für ihr eigenes Wohlbefinden sorgen.

Herausforderungen im Handwerk

Doch die Feier war nicht nur ein Fest der Freude, sondern bot auch Raum für ernste Worte. Heimgreiter sprach offen über die Herausforderungen und Rückschläge, die die jungen Handwerker in der Berufswelt erwarten könnten. Mit einem Witz über die schlechte Stimmung in manchen Betrieben versuchte er, auf die oft schwierigen Bedingungen aufmerksam zu machen, die in der Realität des Handwerks existieren. Gleichzeitig erinnerte er die Gesellen daran, dass sie noch jung sind und ein Leben außerhalb der Arbeit haben sollten. „Es geht um den Führerschein, den Freund, die Freundin, ums Feiern und darum, dass das Konto leer ist“, fügte er hinzu und ermunterte die Anwesenden, auch mal Spaß zu haben.

Wenn die Bayernhymne ertönte, zeigte sich die feierliche und ehrfurchtsvolle Stimmung des Abends. Heimgreiter entband die Gesellen von ihren Verpflichtungen und erhob sie in den Gesellenstand. Diese Zeremonie markiert einen wichtigen Übergang in die berufliche Zukunft für die jungen Gesellen und lässt hoffen, dass das Handwerk auch weiterhin eine zentrale Rolle in der Gesellschaft spielen wird. Für mehr Informationen, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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