Aichach-FriedbergAugsburg

Anstieg der Arbeitslosigkeit im Wittelsbacher Land: Eine lokale Analyse

Im August stieg die Arbeitslosenquote im Landkreis Aichach-Friedberg auf 2,8 Prozent, was einen Anstieg von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat bedeutet und insbesondere ältere und schwerbehinderte Menschen betrifft, während die Zahl der erwerbslosen Bürgergeld-Empfänger ausländischer Herkunft deutlich sank.

Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Landkreis Aichach-Friedberg 2,8 Prozent, was einem Anstieg von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat entspricht. Dies stellt eine kleine, wenn auch bemerkenswerte Erhöhung dar, denn im gesamten Einzugsbereich der Arbeitsagentur Augsburg ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Während das Wittelsbacher Land im Vergleich zu anderen Regionen immer noch die niedrigste Arbeitslosenquote aufweist, wirft dieser Anstieg Fragen zur Arbeitsmarktlage auf.

Insgesamt verzeichnete die Agentur für Arbeit im Wittelsbacher Land im August 2226 Arbeitslose, was einer Zunahme um 203 Personen oder etwa zehn Prozent im Vergleich zum Juli entspricht. Diese Entwicklung ist allerdings nicht ungewöhnlich, da häufig im August, bedingt durch die Urlaubszeit, weniger offene Stellen gemeldet und besetzt werden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 39 Personen, also um knapp zwei Prozent, während die Zahl der Arbeitssuchenden bei 3902 lag – ein Anstieg von beinahe drei Prozent im Monatsvergleich.

Besondere Herausforderungen für bestimmte Gruppen

Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt, dass insbesondere ältere Menschen und schwerbehinderte Personen Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Bei den über 50-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um fast fünf Prozent, während die Quote bei schwerbehinderten Menschen sogar um neun Prozent zunahm. Das verdeutlicht, dass bestimmte Gruppen stärker von diesen Entwicklungen betroffen sind, was möglicherweise auf Einschränkungen im Zugang zu Arbeitsplätzen hinweist.

Im Gegensatz dazu verzeichnete die Zahl der arbeitslosen Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft einen leichten Anstieg. Im August waren es 656 Personen, das entspricht einem Zuwachs von nahezu zehn Prozent im Monatsvergleich. Trotzdem ließ die Jahresbetrachtung eine Abnahme um exakt zehn Prozent erkennen. Dies kann teilweise durch die Urlaubszeit erklärt werden, die sich negativ auf die Stellenbesetzungen auswirkt.

Bürgergeld-Empfänger ausländischer Herkunft

Besonders auffällig ist, dass im Landkreis Aichach-Friedberg die Zahl der erwerbslosen Bürgergeld-Empfänger ausländischer Herkunft um ein Fünftel sank. Dies stellt eine positive Entwicklung dar, da sie im Jahresvergleich um 120 Personen, also um fast 23 Prozent, zurückging. Diese Statistiken zeigen, dass es in der Region offensichtlich Fortschritte im Hinblick auf die Beschäftigungssituation für diese Gruppe gibt.

Die Stellenangebote im Wittelsbacher Land beliefen sich im August auf 684, was einem Rückgang von 34 Stellen im Monatsvergleich und sogar von 178 Stellen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zahlen sind besorgniserregend, da sie auf einen anhaltenden Trend hinweisen, der möglicherweise durch wirtschaftliche Unsicherheiten oder andere Faktoren bedingt ist.

Zusätzlich wurde festgestellt, dass in der offiziellen Arbeitsmarktstatistik die so genannten Unterbeschäftigten nicht erfasst sind. Diese Gruppe umfasst Personen, die an Weiterbildungen oder Integrationskursen teilnehmen. Würde diese Gruppe mit einbezogen, könnte die tatsächliche Arbeitslosenquote für Aichach-Friedberg bei 3,7 Prozent liegen. So könnte die Zahl der Erwerbslosen auf 2923 Menschen steigen.

Ein ebenfalls beunruhigendes Merkmal ist der Ausbildungsstellensituation. Mit 514 gemeldeten Ausbildungsplätzen Ende August sind dies 63 Stellen weniger als im Vorjahr und gleichzeitig suchen 389 Jugendliche derzeit eine Ausbildungsstelle, was einen Anstieg um 56 Personen bedeutet. Das Verhältnis zeigt auf, dass es in Aichach-Friedberg mehr Bewerber als Ausbildungsplätze gibt, was die Situation für die Jugendlichen an diesem Standort erschwert.

Ein weiterer Fokus liegt auf den unbesetzten Ausbildungsstellen im Einzelhandel. Die meisten offenen Stellen entfallen auf Kaufmänner und -frauen im Einzelhandel mit 182 unbesetzten Plätzen, gefolgt von 134 offenen Stellen für Verkäufer. Auch die Bereiche Lagerlogistik und Medizin liegen in der Statistik, was die Diversität der unbesetzten Ausbildungsplätze zeigt.

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