Die Oechsler AG aus Ansbach hat sich den Titel „Werkzeugbau des Jahres 2024“ im renommierten Wettbewerb „Excellence in Production“ gesichert. In einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und Veränderungen in traditionellen Märkten die Branche belasten, zeigt das Unternehmen, wie man durch strategische Neuausrichtung und innovative Ansätze erfolgreich sein kann. Der Wettbewerb, der vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT organisiert wird, hat in diesem Jahr mehr als 200 Unternehmen angezogen, von denen 12 in die Endauswahl kamen. Oechsler setzte sich gegen starke Mitbewerber durch und wurde am 13. November im Aachener Rathaus vor rund 300 Gästen ausgezeichnet, wie VDI nachrichten berichteten.
Der Schlüssel zum Erfolg der Oechsler AG liegt in der umfassenden strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Die Jury lobte insbesondere die Entwicklung eigener Softwaretools, die speziell auf die Bedürfnisse des Werkzeugbaus zugeschnitten sind. Diese Systeme ermöglichen eine effiziente Kapazitätsplanung und automatisierte Fehlerprüfungen, was die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erheblich steigert. Oechsler nutzt auch Augmented-Reality-Anwendungen, um die Werkzeugbetreuung zu optimieren und die Qualifizierung der Mitarbeitenden zu fördern.
Innovationen und Erfolge im Werkzeugbau
Die Oechsler AG, die seit 1864 besteht, hat sich zu einem führenden Anbieter in der Kunststofftechnologie entwickelt. Mit einem Umsatz von rund 389 Millionen Euro im Jahr 2023 und etwa 2700 Mitarbeitenden beliefert das Unternehmen Kunden aus verschiedenen Branchen, darunter Automobil, Gesundheitswesen und Konsumgüter. Der interne Werkzeugbau, der seit über 70 Jahren am Standort Ansbach tätig ist, beschäftigt rund 130 Mitarbeitende und stellt Hochleistungs-Spritzgießwerkzeuge her. Diese Werkzeuge sind entscheidend für die Produktion hochwertiger Kunststoffteile und machen Oechsler zu einem unverzichtbaren Partner in der Branche.
Zusätzlich zu ihrem Gesamtsieg wurde Oechsler auch als bester interner Werkzeugbau mit mehr als 50 Mitarbeitenden ausgezeichnet. In dieser Kategorie wurden auch die Craemer GmbH, die Gerresheimer Regensburg GmbH und die Ypsomed AG als Finalisten geehrt. Der Wettbewerb zeigt, dass auch kleinere Unternehmen wie die Hilti AG aus Liechtenstein, die in der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende“ gewann, durch innovative Ansätze und Mitarbeiterentwicklung erfolgreich sein können.
Ein Blick in die Zukunft des Werkzeugbaus
Der Wettbewerb „Excellence in Production“ ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine wichtige Standortbestimmung für die teilnehmenden Unternehmen. Die Juroren, bestehend aus Vertretern der Industrie, Politik und Wissenschaft, bewerten die Unternehmen nach strengen Kriterien. Die Veranstaltung fördert nicht nur den Austausch von Best Practices, sondern bietet auch eine Plattform für zukünftige Entwicklungen im Werkzeugbau. Am 14. November fand das Internationale Kolloquium „Werkzeugbau mit Zukunft“ statt, bei dem die Finalisten ihre Strategien zur Produktivitätssteigerung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Werkzeugbau präsentierten, wie Fraunhofer IPT berichteten.
Die nächste Bewerbungsphase für den Wettbewerb beginnt am 1. Dezember 2024, und interessierte Unternehmen können sich bereits jetzt registrieren. Der Wettbewerb bietet nicht nur eine individuelle Auswertung der Stärken und Verbesserungspotenziale, sondern auch die Möglichkeit, sich mit den besten Unternehmen der Branche zu messen und von deren Erfahrungen zu lernen. Die Oechsler AG hat mit ihrem Erfolg eindrucksvoll bewiesen, dass Innovation und strategische Neuausrichtung der Schlüssel zum Überleben und Gedeihen in einer sich schnell verändernden Industrie sind.