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Meisterliche Gärtner: 152 Absolventen feiern ihre Erfolge in Kirchheim

Zwei junge Gärtner aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach erhielten im Rahmen einer feierlichen Übergabe am Kirchheimer Bürgersaal ihre Meisterbriefe, die ihnen nicht nur ihr fachliches Können bescheinigen, sondern auch die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere im Gartenbau unter den Herausforderungen des Klimawandels bieten.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach gab es kürzlich einen bedeutsamen Moment für die gartenbauliche Gemeinschaft. Gleich zwei junge Gärtner, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, wurden mit Meisterbriefen ausgezeichnet. Diese Urkunde ist nicht nur ein Zeichen für fachliches Können, sondern auch für eine eingehende Ausbildung in Unternehmens- und Mitarbeiterführung.

Die feierliche Übergabe der Meisterbriefe fand im Bürgersaal in Kirchheim statt, wo die Veranstaltung Teil der Gartenschau war. Hubert Bittlmayer, der Amtschef, überreichte den Absolventen stellvertretend für die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Meisterbriefe. Insgesamt erhielten 25 Gärtnerinnen und 127 Gärtner ihre Auszeichnung. Besonders hervorzuheben sind die 27 Jahrgangsbesten, zu denen auch zwei Fachagrarwirte aus dem Bereich Baumpflege zählen. Diese Absolventen durften sich zusätzlich über den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung freuen, der in Form einer Urkunde und Medaille überreicht wurde.

Die Bedeutung des Meisterbriefs

Die Meisterausbildung in den „grünen Berufen“ gilt als ambitioniertes Ziel für viele Gärtner. Laut einer Pressemitteilung von Ministerin Kaniber ist die Meisterurkunde nicht nur eine Bestätigung der fachlichen Qualifikation, sondern auch der Schlüssel zur Übernahme von Verantwortung in Betrieben. Dies schließt die Eignung ein, zukünftige Fachkräfte auszubilden, was in der heutigen Wirtschaft von hoher Relevanz ist. Jeder Absolvent mit Wohnsitz oder Betriebssitz in Bayern erhält zudem den Meisterbonus der Staatsregierung, eine finanzielle Anerkennung in Höhe von 3.000 Euro, die seit 2013 vergeben wird.

„Die Meisterbriefe sind der Lohn für eure harte Arbeit“, sagte Kaniber und ermutigte die neuen Gärtnermeister, ihr Wissen und ihre Leidenschaft für den Beruf weiterzugeben. Besonders betonte sie die Relevanz von engagierten Fachkräften in der Nachwuchswerbung, um die Branche weiterhin attraktiv zu halten.

Diverse Absolventen und ihre Hintergründe

Insgesamt kamen 106 der neuen Meisterinnen und Meister aus dem Garten- und Landschaftsbau. Weitere Absolventen stammten aus den Bereichen Zierpflanzenbau, Baumschule und Gemüsebau. Besonders spannend ist, dass 22 der Absolventen aus anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Hessen, und Niedersachsen kommen. Es sind sogar zwei junge Frauen aus Luxemburg und Tansania unter den Geehrten, was die internationale Anerkennung der gartenbaulichen Fachschulen in Bayern untermauert. Diese Schulen gelten nicht nur in Deutschland, sondern auch darüber hinaus als Ausbildungsstätten von höchster Qualität.

Ministerin Kaniber hob in ihrer Ansprache die wachsende Bedeutung von Gärten und Grünflächen in Zeiten des Klimawandels hervor. „Gärten sind Oasen der Kühle“, erläuterte sie, und forderte die neuen Meister auf, in ihren Städten und Gemeinden aktiv zu werden. Der Fokus sollte darauf liegen, wie Bürger ihre Umgebung trotz klimatischer Herausforderungen lebenswert gestalten können.

Zu beachten ist, dass beim Anlegen neuer Gärten die Pflanzenauswahl im Vordergrund stehen sollte, um Lebensräume für Insekten und Vögel zu schaffen, anstatt auf Steingärten zu setzen. Diese nachhaltige Denkweise ist angesichts der globalen Herausforderungen unverzichtbar und könnte als Leitfaden für zukünftige Projekte in der Landschaftsgestaltung dienen.

Ein Blick in die Zukunft der Gartenarbeit

Die frisch gebackenen Gärtnermeister treten nun in eine Schlüsselrolle ein, nicht nur für sich persönlich, sondern auch für die Entwicklung ihres Handwerks. Ihre Ausbildung verbindet traditionelles Wissen mit modernem Umweltbewusstsein, was essenziell ist, wenn man die Herausforderungen der heutigen Zeit bedenkt. Das Engagement dieser Fachkräfte könnte maßgeblich dazu beitragen, dass die grüne Branche nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit floriert.

Die Bedeutung der Meisterprüfung im Gartenbau

Die Meisterprüfung im Gartenbau ist nicht nur ein Abschluss, sondern auch eine wichtige Qualifikation, die den Absolventen umfassendes Fachwissen und Führungsfähigkeiten bescheinigt. Sie ist Teil eines traditionell in Deutschland etablierten dualen Ausbildungssystems, das Theorie und Praxis miteinander verbindet. Die Meistertitel im Gartenbau ermöglichen den Absolventen, selbstständig Betriebe zu führen, Auszubildende auszubilden und innovative Methoden der Pflanzenpflege anzuwenden.

Zusätzlich wird durch die Meisterprüfung ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung im deutschen Gartenbau geleistet. Angesichts eines sich wandelnden Klimas und der Notwendigkeit, nachhaltige Garten- und Landschaftsbaupraktiken zu etablieren, wird die Rolle von Gärtnermeistern immer zentraler. Praktisches Wissen über Pflanzen, ökologische Landschaftsgestaltung und nachhaltige Anbaumethoden ist essentiell, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.

Aktuelle Statistiken zur Berufsausbildung im Gartenbau

Eine Umfrage des Deutschen Gartenbauverbands zeigt, dass rund 80% der Gärtnermeister ihre Ausbildung als sehr sinnvoll erachten und die beruflichen Perspektiven als positiv einschätzen. Gleichzeitig berichten 57% der Absolventen von einem erhöhten Einkommen direkt nach der Meisterprüfung, was die Relevanz dieser Qualifikation weiter untermauert. 2023 wurden mehr als 1500 Gärtnermeister in drei Ausbildungsjahren an verschiedenen Fachschulen in Deutschland ausgebildet, was zeigt, dass das Interesse an dieser Berufsausbildung konstant hoch ist.

Zusätzlich stellt eine Erhebung des Arbeitskreises Gartenbau und Landschaftspflege fest, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als 10.000 Fachkräfte in der Branche fehlen könnten. Diese Daten verdeutlichen, dass die Ausbildung und Förderung von Gärtnermeistern nicht nur für die individuellen Karrieren entscheidend ist, sondern auch für die gesamte Branche und deren Zukunftsfähigkeit.

Der Meisterbonus der Bayerischen Staatsregierung

Der Meisterbonus in Höhe von 3000 Euro, der seit 2013 ausgezahlt wird, ist eine staatliche Initiative, um die berufliche Weiterbildung in Bayern zu fördern. Dieser Bonus wird nicht nur im Gartenbau, sondern auch in anderen handwerklichen Berufen vergeben und schafft einen Anreiz für die Absolventen, sich stetig weiterzubilden und ihre Position im Berufsfeld zu festigen. Ein wesentlicher Aspekt des Meisterbonus ist seine Rolle bei der Existenzgründung. Viele Absolventen nutzen diesen finanziellen Anreiz, um ein eigenes Unternehmen im Gartenbau zu gründen, wodurch nicht nur neue Arbeitsplätze entstehen, sondern auch innovative Ansätze und Lösungen für die Kunden bereitgestellt werden.

Die Kombination aus Meistertitel und Meisterbonus führt dazu, dass der Gartenbau in Bayern eine attraktive berufliche Perspektive bietet, die sowohl finanzielle als auch fachliche Vorteile mit sich bringt. Diese Regelung hat sich als erfolgreich erwiesen und wird von vielen Handwerkskammern als Modell für andere Branchen empfohlen, die ähnliche Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung und -bindung bewältigen müssen.

Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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