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Ärzte im Warnstreik: Einschränkungen am Klinikum Nürnberg zu erwarten!

Ärzte am Klinikum Nürnberg legen am 16. September 2024 wegen eines Tarifstreits ihre Arbeit nieder und fordern bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen – Patienten müssen mit Einschränkungen rechnen!

In dieser Woche müssen sich die Patientinnen und Patienten des Klinikums Nürnberg auf mögliche Einschränkungen im Behandlungsangebot einstellen. Dies steht im Zusammenhang mit den Warnstreiks, die von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ausgerufen wurden. Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen und eine Gehaltserhöhung für die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Kliniken von Bayern.

Am Montag, dem 16. September 2024, sind zwischen 15.000 und 20.000 Ärzte zum Warnstreik aufgerufen. Laut einer Sprecherin des Marburger Bundes haben mehr als 50 Kliniken eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen, um den Notfallbetrieb aufrechtzuerhalten. Der Fokus der Streikmaßnahmen liegt auf den Städten München und Nürnberg, wo das Klinikum als eines der größten kommunalen Krankenhäuser Deutschlands bekannt ist. Insgesamt sollen bundesweit etwa 60.000 Mediziner am Streik teilnehmen, nachdem zwei Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden als erfolglos eingeschätzt wurden.

Ein unhaltbarer Zustand?

Dr. Andreas Botzlar, der Landesverbandsvorsitzende des Marburger Bundes in Bayern, äußerte sich klar über die Situation: „Wir können die Blockadehaltung der VKA nicht länger hinnehmen“. Der Marburger Bund fordert eine lineare Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent für ein Jahr sowie eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit. Am 17. und 18. September werden die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt, doch die Vorzeichen sind angesichts der stark gegensätzlichen Positionen der Parteien angespannt.

Auf der anderen Seite kritisieren die Arbeitgeber die Forderungen als übertrieben. Dirk Köcher, der Verhandlungsführer der VKA, brachte zum Ausdruck: „Es ist für uns schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser für uns Krankenhäuser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft.“ Er erinnerte daran, dass die Ärzte erst im April 2024 eine Gehaltserhöhung um vier Prozent erhalten haben und viele Kommunalkrankenhäuser aktuell mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen müssen.

Auswirkungen auf die Patientenversorgung

Trotz der Drohung mit Streik hat das Klinikum Nürnberg Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Notfälle auch während des Warnstreiks behandelt werden können. Eine Notdienstvereinbarung mit dem Marburger Bund soll gewährleisten, dass die Patientinnen und Patienten in akuten Situationen keine Nachteile erleiden. Eine Klinik-Sprecherin stellte jedoch klar, dass es im Regelbetrieb zu Verzögerungen und Einschränkungen kommen könnte, insbesondere bei geplanten Operationen, wo Termine möglicherweise kurzfristig abgesagt oder verschoben werden müssen.

Das Klinikum äußerte großes Bedauern über diese möglichen Behinderungen in der Patientenversorgung und bat um Verständnis. Man wolle auf die Anliegen der Ärzteschaft eingehen und gleichzeitig die gesetzlichen Streikrechte respektieren, worin eine schwierige Balance zu finden ist. Die medizinische Versorgung hat höchste Priorität, und der Schutz der Patienten bleibt eine entscheidende Verantwortung des Hauses.

Für weitere Informationen und detaillierte Berichte über die Entwicklungen im Tarifstreit und dessen Auswirkungen auf die Patientenversorgung, sehen Sie bitte die aktuelle Berichterstattung auf www.nn.de.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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