Die Sperrung der Bahnstrecke zwischen Reichenbach, Löbau und Bautzen wurde bis zum kommenden Montag verlängert. Dies gab die Länderbahn am Donnerstag bekannt und begründete die Maßnahme mit Verzögerungen und technischen Problemen bei den Bauarbeiten der Deutschen Bahn. Ursprünglich war vorgesehen, den Zugverkehr ab Freitagmittag wieder aufzunehmen. Doch die Länderbahn erfuhr erst am Donnerstag von der Verzögerung, was es unmöglich machte, einen verlässlichen Fahrplan aufrechtzuerhalten.
Für die Zeit der Streckensperrung wird ein Busersatzverkehr eingerichtet. Fahrgäste müssen jedoch mit Abweichungen der An- und Abfahrtzeiten, Ausfällen und längeren Reisezeiten rechnen. Besonders betroffen sind die Linien RE 1 und RB 60. Geplant ist, ab Freitagmittag Züge zwischen Dresden und Bautzen sowie zwischen Görlitz und Löbau verkehren zu lassen, während zwischen Bautzen und Löbau Busse eingesetzt werden. Die Länderbahn empfiehlt den Fahrgästen, sich vor Fahrantritt im Live-Fahrplan auf der Trilex-Website zu informieren, um die neuesten Informationen zu erhalten. Dies wird als Teil eines umfangreichen Fahrplanmanagements betrachtet, das die Deutsche Bahn im Kontext von Baustellen und Streckensanierungen durchführt.
Hintergrund der Baustellen
Die Deutsche Bahn hat sich auf ein umfangreiches Programm zur Modernisierung des Schienennetzes verpflichtet, wobei bis zum Jahr 2030 insgesamt 40 bedeutende Teilstrecken für Monate gesperrt und grundlegend saniert werden sollen. Diese Sanierungsarbeiten führen in vielen Regionen zu Großbaustellen, die massive Beeinträchtigungen für Millionen von Kundinnen und Kunden nach sich ziehen und insgesamt nicht nur den Fernverkehr, sondern auch den Nahverkehr stark beeinflussen werden, wie adac.de berichtet.
Die aktuellen Großbaustellen umfassen unter anderem die Strecke zwischen Hamm und Hannover, die bis zum 13. Dezember 2025 vom eingeschränkten Zugverkehr betroffen ist, sowie Arbeiten im Knoten Berlin, die bis zum gleichen Datum andauern. Hier kommt es unter anderem zu Umleitungen und Halteausfällen, die durch die Renovierungsarbeiten an den Gleisen und Bahnhöfen hervorgerufen werden. Weitere relevante Bauprojekte sind beispielsweise die Gleiserneuerung von Nürnberg nach München und die Modernisierung von Bahnhöfen, die ebenfalls für erhebliche Fahrplanänderungen sorgen werden.
Langfristige Ziele der Deutschen Bahn
Im Rahmen ihrer Sanierungsstrategie hat die Deutsche Bahn AG ein Gesamtprogramm vorgestellt, das bis 2027 eine umfassende Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Schiene anvisiert. Unter dem Titel „S3“ liegen die Schwerpunkte auf der Sanierung der Infrastruktur, der Verbesserung des Eisenbahnbetriebs sowie der wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens. Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz merkt an, dass der schlechte Zustand der Infrastruktur und externe Krisen dringende Maßnahmen erfordern. So zielt das Programm darauf ab, Infrastrukturbedingte Verspätungen um 20% zu senken und die Pünktlichkeit im Fernverkehr zwischen 75 und 80% zu steigern, wie deutschebahn.com berichtet.
Ein Teil dieser Initiativen umfasst die Generalsanierung von 1.500 Streckenkilometern und die Modernisierung von 100 Bahnhöfen pro Jahr. Langfristige Fahrgastzahlen sowie der angepasste Service sollen dazu beitragen, das Vertrauen der Nutzer in die Deutsche Bahn weiterhin aufrechtzuerhalten. Die Kombination aus kurzfristigen Bauarbeiten und langfristigen Sanierungszielen ist Teil eines umfassenden Plans, um die Deutsche Bahn zukunftsfähig zu machen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.