Tuttlingen

Katastrophe in Gosheim: Tierschützer kämpfen gegen Katzennotstand!

Katzenbabys in Gosheim verlassen, Tierrettung Südbaden ursächlich überlastet – und die Gemeinde weigert sich, die Kosten für den rettenden Einsatz zu übernehmen, während die unkontrollierte Katzenvermehrung die Lage immer dramatischer macht!

Die Herausforderungen für die Tierrettung in Südbaden nehmen immer weiter zu, insbesondere durch den Anstieg von ausgesetzten und unkastrierten Katzen. Derzeit kümmern sich die Tierschützer um eine Vielzahl von kleinen Kätzchen, die in den letzten Wochen aufgefunden wurden. Diese Situation zwingt die Rettungsorganisationen dazu, über ihre Kapazitäten hinaus zu arbeiten, da örtliche Tierheime oft voll sind und keine weiteren Tiere aufnehmen können.

Ein besonders dramatischer Fall ereignete sich in Gosheim: vier katzenbabys, die in einem Garten ohne ihre Mutter gefunden wurden, wurden entdeckt. Die Tierschützer mussten sofort handeln, da die kleinen Tiere nur wenige Tage alt und auf eine kontinuierliche Fütterung angewiesen sind. Nicole Weber von der Tierrettung berichtet, dass die Kätzchen zurzeit alle drei Stunden mit spezieller Aufzuchtmilch gefüttert werden. Gott sei Dank sind die kleinen Geschöpfe wohlauf, aber die Unterstützung für die Tierschützer kommt nicht von den Gemeinden, die dafür verantwortlich sind.

Problematik der Kostenübernahme

Ein zentrales Problem dieses Einsatze ist die fehlende Kostenübernahme durch die Gemeinde Gosheim. Diese sieht sich laut Bürgermeister André Kielack in der Pflicht, die Ausgaben der Steuerzahler im Blick zu haben. „Wir müssen die Rechtsgrundlage der Tätigkeit prüfen“, erklärt Kielack. Die Kosten für den Einsatz belaufen sich auf 65 Euro für die Einsatzpauschale und weitere 20 Euro für die Unterbringung der Tiere. Normalerweise sind Gemeinden verpflichtet, sich um Fundtiere zu kümmern, wie in Paragraf 5a des Gesetzes zur Ausführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs festgelegt ist.

„Es ist frustrierend, dass wir ständig um die Bezahlungen kämpfen müssen“, sagt Weber. „Wir haben manchmal schlichtweg nicht die Kapazitäten, um die Diskussionen voranzutreiben.“ Ein weiteres Beispiel stellt der Einsatz in Talheim dar, der ebenfalls nicht bezahlt wurde. Hier wurde eine verletzte Katze versorgt, doch auch hier bleibt die Rechnung offen. Bürgermeister Andreas Zuhl bestätigt dies und betont, dass die Gemeinde alle rechtlichen Unsicherheiten klären müsse, bevor sie den Verpflichtungen nachkommen könne.

Hintergründe zur Katzenpopulation

Der Anstieg der Katzenpopulation in der Region wird durch die große Anzahl an unkastrierten Freigängern begünstigt. Diese Tiere vermehren sich häufig unkontrolliert, was die Belastungen für Tierschutzorganisationen erhöht. Eine Katzenschutzverordnung könnte hier möglicherweise Abhilfe schaffen, indem nur kastrierte und gechipte Katzen das Haus verlassen dürfen. Trotz dieser Lösung hat bisher nur die Gemeinde Spaichingen eine solche Verordnung in Planung.

Die Tierrettung steht vor der Herausforderung, dass trotz bestehender Gesetze und Regelungen oft wenig Unterstützung von den Gemeinden kommt. „Tierschutz hat einfach nur eine kleine Lobby“, formuliert Weber das Dilemma treffend. Ohne aktive Maßnahmen der Gemeinden zur Eindämmung der Katzenpopulation wird die Situation für alle Beteiligten schwierig bleiben.

Die Halter von Fundtieren und der Tierschutz müssen auf ein Umdenken der Behörden hoffen, um die vielen Tiere in Not adäquat versorgen zu können. Hier sind klare gesetzliche Regelungen und vor allem die Bereitschaft zur Zusammenarbeit gefragt. Wie sich die Situation in naher Zukunft entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

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