In Paris brodelt die Stimmung vor dem mit Spannung erwarteten Nations-League-Spiel zwischen Frankreich und Israel. Der Pariser Polizeichef Laurent Nuñez hat sich jedoch optimistisch gezeigt und versichert, dass alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind. „Alle Sicherheitsbedingungen sind gewährleistet – im Verkehr, beim Zugang zum Stadion, während des Spiels“, erklärte er im Sender France Info. Trotz der angespannten Lage und der drohenden Gefahr von Unruhen, die in den sozialen Medien geschürt werden, betonte Nuñez, dass es keine konkreten Bedrohungen gegen das Spiel selbst gebe. „Es bleibt ein Hochrisikospiel“, fügte er hinzu, und die Polizei wird mit 4.000 Beamten präsent sein, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Die Sicherheitsmaßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die gewaltsamen Vorfälle, die kürzlich in Amsterdam stattfanden, wo Fans von Maccabi Tel Aviv bedroht und angegriffen wurden. Diese Vorfälle wurden von einigen Opfern als „Pogrom“ beschrieben, was die Sorgen um die Sicherheit von israelischen Fans im Ausland verstärkt hat, wie ZDF berichtete. Die israelischen Behörden haben ihre Bürger aufgefordert, bei Veranstaltungen im Ausland Vorsicht walten zu lassen, insbesondere bei Sport- und Kulturveranstaltungen, an denen israelische Teams teilnehmen.
Demonstrationen und Sicherheitsvorkehrungen
In der Nähe des Stade de France, wo das Spiel stattfinden wird, ist eine propalästinensische Demonstration angekündigt. Polizeichef Nuñez hat jedoch angekündigt, dass diese wahrscheinlich an einen Ort verlegt wird, der weiter vom Stadion entfernt ist. „Wir müssen im öffentlichen Raum präsent sein, auch weit vom Stadion entfernt“, sagte er. Die Polizei wird auch im Nahverkehr und an verschiedenen Orten in der Stadt aktiv sein, um mögliche Konflikte zu verhindern.
Die Vorbereitungen für das Spiel sind nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch ein Zeichen für die angespannten politischen Verhältnisse. Der Nahost-Konflikt hat die Situation erheblich beeinflusst, und die Fans sind sich der Risiken bewusst. Die französische Polizei hat auch die sozialen Medien im Blick, um mögliche Zusammenkünfte von Personen mit gewalttätigen Absichten frühzeitig zu erkennen.
Ein Spiel im Schatten der Gewalt
Die Vorfreude auf das Spiel wird durch die jüngsten Ereignisse stark getrübt. In den letzten Wochen gab es bereits Proteste gegen das Spiel, und die Sicherheitslage bleibt angespannt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron plant, das Stadion zu besuchen, um eine Botschaft der Solidarität zu senden, doch die Zuschauerzahlen sind besorgniserregend niedrig. Bis Dienstag waren nur etwa 20.000 Tickets verkauft, was auf eine mögliche Abneigung der Fans hinweist, sich in die Nähe eines potenziellen Konflikts zu begeben.
Die Situation ist besonders heikel, da die israelische Nationalmannschaft in den letzten Monaten gezwungen war, ihre Heimspiele ins Ausland zu verlegen, und die Fans sich in einem ständigen Zustand der Alarmbereitschaft befinden. Die Ereignisse vom 7. Oktober, als Terroristen der Hamas in Israel ein Massaker verübten, haben die Sicherheitslage weiter verschärft und die Spannungen in der Region verstärkt.
Die Herausforderungen, vor denen die Organisatoren und Sicherheitskräfte stehen, sind enorm. Die Hoffnungen auf ein friedliches und spannendes Fußballspiel stehen im Kontrast zu den realen Bedrohungen, die sowohl die Spieler als auch die Fans betreffen. Die Augen der Welt sind auf Paris gerichtet, und die Frage bleibt: Wird das Spiel in einem Klima der Sicherheit und des Friedens stattfinden können, oder wird es erneut zu Gewalt und Unruhen kommen?