Ein bedeutender Schritt für die Gesundheitsversorgung in Wertheim steht bevor: Am Montag werden die Mietverträge für die künftige Nutzung der ehemaligen Rotkreuzklinik unterzeichnet. Dies wurde in einem Einladungsschreiben der Stadtverwaltung bekannt gegeben. Die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) Wertheim hat die Klinik im September erworben, um die dringend benötigte Notfallversorgung in der Region wiederherzustellen, wie Main-Echo berichtete.
Das genehmigte Konzept sieht die Gründung des Bürgerspitals Wertheim vor, welches mit 80 Betten für Chirurgie und Innere Medizin sowie einer Notaufnahme mit Stroke Unit ausgestattet sein wird. Darüber hinaus wird ein Zentrum für bariatrische Chirurgie mit 15 Betten eingerichtet. Ein weiteres Highlight ist die stationäre neurologische Rehabilitation, die von der Mediclin AG betrieben wird und 88 Betten sowie umfangreiche Therapieflächen umfasst.
Wichtige Partner und Unterstützung
Am Montag werden nicht nur die Mietverträge, sondern auch die Verträge zur Überlassung oder zum Kauf des Inventars unterzeichnet. Anwesend sind zahlreiche wichtige Persönlichkeiten, darunter Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez und Geschäftsführer der Bürgerspital Wertheim gGmbH, Alexander Gläser. Auch Vertreter des Aktionsbündnisses zur Rettung des Wertheimer Krankenhauses werden bei diesem historischen Moment dabei sein.
Die Vorarbeiten für dieses Projekt wurden bereits im Oktober durch eine Sondersitzung des Gemeinderats eingeleitet. Eine Ausgleichs- und Betrauungsvereinbarung wurde getroffen, um die finanzielle Unterstützung der Notfallversorgung zu regeln. Diese Vereinbarung sieht vor, dass Defizite bis zu 2,75 Millionen Euro jährlich ausgeglichen werden können. Der Kreistag hat ebenfalls seine grundsätzliche Unterstützung erklärt, jedoch keine konkreten finanziellen Zusagen gemacht.
Finanzielle Herausforderungen und Ausblick
Die finanziellen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Oberbürgermeister Torrez hat betont, dass die Stadt auf die Unterstützung des Landkreises und benachbarter Kommunen angewiesen ist, insbesondere angesichts geplanter Steuererhöhungen und reduzierter Investitionen. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat zudem Bedenken hinsichtlich des geplanten Haushalts der Stadt für 2025 geäußert, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Die Unterzeichnung der Mietverträge markiert einen entscheidenden Wendepunkt für die Gesundheitsversorgung in Wertheim. Die Rückkehr einer Notfallversorgung und die Schaffung eines modernen Gesundheitszentrums sind nicht nur für die Stadt, sondern für die gesamte Region von großer Bedeutung. Die Bürger können auf eine verbesserte medizinische Versorgung hoffen, die durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Mediclin AG und dem Dialysezentrum Wertheim unterstützt wird, wie KS-KMSE berichtet.