Deutschland

4-Tage-Woche: Realität oder Utopie für lokale Unternehmen?

Trotz der hohen Diskussion über die 4-Tage-Woche haben laut einer Randstad-Umfrage nur 11 % der deutschen Unternehmen dieses Modell eingeführt, da die Mehrheit der Betriebe Bedenken hinsichtlich Personal- und Organisationsaufwand hat und eine Umsetzung derzeit als nicht möglich erachtet.

Eschborn (ots)

Die Diskussion um die 4-Tage-Woche erlangt zunehmend Aufmerksamkeit, doch nur eine geringe Zahl von Unternehmen in Deutschland experimentiert tatsächlich mit diesem Arbeitszeitmodell. Aktuellen Zahlen zufolge bieten lediglich 11 % der deutschen Betriebe die Möglichkeit einer verkürzten Arbeitswoche an, und lediglich 2 % planen, dieses Modell in den kommenden Monaten einzuführen. Das lässt darauf schließen, dass die Umsetzung dieser Idee in den meisten Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt.

Obwohl Arbeitnehmer oft die Vorteile einer 4-Tage-Woche anpriesen, wie eine bessere Work-Life-Balance und mehr Freizeit bei gleichem Gehalt, sieht die Realität für die Arbeitgeber anders aus. Sie äußern zahlreiche Bedenken und Herausforderungen, die in der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 deutlich zum Ausdruck kommen. Ein Großteil der Unternehmen ignoriert das Thema oder betrachtet die Einführung als nicht praktikabel.

Status der 4-Tage-Woche in Unternehmen

Flexibilität und Produktivität zu finden, so Verena Menne, Group HR Direktorin von Randstad Deutschland.

Die Möglichkeit der 4-Tage-Woche wird von den Unternehmen potenziell als Vorteil im Employee Branding gesehen, insbesondere in Bezug auf Mitarbeiterbindung (35 %) und Motivation (32 %). Dennoch überwiegen die Bedenken: 59 % der Unternehmen erwarten eine Notwendigkeit, zusätzliches Personal einzustellen, um die Umstellung zu realisieren. Ein signifikant hoher Anteil von 61 % sieht die Gefahr eines verschärften Arbeitskräftemangels durch die Einführung verkürzter Arbeitszeiten.

Die praktischen Herausforderungen dürfen nicht unterschätzt werden. „Die Sorgen der Unternehmen sind nachvollziehbar, denn es geht schließlich um die Fähigkeit, die neuen Arbeitszeiten tatsächlich einzuführen. Hier sollten Firmen kreative Lösungen finden, um Flexibilität und Produktivität zu fördern“, kommentiert Menne.

Die Bedeutung der Flexibilität

Das Randstad Arbeitsbarometer Pulse Survey „Flexibility@Work“ aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 18 % der deutschen Arbeitnehmer an flexiblen Arbeitszeitmodellen interessiert sind. Zudem erachten 58 % der Befragten zeitliche Flexibilität als ebenso wichtig oder sogar wichtiger als das Gehalt. Diese Zahlen verdeutlichen den Trend zu mehr Flexibilität am Arbeitsplatz, was auch von Unternehmen beachtet werden sollte.

Insgesamt werden der 4-Tage-Woche sowohl Chancen als auch Risiken zugeschrieben, wobei der Aufwand für die praktische Umsetzung sowie der organisatorische Mehraufwand immer wieder als Hindernisse genannt werden. Einige Unternehmen beginnen jedoch, Möglichkeiten zur Flexibilisierung ihrer Arbeitszeitmodelle zu prüfen, was den Weg für zukunftsorientierte Arbeitsstrukturen ebnen könnte. Innovative Lösungen wie gleitende Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und Jobsharing könnten auf lange Sicht zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit führen, während gleichzeitig die Unternehmensziele verfolgt werden.

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