Die Universitätsstädte Jena und Erfurt punkten mit vergleichsweise günstigen WG-Zimmerpreisen im bundesweiten Vergleich. Laut einem aktuellen Bericht von n-tv liegen die Durchschnittskosten für ein WG-Zimmer in Jena bei 358 Euro und in Erfurt bei 370 Euro (Stand Februar 2025). Diese Preise sind bemerkenswert, insbesondere im Kontext der Bafög-Wohnkostenpauschale von 380 Euro, die die Studierenden an den beiden Standorten nicht übersteigen müssen.
Im Vergleich zu anderen ostdeutschen Hochschulstädten sind die Mietpreise in Jena und Erfurt ebenfalls attraktiv. So kostet ein WG-Zimmer in Chemnitz lediglich 265 Euro und in Magdeburg 330 Euro. Im bundesdeutschen Kontext beträgt der Durchschnittspreis für ein WG-Zimmer 493 Euro, was erheblich über den Preisen in den beiden Thüringer Städten liegt. Diese Zahlen stammen aus der Analyse von etwa 8.800 Angeboten auf der Plattform wg-gesucht.de und berücksichtigen Hochschulstandorte mit mindestens 5.000 Studierenden.
WG-Zimmerpreise im Wandel
Die Entwicklungen der Mietpreise zeigen einen klaren Trend. Im Wintersemester 2013/14 lag der Durchschnittspreis für ein WG-Zimmer bei 324 Euro. Bis zum Jahr 2025 ist dieser Wert auf den oben erwähnten Preis von 493 Euro gestiegen. In einer weiteren Analyse von studis-online.de wird deutlich, dass die durchschnittlichen Preise für WG-Zimmer in Deutschland aktuell bei 458 Euro liegen, mit einem Anstieg auf 472 Euro für das Wintersemester 2023/2024.
München bleibt die teuerste Stadt für WG-Zimmer in Deutschland. Die Warmmiete für ein Zimmer in den bayrischen Metropole beträgt Anfang 2023 720 Euro. Berlin folgt mit 640 Euro, während Städte wie Frankfurt, Hamburg und Köln Preise von über 550 Euro aufweisen. In diesem Vergleich sticht Jena mit einem Preis von 358 Euro besonders hervor, da viele Studierende in der Bundesrepublik unter Finanzdruck stehen. Studien zeigen, dass etwa 35% der Studierenden als armutsgefährdet gelten.
Prognosen und Herausforderungen
Die Mietpreisentwicklung deutet auf einen bevorstehenden Anstieg hin. Forscher des Moses Mendelssohn Instituts haben festgestellt, dass Mieten in vielen Städten bis zum Wintersemester 2024/2025 um circa 10% steigen könnten. Die Nachfrage nach günstigem Wohnraum in Großstädten übersteigt das Angebot. Es wird erwartet, dass die Mieten weiterhin schneller steigen als die Anzahl der Wohnheimplätze, was die Situation für viele Studierende zusätzlich verschärfen könnte.
Insgesamt erfreuen sich Jena und Erfurt einer vorteilhaften Position in der aktuellen Wohnungsmarktlage für Studierende. Die Analyse der Preise und die veränderten Lebensrealitäten an den Hochschulen zeigen eindrücklich, wie wichtig bezahlbarer Wohnraum ist, um den Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden.