Am Mittwoch, den 6. März 2025, erlebte Chemnitz zwei schwere Raubüberfälle, die sowohl in der Innenstadt als auch am Hauptbahnhof stattfanden. Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die aktuelle Sicherheitslage in der Stadt und die Herausforderungen, denen sich die Polizei gegenübersieht.
Direkt um 15 Uhr stürmten zwei maskierte Räuber in einen Antiquitätenladen in der Mühlenstraße. Der 73 Jahre alte Inhaber des Geschäfts reagierte schnell, als die Räuber ihn nach dem Tresor fragten, und erklärte, dass er kein Geld habe. Dies brachte die Täter in Rage, und sie verletzten den Senior leicht, als sie ihn ins Treppenhaus zogen. Trotz der Situation gelang es dem Inhaber, sich in den Laden zurückzuziehen und die Tür von innen zu verriegeln. Passanten bemerkten später den verletzten Inhaber und alarmierten die Polizei, die jedoch nicht rechtzeitig ankam, um die flüchtenden Räuber zu fassen. Die Täter hatten den Antiquitätenladen ohne Beute verlassen können, berichtete Radio Chemnitz.
In der Zwischenzeit ereignete sich ein weiterer Raubüberfall, diesmal am Hauptbahnhof. In der Nacht zum Donnerstag wurde ein 32-jähriger Mann, der einen älteren Bekannten traf, in einer Fußgängerunterführung der Dresdner Straße ausgeraubt. Der Angreifer, ein 32-jähriger tunesischer Mann, verletzte das Opfer mit einem Messer an verschiedenen Stellen, jedoch nicht lebensbedrohlich. Die Polizei berichtete, dass dem Geschädigten ein Mobiltelefon und eine dreistellige Bargeldsumme entwendet wurden. Der Angreifer floh, wurde jedoch kurze Zeit später in einer nahegelegenen Lokalität festgenommen. Dabei fanden die Beamten das mutmaßliche Tatmittel und das gestohlene Mobiltelefon konnte ebenfalls sichergestellt werden. Der Verdächtige wurde einem Ermittlungsrichter vorgeführt und sitzt nun in Untersuchungshaft, während die Ermittlungen wegen schweren Raubes andauern, wie Blick.de berichtet.
Beschreibung der Täter und Aufruf zur Mithilfe
Die Polizei sucht Zeugen zu beiden Vorfällen und hat konkrete Beschreibungen der Räuber veröffentlicht. Der erste Täter des Antiquitätenladens wird als 25 bis 30 Jahre alt, zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß und schlank beschrieben. Er trug eine dunkel Jacke und ein dunkles Basecap. Sein Komplize soll etwa 20 Jahre alt, schlank und zwischen 1,50 und 1,60 Meter groß sein. Er hat ein rundes Gesicht, dunkelbraune bis dunkelblonde Haare, die an den Seiten kurz geschnitten waren, und war ebenfalls dunkel gekleidet. Hinweise zur Identität oder zum Aufenthaltsort der Täter werden unter der Telefonnummer 0371 387-3448 entgegengenommen.
In der größeren gesellschaftlichen Perspektive ist festzustellen, dass die Kriminalität in Chemnitz in den vergangenen Jahren unterschiedlich verlaufen ist. Laut einer Statistik der Sachsen Polizei gab es im Jahr 2020 einen Rückgang von 3,1 % bei insgesamt registrierten Straftaten. Dennoch ist ein Anstieg bei bestimmten Rohheitsdelikten und der Gewaltkriminalität zu bemerken, was in Anbetracht der aktuellen Überfälle beunruhigend ist.
Die Entwicklungen in Chemnitz erfordern sowohl von der Polizei als auch von der Bevölkerung erhöhte Wachsamkeit. Diese beiden Fälle verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Stadt steht, und die Notwendigkeit eines starken gemeinschaftlichen Ansatzes zur Verbrechensverhütung.