Am 4. März 2025 fand die erste reguläre Sitzung des Integrationsbeirates im Landkreis Nordhausen statt, bei der die Einführung einer Bezahlkarte für Flüchtlinge im Fokus stand. Der Vorsitzende des Beirats, Mohamed Sayed, äußerte scharfe Kritik daran, dass das Gremium nicht im Entscheidungsprozess vor der Einführung der Karte einbezogen wurde. Laut den Informationen von nnz-online.de gab Marc Hesse, Fachgebietsleiter Asyl, einen umfassenden Überblick über die bisherigen Umsetzungen der Bezahlkarte im Landkreis.
Während der Diskussion äußerten die Mitglieder des Integrationsbeirates unterschiedliche Ansichten zur Sinnhaftigkeit des Tools, würdigten jedoch die angepasste Umsetzung im Landkreis Nordhausen. Die derzeit festgelegte Bargeldsumme wird von den Beteiligten als ausreichend erachtet. Ein zusätzlicher Austausch von Gutscheinen gegen Bargeld wurde als unnötig bewertet. An der Sitzung nahmen auch Mitglieder mit Fluchtgeschichte teil, die betonten, dass viele Geflüchtete die Möglichkeit, in Deutschland leben zu dürfen, als Privileg betrachten und verantwortungsbewusst mit Sozialleistungen umgehen.
Details zur Bezahlkarte
Die Bezahlkarte ermöglicht Flüchtlingen, im Einzelhandel und an Automaten einzukaufen, hingegen sind Bargeldabhebungen und Überziehungen des Kontos nicht zulässig. Gewerbliche Rückgaben von erworbenen Produkten führen zu einer Rückerstattung der Kaufpreise. Eine Überweisung ins Ausland ist ebenfalls nicht möglich, und der Landkreis hat die Befugnis, ein Guthaben-Limit für diese Karte festzusetzen. Bei Erreichen dieses Limits kann kein weiteres Guthaben aufgeladen werden.
Asylbewerber erhalten zudem ein altersabhängiges monatliches Taschengeld zwischen 100 und 180 Euro. Die Einführung dieser Bezahlkarte im Kreis Greiz kostete zwischen 10.000 und 15.000 Euro, während die Kosten für jede Bezahlkarte zwischen drei und sechs Euro liegen. Das Aufladen der Karte kostet einen Euro, was die Umsetzung im Alltag erschwert, wie auf mdr.de berichtet wird.
Öffentlicher Diskurs und kommende Themen
Der Integrationsbeirat stärkt durch seine Sitzungen die öffentliche Diskussion über die Bedingungen für Flüchtlinge im Landkreis. Die nächste Sitzung wird sich mit der Beziehung zwischen Wirtschaft und ausländischen Studierenden im Landkreis beschäftigen. Eine zentrale Erkenntnis der Mitglieder ist der Wunsch nach mehr Vertrauen seitens der Behörden gegenüber geflüchteten Menschen, denn die Dimension der sozialen Teilhabe wird oft als unterschätzt angesehen.
Zusätzlich zeigen Studien, wie die von der Bosch-Stiftung, dass viele Flüchtlinge sich schnell qualifizieren und in Arbeit kommen möchten. Jedoch gibt es auch Herausforderungen, die aus dieser Situation resultieren. Die Lebenslagen von Asylsuchenden sind vielschichtig; daher sollte die Hilfe an die individuellen Bedarfe angepasst werden.
Die Debatte zeigt, dass Informationen für die Handlungsfähigkeit von Flüchtlingen essenziell sind. Gute Maßnahmen sind ineffektiv, wenn sie nicht bekannt sind. Verlässliche Ansprechpartner und soziale Kontakte sind entscheidend für gelungene Integration und gesellschaftliche Teilhabe.