In den letzten Tagen kam es in Sachsen-Anhalt zu mehreren Vorfällen, die sowohl die öffentliche Sicherheit als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Fokus rückten. Besonders auffällig war ein Bedrohungsfall in Burg, wo eine 39-jährige Frau mit einem Hammer eine Spaziergängerin bedrohte.
Der Vorfall ereignete sich am 27. Februar 2025, um 23:45 Uhr in der Schartauer Straße. Laut dem Bericht von Sachsen-Anhalt war die 35-jährige Geschädigte mit ihrem Hund unterwegs, als sie von der 39-Jährigen mit der Drohung „Verpissen, sonst Schädel einschlagen“ angegriffen wurde. Die Täterin entfernte sich daraufhin in Richtung Kaiterling. Bei der anschließenden Nahbereichsfahndung wurde sie von der Polizei gestellt. Während ihrer Befragung schlug die Frau in Richtung einer Beamtin, wurde jedoch abgefangen und mit Handfesseln fixiert. Während der Befragung beleidigte sie die Polizisten und zeigte Anzeichen von Verwirrung. Ein Notarzt überwies sie daraufhin in ein Fachkrankenhaus nach Jerichow.
Weitere Vorfälle in der Region
Zusätzlich zu diesem gravierenden Vorfall gab es auch andere kriminelle Aktivitäten in der Region. Am 13. Februar 2025 wurde an der Bundesstraße 1 in Genthin das Ortseingangsschild „Genthin“ gestohlen. Die Polizei hat Strafanzeigen aufgenommen und die Bevölkerung um Hinweise gebeten.
Am 27. Februar 2025, um 12:20 Uhr, kontrollierten Polizeibeamte in Elbe Parey OT Güsen einen E-Scooter. Der 17-jährige Fahrer hatte keinen Versicherungsschutz und durfte nicht weiterfahren. Auch hier wurde eine Strafanzeige aufgenommen, da die Polizei auf die rechtlichen Konsequenzen und Sicherheitsrisiken hinwies.
Des Weiteren wurde zwischen dem 24. und 27. Februar 2025 eine Sachbeschädigung an einem parkenden PKW in der Jacobistraße in Burg gemeldet. Eine 21-jährige Geschädigte stellte Kratzer an ihrem blauen VW Golf fest, was einen Sachschaden im mittleren dreistelligen Bereich zur Folge hatte. Auch hier sucht die Polizei nach Zeugen.
Einblick in die Kriminalstatistik
Diese Vorfälle fallen in einen größeren Kontext, der durch die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) geprägt ist. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 5.940.667 Straftaten erfasst, was einen Anstieg von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet, wie BKA berichtet.
Die Fallzahlen sind die höchsten seit 2016. Der Anstieg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die erhöhte Mobilität nach dem Ende der Covid-19-Beschränkungen, wirtschaftliche und soziale Belastungen durch Inflation sowie eine hohe Zuwanderungsrate. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Gewaltkriminalität, der mit 214.099 Fällen den höchsten Stand seit 2007 erreicht hat.
Im Vergleich zu früheren Jahren zeigt die Kriminalstatistik eine besorgniserregende Erhöhung der Tatverdächtigen. Von den 2.246.767 erfassten Tatverdächtigen waren 34,4 % nichtdeutsche Staatsbürger, ein Anstieg von 13,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass die Kriminalität ein vielschichtigeres und komplexeres Problem darstellt.
Mit diesen Entwicklungen stellt sich die Frage, wie die Strafverfolgung und die öffentlichen Institutionen auf die wachsenden Herausforderungen reagieren können, um die Sicherheit in Sachsen-Anhalt zu gewährleisten.
