Die Situation in vielen deutschen Tierheimen ist besorgniserregend. Besonders das Tierheim in Nordhausen, Thüringen, steht im Fokus aufmerksamer Bewohner der Region. Mitarbeiter sind verwundert über die langen Wartezeiten, die einige Tiere auf ein neues Zuhause haben müssen. Die emotionale Bindung zu den betreuten Tieren ist für das Team sowohl Quelle der Freude als auch der Traurigkeit, insbesondere wenn es um die Adoption eines langjährigen Schützlings geht. Ein Beispiel hierfür ist die Hündin Akascha, die seit ihrer Ankunft in der Einrichtung auf ein liebevolles Zuhause wartet.
Akascha, ein rund zehn Jahre alter Parson Russell Terrier, hat sich als „cooler Familienhund“ bewährt. Sie ist freundlich und versteht sich gut mit anderen Hunden sowie Katzen. Trotz ihrer sympathischen Art hat bisher kein potenzieller Adoptant Interesse an ihr gezeigt. Das Tierheim appelliert an alle tierliebe Menschen, Akascha eine Chance zu geben, da Terrier im besten Fall auch 16 Jahre oder älter werden können. Interessierte können sich jederzeit über Facebook oder telefonisch unter 03631/900101 an das Tierheim Nordhausen wenden.
Profil eines weiteren Schützlings
Ein weiterer aufregender Fall im Nordhausener Tierheim ist Jakob, ein Staffordshire-Rüde, der seit Januar 2025 in der Einrichtung lebt. Er wurde einen Tag vor seinem vierten Geburtstag abgegeben, da sein Herrchen nicht mehr für ihn sorgen konnte. Jakob bringt einen besonderen Anforderungen mit sich, denn er mag keine anderen Hunde, Katzen oder Kleintiere. Misstrauisch gegenüber fremden Menschen und Hunden, zeigt er sich jedoch freundlich zu bekannten Personen. Vor allem benötigt er erfahrene Menschen, die sich mit seiner Rasse auskennen und die Herausforderungen seiner Vorgeschichte verstehen.
Die Abgabe von Haustieren ist ein ernstzunehmendes Thema. Jedes Jahr werden in Deutschland schätzungsweise 80.000 Hunde in Tierheimen abgegeben, sodass insgesamt ca. 300.000 Tiere dort auf ein neues Zuhause warten. Eine Vielzahl an Gründen führt zu diesen Entscheidungen, die häufig mit Veränderungen der Lebensumstände verbunden sind: Umzüge, Trennungen, familiäre Veränderungen oder finanzielle Schwierigkeiten spielen hierbei eine zentrale Rolle. In der آltersgruppe der abgegebenen Tiere sind auch die besonderen Bedürfnisse älterer Hunde wie Akascha und Jakob zu beachten, die oft mehr Unterstützung und Geduld erfordern.
Die Situation in Tierheimen hat sich nach der Corona-Pandemie verschärft. Obwohl während der Pandemie viele Menschen Haustiere adoptierten, um ihre psychische Gesundheit zu verbessern, stieg auch die Anzahl der Abgaben mit der Rückkehr zur Normalität. Die Aufhebung der Home-Office-Pflicht hat die Betreuung von Tieren erschwert, sodass 25 % der Halter berichteten, Schwierigkeiten bei der Pflege ihrer Haustiere zu haben. Tierheime sehen sich vermehrt mit Kapazitätsproblemen und fehlenden Ressourcen konfrontiert.
Um den Tierschutz in der politischen Agenda nicht zu vernachlässigen, sind die Tierheime dringend auf Unterstützung angewiesen. Adoptionsinitiativen, Spenden und ehrenamtliche Arbeit leisten einen wichtigen Beitrag, um den Schützlingen wie Akascha und Jakob eine Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen. Um mehr über die Hunde im Tierheim Nordhausen zu erfahren oder um zu adoptieren, können Interessierte sich jederzeit mit den Mitarbeitern unter Tierheim Nordhausen in Verbindung setzen.