Mario Golle, ein 61-jähriger Bürgerpolizist aus Eilenburg, ist seit über elf Jahren in seiner Funktion aktiv. Heute fährt er mit einem Polizeiwagen vom Nordring in Richtung Stadtpark, wo die Statue „Mutter mit Kind“ verschwunden ist. Er ist bekannt dafür, die Leitstelle via Funk während seiner Streife zu informieren und vor Ort nach Zeugen zu suchen, die möglicherweise etwas beobachtet haben könnten. Seine persönliche Vernetzung in der Stadt erweist sich als Vorteil bei der Ausübung seiner Aufgaben. Golle arbeitet eng mit drei weiteren Bürgerpolizisten zusammen und engagiert sich in der Präventionsarbeit an Schulen.
Bürgerpolizisten wie Golle haben den Auftrag, eine Brücke zwischen der Polizei und der Bevölkerung zu schlagen. In Sachsen beträgt der Betreuungsschlüssel einen Bürgerpolizisten auf 7500 Einwohner. Um Jugendliche für die Rolle des Bürgerpolizisten zu motivieren, äußerte Golle den Wunsch nach jüngeren Kollegen, die diesen wichtigen Kontakt zur Bevölkerung stärken könnten. Laut LVZ ist die Figur des Bürgerpolizisten entscheidend für die Gemeinschaftsarbeit in der Region.
Die verschwundene Statue
Bei seiner Streife sucht Golle nach Hinweisen zur verschwundenen Statue und versucht, Informationen von Anwohnern einzuholen. Bislang hat er jedoch keine nützlichen Hinweise erhalten und vermutet, dass die Statue wahrscheinlich mit „brachialer Gewalt“ entwendet wurde. Die Statue stellt für die Bürger einen Verlust dar, worüber Golle häufig Beschwerden zu Nachbarschaftsstreitigkeiten aufnimmt und durch Gespräche Lösungen anstrebt.
Golle ist ein erfahrener Polizeihandwerker, der bereits seit 1984 im Dienst ist. Bei seinen Streifen achtet er darauf, dass Behindertenparkplätze ordnungsgemäß genutzt werden und Gehwege nicht blockiert sind. Dies erhöht die Lebensqualität in der Stadt und fördert die Sicherheit der Bürger.
Kriminalität und Wahrnehmung der Bevölkerung
Trotz der Arbeit von Bürgerpolizisten wie Golle bleibt die Wahrnehmung der Bürger hinsichtlich der Sicherheit schwierig. Frank Asbrock, Sozialpsychologe und Leiter des Zentrums für Kriminologische Forschung Sachsen, erläutert, dass viele Bürger in den letzten Jahren eine Zunahme der Unsicherheit wahrnehmen, obgleich die polizeiliche Kriminalstatistik über einen Rückgang der registrierten Straftaten berichtet. Diese Diskrepanz führt zu einer oft fehlerhaften Wahrnehmung der Kriminalitätslage in Deutschland, wie die MDR berichtet.
Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt seit Jahrzehnten einen Rückgang der Gesamtkriminalität, auch wenn es Schwankungen und gelegentliche Anstiege gibt. Asbrock hebt hervor, dass es ein erhebliches „Dunkelfeld“ von nicht registrierter Kriminalität gibt. Daher ist es wichtig, mehrere Datenquellen zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Sicherheitslage zu erhalten.
In der täglichen Arbeit von Mario Golle wird zudem deutlich, wie wichtig der persönliche Kontakt zur Bevölkerung ist, um Ängste zu nehmen und Vertrauen aufzubauen. Der Bürgerpolizist bleibt präsent und engagiert, um der kommunalen Sicherheit gerecht zu werden.