Aktuell erleben die Regionen zwischen Freiberg und Rochlitz einen signifikanten Anstieg von Grippefällen. Im Zeitraum vom 27. Januar bis zum 2. Februar 2025 wurden im Landkreis bereits 253 Influenza-Fälle gemeldet, ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche mit nur 154 Fällen. Dies führt dazu, dass das Gesundheitsamt dringend zu einem Arztbesuch vor den bevorstehenden Winterferien rät, insbesondere für Kinder im Kindergartenalter und Schüler, die stark betroffen sind. Experten halten es für möglich, dass das Ende der Grippesaison in Mittelsachsen noch nicht in Sicht ist, da die Zahlen seit Anfang Januar kontinuierlich steigen und eine Zunahme der Atemwegserkrankungen im gesamten Land beobachtet wird. Laut den aktuellen Erhebungen ist mit weiteren Anstiegen in den kommenden Wochen zu rechnen.
Vergleicht man die aktuelle Grippesaison mit der zuvor registrierten, stehen die über 1.500 grippalen Infekte der abgelaufenen Saison im Jahr 2023 im Kontrast zu den 484 weniger registrierten Fällen des Vorjahres. Auch der Höhepunkt der letzten Grippewelle wurde frühzeitig im Dezember 2022 mit 538 Fällen erreicht. Der letztjährige Höchstwert fiel auf etwa 324 Fälle zu Anfang Februar 2023, gefolgt von einem stetigen Rückgang bis zur letzten Aprilwoche, in der nur noch zehn Fälle verzeichnet wurden. Die Daten zeigen, dass die laufenden Grippewelle eine markante Erhöhung der Infektionen und Arztbesuche verursacht hat, besonders in der Altersgruppe der 5- bis 14-Jährigen und bei noch jüngeren Kindern.
Besorgniserregende Entwicklungen
Die aktuellen Entwicklungen sind im Einklang mit einem bundesweiten Anstieg der Atemwegserkrankungen. Schätzungsweise 7,9 Millionen Menschen in Deutschland, darunter viele Kinder, sind derzeit von akuten Atemwegserkrankungen betroffen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Ausbreitung von Grippeviren, die, wie die Berichte zeigen, vor allem Kinder und Risikopatienten treffen.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass auch eine Zunahme der Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV) bei Kindern unter vier Jahren festgestellt wurde. Dieser Erreger führt weltweit zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen. Experten rechnen damit, dass die Zahl der Grippefälle im Verlauf der kommenden Wochen noch weiter ansteigen könnte, was die Impfung gegen die Grippe auch Ende Januar zwar spät, aber keineswegs irrelevant macht. Insbesondere für Risikopatienten wird eine Impfung nachdrücklich empfohlen, um schwerwiegende Verläufe zu verhindern.
Einschätzung der Gesundheitsbehörden
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wird der Anstieg der Atemwegserkrankungen oft nach den Weihnachtsferien beobachtet, was sich in der aktuellen Situation bestätigt. Die Gesundheitsämter und Kliniken sind auf das wachsende Patientenaufkommen vorbereitet, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen weiter entwickeln werden. Der Fokus liegt auf der Aufklärung und der Motivation der Bevölkerung zur frühzeitigen Inanspruchnahme von Impfungen und medizinischer Hilfe.
Die Lage in Mittelsachsen ist damit ein Teil eines größeren Trends, den die Gesundheitsbehörden sorgfältig beobachten. Für den Moment bleibt zu hoffen, dass die Zahlen in den kommenden Wochen nicht weiter in die Höhe schnellen und die Aufklärung über präventive Maßnahmen ihre Wirkung zeigt.