In Duderstadt fand kürzlich ein bedeutendes Trägertreffen statt, bei dem rund 50 Vertreter aus dem Bereich der frühkindlichen inklusiven Bildung zusammenkamen. Der Fokus lag auf der Qualitätssicherung in Kitas, die sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert sehen, wie Überlastung, Langzeiterkrankungen, gesetzlichen Hürden und einem alarmierenden Fachkräftemangel. Dieser Mangel wird als das drängendste Problem in der frühen Bildung angesehen, da er nicht nur die Qualität der Betreuung beeinträchtigt, sondern auch die bestehenden Fachkräfte überfordert, wie das DJI berichtet.
Prof. Silvia Kaps von der Hochschule Fulda hob während des Treffens die Wichtigkeit eines Perspektivwechsels hervor. Sie betonte, dass die Rückmeldungen von Kindern, Eltern, Mitarbeitern, Leitungen und Trägern von zentraler Bedeutung sind für die Qualitätsentwicklung in Kitas. Heike Jagemann, Leiterin des Geschäftsbereichs Frühförderung und Kindertagesstätten des Caritasverbands Südniedersachsen, ergänzte, dass eine umfassende Überprüfung aller Prozesse notwendig sei, um die Qualität nachhaltig zu steigern. Der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren wird in diesem Kontext als essenziell erachtet.
Inklusion und Qualität
Ein zentrales Thema des Treffens war die Kritik an der aktuell praktizierten Inklusion in Kitas. Es wird angemerkt, dass nicht alle Aspekte dieser wichtigen Bildungsphilosophie ausreichend berücksichtigt werden. Inklusion muss Teil des Qualitätsanspruchs in der frühkindlichen Bildung sein, um ein echtes Willkommensgefühl zu schaffen. Das Kinderparlament am Inklusiven Campus formuliert regelmäßig die Wünsche der Kinder, deren Rückmeldungen ernst genommen werden, da Kinder eigene Vorstellungen und Wünsche haben, die in die pädagogische Arbeit einfließen sollten.
Die Caritas Südniedersachsen verfolgt die Haltung „Jeder ist willkommen“ und setzt sich aktiv mit herausforderndem Verhalten auseinander. Um eine hochqualitative Betreuung zu gewährleisten und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, müssen jedoch auch die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte verbessert werden. Der Fachkräftemangel in deutschen Kitas ist alarmierend und resultiert aus unzureichenden Bezahlungen, fehlenden Karrieremöglichkeiten sowie einer hohen Arbeitsbelastung.
Notwendige Maßnahmen
Die Auswirkungen dieses Fachkräftemangels sind weitreichend: von eingeschränkter individueller Betreuung für Kinder über lange Wartezeiten für Kita-Plätze bis hin zu einer erhöhten Belastung für Eltern. Um diesem Problem zu begegnen, sind kreative Lösungen erforderlich, die unter anderem Investitionen in die Ausbildung von Fachkräften, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die Schaffung eines positiven Arbeitsumfeldes beinhalten.
Darüber hinaus ist es entscheidend, dass Politik und Gesellschaft gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Anerkennung der Arbeit in Kitas zu erhöhen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Der Austausch zwischen Trägervertretern, Leitungen, Mitarbeitern und Eltern bleibt dabei von zentraler Bedeutung, um die Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung erfolgreich zu bewältigen und die Qualität der Betreuung nachhaltig zu sichern.