Der Bauhof der Verbandsgemeinde Westliche Börde nimmt eine zentrale Rolle in der kommunalen Infrastruktur wahr. In einer umfassenden Vorstellungsrunde, die Bauhofchef Matthias Meiser 2023 in allen vier Mitgliedsgemeinden durchführte, stand die Darstellung der Aufgaben der Bauhof-Mitarbeiter auf der Agenda. Diese Informationsveranstaltung zielte darauf ab, die Bedeutung und Leistung der Mitarbeiter transparent zu machen.
Ende 2024 präsentierte der Bauhof dem Verbandsgemeinderat eine detaillierte Übersicht über die Mitarbeiterzahlen, Arbeitsstunden sowie den Maschinenpark und die Investitionsplanung für die Jahre 2025 bis 2029. Diese Berichterstattung ist Teil eines fortwährenden Prozesses, der die Instandhaltung und Verbesserung der kommunalen Infrastruktur in den Fokus rückt.
Struktur und Kapazität der Bauhöfe
Der Bauhof Süd, der die Stadt Gröningen und die Gemeinde Kroppenstedt umfasst, beschäftigt insgesamt neun Mitarbeiter. Zwei dieser Mitarbeiter sind von Mai bis September im Freibad Großalsleben eingesetzt. Der Bauhof Nord, der die Gemeinde Am Großen Bruch und die Gemeinde Ausleben betreut, hat jeweils vier Mitarbeiter. Zudem gibt es einen Springer, der bei Ausfällen einspringt, sowie einen halbtags angestellten Gerätewart, der sowohl für die Gemeindefeuerwehr als auch für den Bauhof zuständig ist.
Zusätzlich kümmert sich ein Spezialist um die gemeindeeigenen Objekte und Spielplätze. Bei erhöhtem Arbeitsaufkommen kann der Bauhof auf bis zu sieben Aushilfskräfte zurückgreifen. Diese flexible Struktur zeigt die Anstrengungen der Verbandsgemeinde, die Servicequalität für ihre Bürger auf einem hohen Niveau zu halten.
Investitionen für die Zukunft
Ein zentraler Punkt der Präsentation war die Notwendigkeit von Investitionen in neue Technik, um den Anforderungen der Berufsgenossenschaft und der Unfallkasse Sachsen-Anhalt gerecht zu werden. Der bestehende Maschinenpark, insbesondere im Bereich der Mähtechnik, ist überaltert. Viele Maschinen sind älter als zehn Jahre und erfordern häufig altersbedingte Reparaturen. Dies hat zur Folge, dass die Bauhöfe nicht immer in der Lage sind, die Aufträge zu erfüllen, die zur Zufriedenheit der Bürger erforderlich sind.
Für das Jahr 2023 sind Investitionen von etwa 295.000 Euro eingeplant. Ein großer Teil dieses Budgets, über 150.000 Euro, fließt in die Neuanschaffung von Mäh- und Transporttechnik in Gröningen, während rund 100.000 Euro in Hamersleben verwendet werden, um veraltete Technik zu ersetzen. Die Investitionen sind jedoch nicht auf 2023 beschränkt. Ein umfassender Investitionsplan sieht bis 2029 kontinuierliche Ausgaben vor, darunter 315.000 Euro für 2026, 295.000 Euro für 2027 sowie bis zu 920.000 Euro für 2028, mit geplanten Anschaffungen wie neuen Multicars und einer geländegängigen Hebebühne für Baumschnittarbeiten.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Herausforderungen, mit denen die kommunalen Bauhöfe konfrontiert sind, spiegeln sich in der allgemeinen Infrastrukturpolitik wider. Die Investitionsintensität der öffentlichen Infrastrukturen hat sowohl fiskalische als auch ökonomische Dimensionen. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung ist die Infrastruktur entscheidend für die soziale Integrationsfähigkeit einer Gemeinschaft. In vielen Kommunen, so auch in der Westlichen Börde, gibt es einen erheblichen Investitionsrückstand, der sich negativ auf die Qualität kommunaler Dienstleistungen auswirkt.
Um diese Probleme anzugehen, müssen integrierte Planungsansätze und Beteiligungsverfahren etabliert werden. Die stetige Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren ist unverzichtbar, um sowohl technische als auch soziale Infrastrukturen nachhaltig zu planen und zu betreuen. Der Bund hat Programme zur Ankurbelung der kommunalen Investitionstätigkeit ins Leben gerufen, die auch der Verbandsgemeinde Westliche Börde zugutekommen könnten.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Verbandsgemeinde Westliche Börde mit ihrem Investitionsplan einen grundlegenden Schritt in Richtung modernisierte Infrastruktur und erhöhte Leistungsfähigkeit ihrer Bauhöfe unternimmt. Die anhaltenden Herausforderungen erfordern jedoch weiterhin eine strategische Planung und die entsprechende Finanzierung.
Eine umfassende Debatte über die Wichtigkeit der kommunalen Infrastruktur und die Notwendigkeit von Investitionen ist nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch im gesamten politischen Diskurs gefragt. Nur so kann eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet werden, die den Bedürfnissen der Bürger gerecht wird.