Im Thüringer Zoopark in Erfurt stehen spannende Neuerungen bevor. Heute, am 19. Januar 2025, ist der Zoo traditionell in eine ruhigere Phase eingetreten, in der die Besucherzahlen geringer sind. Diese Zeit nutzt die Leitung des Zoos für eine umfassende Planung und Jahresinventur in den Gehegen. Bei einer Pressekonferenz am 16. Januar hat der neue Zoodirektor Jan Schleinitz angekündigt, dass zwei rote Pandas im Sommer 2023 nach Erfurt ziehen werden. Diese Tierart stellt eine komplette Neuheit im Zoo dar, da sie bislang nicht vertreten war, und ihre Ankunft wirft bereits große Vorfreude auf.
Der Bau eines neuen Geheges für die roten Pandas, das sich auf dem Plateau derzeitiger Kaschmirziegen befinden wird, ist geplant. Während die genauen Zeitpläne für den Bau noch unklar sind, hoffen die Verantwortlichen, bald eine Zusage vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zu erhalten. Jan Schleinitz äußerte die Hoffnung auf ein Pärchen von roten Pandas, allerdings steht eine Zuchterlaubnis noch aus. In freier Wildbahn ist die Situation der roten Pandas äußerst besorgniserregend, da nur etwa 10.000 Exemplare existieren, was die Bedrohung dieser Tierart unterstreicht.
Detailplanung des neuen Geheges
Die Verantwortlichen des Zoos arbeiten intensiv an der Planung der neuen Anlage. Kürzlich fand ein Treffen der Sponsoren für den Zoologischen Bau statt, in dem Dr. Heike Maisch, die Direktorin des Zooparks, und Matthias Bärwolff, Beigeordneter für Bau und Verkehr, die Unterstützer begrüßten. Insgesamt belaufen sich die Gesamtinvestitionen für die neue Panda-Anlage auf etwa 350.000 Euro. Zu den Sponsoren gehören unter anderem das Autohaus Peter mit 10.000 Euro, die Sparkasse Mittelthüringen mit 5.000 Euro, und Velero Immobilien mit 5.000 Euro.
- Geplante Elemente der neuen Anlage:
- Verstecke und Klettermöglichkeiten in Bestandsbäumen
- Teich
- Kunstfelsen
- Neupflanzungen von Bäumen und Stauden
- Bambus
Um einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten, müssen die Kaschmirziegen während der Bauarbeiten auf die Anlage gegenüber zu den Haus-Yaks umziehen. Die Bauarbeiten für das neue Gehege sollen bereits im Januar 2025 beginnen, mit einer voraussichtlichen Fertigstellung zwischen Ende Juni und Anfang Juli 2025.
Vielfältige Tierarten im neuen Gehege
Zusätzlich zu den roten Pandas wird der Erfurter Zoo auch ostasiatische Schopfhirsche in die neue Anlage integrieren. Die Planung für diese erweiterte Einrichtung ist bereits weit fortgeschritten, und die Gesamtfläche des neuen Geheges wird rund 700 Quadratmeter betragen. Diese Vielfalt an asiatischen Wildtieren und Nutztiere soll den Besuchern eine neue Vorstellung von der Fauna Asiens näherbringen.
Die Bedrohung der roten Pandas ist vor allem auf Lebensraumverlust und illegale Jagd zurückzuführen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den Bergwäldern des Himalayas, ernähren sie sich hauptsächlich von Bambus, aber auch von Früchten, Beeren und gelegentlich Insekten. Die Zucht der roten Pandas im Zoo Erfurt ist ein wichtiger Schritt im Versuch, diese bedrohte Art zu schützen und möglicherweise ihre Bestände zu erhöhen.
Mit den geplanten Neuerungen und dem Engagement der Zoobesucher, die durch diverse Spendenmöglichkeiten unterstützt werden, zeigt der Zoo Erfurt, dass er bestrebt ist, nicht nur eine ansprechende Tierhaltung zu bieten, sondern sich auch aktiv für den Erhalt seltener Tierarten einzusetzen. Spenden können unter anderem im Elefantenhaus abgegeben werden.
