In Pirna sind die Herausforderungen der Stadtentwicklung besonders deutlich spürbar.
Die Stadt sieht sich mit einem signifikanten Mangel an Gewerbeflächen konfrontiert, insbesondere an großen. Die Nachfrage nach solchen Flächen übersteigt die verfügbaren Angebote erheblich. Dies führt dazu, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP) bereits mehrfach potenzielle Investoren absagen musste. Die drei bestehenden Gewerbegebiete – der Industriepark „An der Elbe“, der Sonnenstein und Copitz-Nord – sind vollständig belegt. Derzeit ist lediglich ein freies Grundstück im Sonnenstein im Bestand der SEP, während im Industriepark „An der Elbe“ keinerlei Grundstücke mehr verfügbar sind.
Ein Grundstück, das Pneuhage gehört, befindet sich an der Ecke S172/Fabrikstraße und liegt bereits seit mehreren Jahren brach. Pneuhage, ein deutscher Reifendienstleister mit bundesweit 90 Filialen, plant die Ansiedlung in Pirna. Ursprünglich war der Start für das Jahr 2021 vorgesehen, doch müssen die Pläne nun auf 2025 überarbeitet werden. Interessanterweise hat sich 2021 auch die Firma „Palosa“ in der Nähe niedergelassen, die auf die Aufbereitung von Europaletten spezialisiert ist. Diese Firma überstand eine Insolvenz im Frühjahr 2023 und hat sich seitdem stabilisiert.
Entwicklung der Wirtschaftsstruktur
Die Stadt hat durch die kürzlich verabschiedeten Regionalplanungen weitere Unterstützung für die Entwicklung ihrer Wirtschaftsstruktur erhalten. Der Regionalplan unterstreicht den dringenden Bedarf an der Ansiedlung von Großunternehmen, denen jedoch oft die Flächen fehlen. Der Plan berücksichtigt die überregionalen Bedürfnisse der kommenden zehn Jahre und verweist auf die Notwendigkeit von Arbeitsplatzzentren in angrenzenden Kommunen, besonders rund um die Große Kreisstadt Pirna.
Einzeugnisse zu Themen wie Oberflächenwasser, Flächenverbrauch und Kaltluftentstehungsgebiete sind derzeit Teil der laufenden Fachplanungen zum Industriepark Oberelbe. Hierdurch sollen langfristige Planungen für die Sicherung der wirtschaftlichen Basis der Nationalpark-Region gestärkt werden. Gleichzeitig wird der Technologiepark am Feistenberg als zukünftiger Bedarf anerkannt, jedoch nicht als Vorsorgestandort für Industrie und Gewerbe ausgewiesen, was die Herausforderungen weiter verstärkt.
Konjunktur und neue Entwicklungen
Die Entwicklungen in Pirna sind vielschichtig. 2024 eröffnete der „Handwerkerhof Pirna“, der 40 große Garagen als Lagerboxen anbietet. Parallel dazu investierte der Zustellgroßhändler „Chefs Culinar“ 20 Millionen Euro in einen neuen Zustellstützpunkt an der Glashüttenstraße, der ebenfalls im Jahr 2024 in Betrieb genommen wurde. Dies sind positive Schritte in einem wirtschaftlichen Umfeld, das durch hohe Nachfrage und begrenzte Flächen geprägt ist.
Insgesamt zeigt sich, dass die Stadt Pirna vor einer Reihe komplexer Herausforderungen steht, während gleichzeitig neue Entwicklungen positive Akzente setzen. Die Ausrichtung auf eine strategische Planung und die enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden könnten entscheidend dazu beitragen, die wirtschaftliche Zukunft der Region zu sichern.
Für weitere Informationen über den Regionalplan und den Verlauf der Raumordnung in Sachsen können Interessierte auf die Website des Landesentwicklungsplans Sachsen zugreifen.