Holcim Kies & Splitt GmbH plant die Erweiterung des Quarzkies- und Quarzsandtagebaus im Gebiet südlich der Kreisstraße 62, betroffen sind die Gemarkungen Argenstein, Wenkbach und Roth. Der Antrag auf diese Erweiterung wurde zusammen mit den Planunterlagen vom 10. Dezember 2024 bis zum 17. Januar 2025 zur Einsichtnahme veröffentlicht. Bei einer Sitzung des Gemeindeparlaments Weimar am 16. Januar 2025 forderte Bürgermeister Markus Herrmann die Mitglieder auf, sich an einer Stellungnahme zu beteiligen. Um sicherzustellen, dass alle Belange berücksichtigt werden, sicherte sich die Gemeinde eine Fristverlängerung zur Einreichung der Stellungnahme bis Ende Februar.
Für den 4. Februar 2025 ist eine öffentliche Sitzung des Bauausschusses zur Beratung des Antrags geplant. Interessanterweise ist keine Bürgerversammlung vorgesehen, jedoch haben Bürger die Möglichkeit, im Bauausschuss Rederecht zu erhalten. Das Gemeindeparlament trifft sich erneut am 13. Februar 2025, um vor Ablauf der Frist eine informierte Entscheidung zu treffen. Der Abbau von Quarzkies und Quarzsand gilt als rechtlich komplex und unterliegt strengen Genehmigungsverfahren, wie euroquarz.de berichtet.
Umwelt- und Anwohnerinteressen im Fokus
Die Planungsunterlagen zu diesem Vorhaben beinhalten wichtige Themen für Anlieger, etwa die wasserrechtliche Genehmigung zur vorübergehenden Absenkung des Grundwassers sowie geotechnische Auswirkungen auf die Gebiete Wenkbach und Argenstein. Der Rohstoffabbau wird in mehreren Abbauabschnitten stattfinden, die zeitlich versetzt sind, um den Eingriff in den Naturhaushalt so gering wie möglich zu halten. CDU-Fraktionsmitglied Christian Heck regte an, dass der Bürgermeister bereits vor der Bauausschuss-Sitzung Vorüberlegungen zur Stellungnahme an die Gemeindevertreter übermittelt.
In Deutschland ist die jährlich benötigte Menge an Kies und Sand beträchtlich und bewegt sich zwischen 430 und 500 Millionen Tonnen. Der Abbau dieser Rohstoffe erfordert in der Regel die Genehmigung von mehreren öffentlichen Stellen, was zu teuren und zeitaufwendigen Verfahren führen kann. taz.de hebt hervor, dass die Bau- und Rohstoffindustrie für etwa 10 Prozent der CO2-Emissionen des Landes verantwortlich ist und es an vielen Stellen Konflikte mit ökologischen Belangen gibt.
Risiken für Ökosysteme
Besonders besorgniserregend ist die Gefährdung sensibler Ökosysteme wie Moore, die durch den Kiesabbau in Mitleidenschaft gezogen werden können. Der Naturwissenschaftler Matthias Schrack befasst sich seit über 50 Jahren mit der Flora und Fauna dieser Lebensräume und hat kürzlich in Sachsen bedrohte Arten wie die Kreuzotter entdeckt. Sein Aufruf zum Schutz dieser Gebiete steht im Einklang mit den Bedenken von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen, die sich gegen den Ausbau von Kiesgruben aussprechen.
Die Konflikte um die Rohstoffgewinnung sind damit nicht nur lokal, sondern betreffen zahlreiche Regionen in Deutschland, wo der Abbau von Kies und Sand immer wieder auf Widerstand stößt. In Anbetracht der steigenden Nachfrage und der sich verschärfenden Umweltkrisen gibt es Stimmen, die eine umfassende Reform des Bergrechts verlangen, um ökologische Belange stärker zu berücksichtigen und die Lebensqualität der Anwohner zu schützen.