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Donnerstag, 16. Januar 2025

350 Jahre Bauernkrieg: Müntzer-Oratorium erweckt Geschichte in Sangerhausen!

Christoph Reuter inszeniert in Sangerhausen ein Oratorium zum 500-jährigen Gedenken an Thomas Müntzer und den Bauernkrieg.

S-Bahn-Zukunft in Gefahr: Pendler kämpfen um Verbindung Torgau-Falkenberg!

Petition zur Erhaltung der S-Bahnlinie S4 zwischen Torgau und Falkenberg: Wichtige Mobilitätsverbindung für Sachsen und Brandenburg.

Winterwetter in Sachsen-Anhalt: Frost und Glätte bis zum Wochenende!

Winterliche Wetterlage in Halle (Saale) am 16. Januar 2025: Frost, Glätte und Nebel prägen die kommenden Tage.

Archäologen enthüllen Schatz im Kloster Himmelpforte im Harz!

Im Harz neigt sich das Jahr 2024 dem Ende zu, und die Region bleibt von bedeutenden Ereignissen geprägt. Archäologen haben bemerkenswerte Funde im früheren Kloster Himmelpforte bei Wernigerode, Landkreis Harz, gemacht. Die Entdeckungen bieten nicht nur Einblicke in die architektonischen Gegebenheiten eines bedeutenden religiösen Zentrums, sondern werfen auch ein Licht auf die turbulente Geschichte der Region.

Das Augustiner-Eremitenkloster Himmelpforte wurde 1253 von der Familie von Hartesrode gegründet und spielte bis zur Aufhebung während der Reformationszeit eine wichtige Rolle als religiöses, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Allerdings ist das Kloster nahezu vollständig verschwunden. Heute sind hauptsächlich nur noch Klosterteiche und einige Mauerreste erhalten. Martin Luther hielt sich dort am 6. August 1516 auf; die Stätte hat somit auch eine religiöse Bedeutung, die über die Jahrhunderte gewachsen ist.

Archäologische Funde

Die jüngsten Ausgrabungen, die bis zum 10. Oktober 2024 andauern, werden vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt geleitet und erhalten staatliche Unterstützung. Die Funde umfassen eine freigelegte gotische Kirche, die als dreischiffige Pfeilerbasilika mit mindestens 40 Metern Länge identifiziert wurde. In der Kirche fanden die Archäologen gut erhaltene Steinplatten und Ziegelfußböden.Archaeologie-Online berichtet.

Besonders auffällig sind die zwei Grabplatten aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert, unter denen sich das Bildnis der Adligen Claudia von Königstedt aus dem Jahr 1520 befindet. Diese Funde geben Aufschluss über die Bestattungskultur und die soziale Hierarchie jener Zeit. Darüber hinaus wurden Ofenkacheln, Buchschließen, Glas- und Keramikscherben, Pilgerzeichen und Münzen entdeckt, die einen Einblick in das Alltagsleben im Kloster gewähren.

Die Bedeutung der Warmluftheizung

Ein herausragendes Merkmal der Ausgrabungen ist die Entdeckung einer möglichen Warmluftheizung, die auf das 14. Jahrhundert datiert wird. Solche Heizungen waren in der damaligen Zeit aufwendig und kostspielig und fanden sich häufig in Burgen, wohlhabenden Häusern und Klöstern. Die Entdeckung dieser Technik könnte auf den Reichtum und die Bedeutung des Klosters in seiner Blütezeit hindeuten, bevor es 1525 von aufrührerischen Bauern und Bürgern erstürmt wurde.

Im Kontext dieser Ereignisse ist es wichtig zu erwähnen, dass die Plünderung des Klosters einen Teil der Bauernkriege widerspiegelt, die in Deutschland im 16. Jahrhundert stattfanden. Die Rädelsführer der Aufstände wurden häufig hart bestraft; so wurde ein Barbier aus Wernigerode nach der Plünderung verhaftet und zunächst zum Tode verurteilt, jedoch begnadigt und aus der Grafschaft verbannt. Diese Konflikte könnten auch einen Beitrag zur Wüstung vieler Dörfer in der Region im 15. und 16. Jahrhundert geleistet haben, wie die Historiker anmerken.National Geographic beschreibt diese Entwicklungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuelle archäologische Untersuchung im Harz nicht nur bedeutende Funde ans Licht bringt, sondern auch zur Klärung der vergangenen Siedlungsstrukturen und des alltäglichen Lebens im Kloster Himmelpforte beiträgt. Die Entdeckungen, die bis in nächstes Jahr fortgesetzt werden, könnten wichtige Erkenntnisse über die Geschichte und das kulturelle Erbe der Region liefern.

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