Der Bau eines beeindruckenden Forschungscampus in Schwarzkollm, einem Ortsteil von Hoyerswerda, hat heute mit der ersten Erdbewegung begonnen. Investiert werden 86 Millionen Euro, um ein interdisziplinäres Zentrum für automatisierte und kooperative Mobilität zu schaffen. Dieser Campus ist der Auftakt für das Forschungsprojekt „Forschungscampus Lausitz“ der Technischen Universität Dresden und wird voraussichtlich bis zum 1. Oktober 2026 fertiggestellt sein, wie Sächsische.de berichtet.
Die Planung des neuen Campus bezieht zahlreiche Fachbereiche ein. Im Sommer 2022 fand dazu eine Klausurtagung im Leuchtturm-Hotel Geierswalde statt, bei der die Bedürfnisse der Fachrichtungen detailliert besprochen wurden. Das Ergebnis ist ein Konzept zur gemeinsamen Nutzung von rund 90 Prozent der Flächen. Die dafür verantwortliche Person ist Hagen Lorenz, der das Gebäudemanagement der TU Dresden sowie das Smart Mobility Lab (SML) leitet.
Das Smart Mobility Lab
Das Smart Mobility Lab (SML) wird ein zentraler Bestandteil des neuen Forschungscampus sein. Diese Einrichtung konzentriert sich auf automatisiertes Fahren, Fliegen und Robotik. Das Lab wird mit hochmodernen Einrichtungen ausgestattet, darunter eine große Versuchshalle von 100 x 100 Metern und einer lichten Höhe von 30 Metern sowie umfassenden Außenversuchsflächen für verschiedene Mobilitätstests. Insgesamt entsteht das SML auf einem etwa 38.000 m² großen Grundstück im Gewerbegebiet „Schwarzkollm/Laubusch“.
Für die Forschung am SML sind mehrere Projekte vorgesehen, darunter:
- SivaS: Sicherheit des vernetzten und automatisierten Straßenverkehrs.
- TAFAS: Testcenter für automatisiertes Fliegen und autonome Systeme.
- FarmingSwarm-Cobots: Automatisierte Landwirtschaft mit autonomen Landmaschinen.
- TERECULT: Produktive Kulturlandschaften mit Rekultivierungsrobotik.
Das Labor wird auch mit einem der größten Fahrsimulatoren der Welt ausgestattet und bietet optimale Bedingungen für die Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung im Bereich zukünftiger Mobilitätslösungen. Zudem sind Simulatoren für unterschiedliche Anwendungen, etwa einen Fußgängersimulator und Drohnentechnologien, Teil des Konzepts, um ein cyberphysikalisches Umfeld für szenarienbasiertes Forschen zu schaffen, so tu-dresden.de.
Arbeitsplatz- und Forschungsperspektiven
Mit dem Bau des Forschungscampus werden auch zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Während der Bauphase wird ein Objektmanager eingestellt, wobei bevorzugt Personen aus der Region genommen werden. Darüber hinaus sind weitere Stellen für Werkstattbetrieb, Ingenieure und Verwaltungsmitarbeiter in Planung. Mit der Fertigstellung des SML soll der Forschungsbetrieb voraussichtlich 2026 beginnen.
Langfristig wird das SML als Kooperationsprojekt mit einzigartiger Forschungsinfrastruktur und -geräten konzipiert. Ziel ist nicht nur die Entwicklung und Zertifizierung automatisierter Mobilität, sondern auch der Aufbau eines nachhaltigen Softwareökosystems für Start-ups in der Region. Dazu werden auch Angebote für Masterstudierende der TU Dresden in Hoyerswerda bereitgestellt, um die Fachkräfte von morgen auszubilden und die regionale Wirtschaft zu stärken.
Zusammenfassend lassen sich die Hauptziele und Forschungsfelder des Forschungscampus wie folgt zusammenfassen:
Ziele | Forschungsfelder |
---|---|
Entwicklung von Mobilitätslösungen | Automatisiertes Fahren und Fliegen |
Schaffung neuer Arbeitsplätze | Robotik in verschiedenen Anwendungen |
Stärkung der regionalen Wirtschaft | Energie- und Umweltforschung |
Die Initiatoren und das vielfältige Team um die TU Dresden setzen mit diesem Projekt neue Maßstäbe in der Forschung und Entwicklung im Bereich der Mobilität der Zukunft. Die Regulierung des 24-Stunden-Betriebs, um Lärmbelästigungen für die Anwohner zu vermeiden, zeigt das Bewusstsein für eine nachhaltige Nachbarschaftsentwicklung und ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.